Kapitel 14

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Das Letzte, was Cloe an diesem Tag merkte, war der beschützende Arm von Hannibal, welcher sie nicht loszulassen schien. Ihre Augenlieder wurden furchtbar schwer, bis sie diesen nachgab und einschlief.

Durch einen ihr bekannten Geruch wurde sie geweckt. Langsam stand Cloe auf und bemerkte das Hemd des Doktors, welches sie trug. Cloe zog den faszinierenden Geruch ein und wollte, dass er die nie wieder verließ. Draußen regnete es und prasselte gegen das Fenster. Das Wetter passte zu ihrer düsteren Stimmung, wenn es nun auch noch anfangen sollte zu gewittern.

Cloe schlich durch das Zimmer und stellte zu ihrem entsetzen fest, dass sie nicht in dem ihren war. Sie ging hinaus und suchte Hannibal, doch fand ihn nicht, weder in seiner verdunkelten Praxis noch in dem Rest des Hauses. Also ging sie in ihr Zimmer, doch irgendetwas stimmte hier nicht. Es war aufgeräumt, so wie sie es nicht erwartet hatte. Sämtliche Glasscherben waren verschwunden, doch wohin war ihr unklar. So recht erinnern an das, was passiert war, konnte sie sich nicht mehr, nur an die Glasscherben um sie herum konnte sie sich erinnern. Doch ihre Gedanken schweiften von dem gestrigen Tag ab hin zu Hannibal. Die Präsenz des Doktors war so allgegenwärtig, dass sie sich von ihm erschlagen fühlen müsste, doch sie genoss seine Gesellschaft. Natürlich war ihr schon bei der ersten Begegnung aufgefallen, dass Hannibal nicht unattraktiv war. Sein drahtiger Körperbau, gepaart mit seinen eleganten Bewegungen und seinen ungewöhnlich scharfen Gesichtszügen, welche man sofort an seinen Wangenknochen erkannte, machten ihn äußerst attraktiv. Dennoch gab er keine Gefühlsregungen von sich, seine Stimme klang absolut professionell und glatt mit einem leichten Dialekt. Vielleicht war es aber auch ein seltener Akzent, genau konnte Cloe das nicht sagen, doch es interessierte sie sehr. Cloe hätte ihn zwar fragen können, doch dazu aufraffen konnte  sie sich nie. Obwohl Hannibal nicht da war, fühlte sie sich von ihm beobachtet. Mit einem Kribbeln zwischen ihren Schulterblättern, als würde Cloe tatsächlich beobachtet werden, schlich sie los.

Cloe tapste ins Bad, schloss die Tür ab und faltete das Hemd des Doktors ordentlich auf dem kleinen Tisch. Danach stellte sie sich unter die eiskalte Dusche. Das kalte Wasser war die perfekte Hilfe, um ihre Müdigkeit von ihr abzuschütteln und wach zu werden. Der Gedanke, was genau an dem letzten Abend passiert war, ließ sie genauso wenig wie Hannibal, nicht los. Als Cloe endlich fertig war, betrachtete sie sich im Spiegel. Trotz der nächtlichen Umstände hatte Cloe weder Augenringe noch sonst andere Makel mit ihr getragen - zum Glück. Sie suchte sich eine Jogginghose aus dem Schrank und zog sie zusammen mit dem Hemd von Hannibal an. Dieser faszinierende Geruch wollte sie wirklich nicht mehr loslassen, und sie ihn auch nicht. Mit jedem Atemzug spürte Cloe seine Nähe und damit automatisch ihr Interesse an ihm.

Die Treppe knarrte, als sie zusammen mit ihrem Stoffelefanten hinunter ging, um nachzusehen ob Hannibal nun zu finden war. Sie schaute kurz im Wohnzimmer nach, doch er war weiterhin nicht zu sehen. Auf ihrem Weg zum Zimmer über die fortlaufend knarrende Treppe, hörte sie endlich diese glatte und professionelle Stimme.

,,Cloe? Bist du das?"


Der Anfang von unserem EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt