Kapitel 10

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Kalea:
Ich wusste das Ian ein Riesen Psychopath war also sollte ich aufpassen. Bei jedem Schritt und tritt hatte ich Angst das er plötzlich auftauchte.
Nathan erzählte mir das er und Ian mich zusammen entführt haben... kein Wunder warum es zwei stimmen an dem Abend gab. Ich ging zum Bauhaus dort könnte ich Ian anrufen. Auf den Weg dort hin zog ich mir meine Kapuze so ins Gesicht das man mich nicht erkennen konnte.

Ich war gerade mitten in der Stadt als ich seine Stimme hörte. Nicht die von Ian den, den ich wollte. Nein die Stimme von Nathan.
Shit!
Er sollte mich nicht erkennen. Vor allem weil ich sein Pullover an hatte. Er redete mit jemanden als ich genau hin sah bemerkte ich das es ein Polizist war. Gott soweit geht er für mich?
Ich war echt abgelenkt als mich auf einmal jemand packte und mir den Mund zuhielt. Ich versuchte mich zu wehren. Er leis mich los und ich drehte mich zu ihm. „Ian" sagte ich leise. Er nickte mit einem so Eckel erregenden Lächeln das ich Nathan gerade gerne gerufen hätte.
„Na los nimm mich mit... Ich werde mich schon nicht wehren" Ich musste mir die Tränen unterdrücken. Er schaute mich mit einem verwunderten Blick an. „Du kommst mit? Freiwillig?" Ich nickte und wir gingen zu seinem Wagen. Ich drehte mich noch kurz zu Nathan und zwang mir ein Lächeln auf. Nathan drehte sich auf einmal zu mir. „Da! Das ist sie!" er und der Polizist rannte auf mich zu. Ian zog mich in den Wagen und fuhr los. Ich schaute nach hinten und sah wie der Polizist die Waffe auf den Wagen hielt und Nathan schrie.

Wir fuhren über Stunden bis wir an einem Strand ankam. „W-wo sind wir?" er schaute mich mit seinem Hässlichem Gesicht an. „Wir sind an einem Strand Dummerchen." Ach als ob. Hätte ich jetzt nicht gedacht! „Ach was du nicht sagst... Aber im ernst wo sind wir? Also welcher Strand?" Ohne mich zu fragen heute er mich hoch und trug mich zu einem Strandhaus

Der Wind wehte durch die offenen Fenster des Strandhauses, und ich hörte das beruhigende Rauschen der Wellen, die sanft gegen den Strand schlugen. Es war ein wunderschöner Nachmittag, fast kitschig in seiner Perfektion – blauer Himmel, Sonnenschein, das sanfte Plätschern des Wassers. Alles schrie nach Entspannung. Aber ich fühlte nichts davon.
Ian hatte das Haus alleine für uns beide gemietet. Ein kleines, modernes Strandhaus, das direkt am Wasser lag. Der perfekte Ort, um mal vom Alltag abzuschalten, meinte er. Und ich hatte zugestimmt, auch wenn ich tief im Inneren wusste, dass ich lieber bei Nathan währe.
Er hatte mich gefragt, ob ich Lust auf den Tag hatte. „Wir können am Strand spazieren gehen, schwimmen oder einfach nur chillen. Wie du willst", hatte er gesagt. Ich hatte nur genickt. Jetzt saßen wir auf der Couch, die Fenster weit offen, und der Duft von Salz in der Luft war überall.
Ich konnte sehen, dass er sich Mühe gab, mir den Tag so angenehm wie möglich zu machen. Aber ich konnte mich nicht auf ihn einlassen. Nicht wirklich. Nicht, wenn meine Gedanken ständig bei Nathan waren.
Ian schien nicht zu merken, dass ich abwesend war, oder er ignorierte es. Er stand auf und ging zur Küchenzeile. „Ich mache
uns was zu essen, wie wäre es mit Sandwiches? Einfach etwas Leichtes."
„Klar...", sagte ich ohne wirklich nachzudenken. Es war die Antwort, die er hören wollte, aber nicht die Antwort, die ich ihm wirklich geben wollte. Ich wollte ihm sagen, dass ich gar keinen Hunger hatte, dass ich keinen Appetit auf irgendetwas hatte. Dass ich die letzten Tage nicht wirklich gegessen hatte, weil mein Magen ständig leer war – nicht aus Hunger, sondern aus dem Gefühl, etwas Wichtiges zu vermissen.
Als er die Küche betrat, stand ich auf und trat an das Fenster. Der Blick auf das Meer es war wunderschön, aber er machte es nur schlimmer. Alles, was ich sah, erinnerte mich an Nathan. An uns. Als wir zusammen den Sonnenuntergang sahen, lachten, die Zeit einfach vergaßen. Und dann... dann war es einfach vorbei.
Ich wollte Nathan anrufen, ihm sagen, dass ich es bereute, dass ich ihn losgelassen hatte, aber ich wusste, dass es nichts ändern würde. Nathan war nicht mehr hier, und er würde auch nie wieder hier sein.
„Kalea?" Ians Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und sah ihn, wie er mit einem Teller in der Hand auf mich zuschritt. „Hier, das wird dir bestimmt schmecken. Sandwiches mit Avocado und Hähnchen. Dein Lieblingsessen, oder?" Woher wusste er das?
Ich sah ihn an, und ich konnte den leichten Funken Hoffnung in seinen Augen sehen. Er wollte, dass ich mich freue. Dass ich hier war, mit ihm. Dass ich den Moment genoss. Aber ich konnte nicht. Es ging nicht.
„Danke, Ian", sagte ich leise und nahm das Sandwich. „Es ist wirklich nett von dir, das zu machen."
Ich biss hinein, aber der Geschmack war leer. Kein Geschmack von zu viel Liebe, kein Geschmack von Freude. Es war einfach nur Essen. Einfach nur eine Geste, die nichts an meiner Leere ändern konnte.
„Du bist heute irgendwie still. Ist alles okay?" Ian setzte sich neben mich auf das Sofa. Ich spürte, wie er mich beobachtete, als wollte er hinter meine Fassade blicken. Aber es war nicht die Fassade, die ich ihm zeigte, die ihn beunruhigte. Es war das, was er nicht sehen konnte. Was ich nicht sah, aber trotzdem spürte. Die Gedanken an Nathan, die in meinem Kopf wirbelten wie ein Sturm, der einfach nicht vorbeiziehen wollte.
„Ja, alles gut", sagte ich, und diese Lüge fühlte sich wie ein Stich in meinem eigenen Herzen an. „Es ist nur... es ist alles ein bisschen viel heute. Der Strand. Das Haus. Es fühlt sich irgendwie... leer an."
„Kalea, du musst dich nicht verstellen", sagte Ian leise. „Ich weiß, dass du viel durchmachst. Und du musst mir nicht sagen, was es ist, aber du musst wissen, dass ich hier bin. Wenn du reden willst."
Seine Worte taten weh. Aber ich konnte nicht mit ihm über Nathan sprechen. Ich konnte nicht darüber reden, wie er in meinem Kopf war, wie ich ihn vermisste und wie sehr ich mich selbst dafür hasste, dass ich diese Dinge nie ausgesprochen hatte. Ian konnte mir nicht helfen. Niemand konnte mir helfen.
„Es ist nichts", murmelte ich. „Ich denke einfach nach. Zu viel nach."
„Ich verstehe", sagte Ian und zog die Beine an die Brust. „Du musst dich nicht beeilen, Kalea. Du kannst dir Zeit lassen. Wenn du bereit bist, mit mir zu reden, werde ich da sein."
Ich nickte, aber meine Gedanken waren schon wieder bei Nathan. Was würde er jetzt tun, wenn er hier wäre? Würde er mich genauso ansehen wie Ian, mit diesem Blick der Sorge, der aber trotzdem eine Distanz hatte, die ich nie überwinden konnte? Ich wollte ihm wieder näher sein, aber wusste nicht, wie. Und hier saß ich nun, in Ians Strandhaus, mit einem Sandwich in der Hand und einer leeren Seele, die nur eines wollte: Nathan.
„Ich... ich glaube, ich gehe spazieren", sagte ich plötzlich, ohne nachzudenken. „Ich brauche frische Luft."
„Willst du nicht noch etwas essen?", fragte Ian. „Der Strand ist direkt draußen. Es ist schön dort."
„Vielleicht später", antwortete ich, und stand auf. „Ich muss einfach ein bisschen alleine sein."
Ich verließ das Haus und trat auf den Sand. Der Wind wehte mir ins Gesicht, aber er brachte keinen Trost. Es fühlte sich an, als würde ich weiter und weiter gehen, ohne wirklich irgendwo anzukommen.
Meine Gedanken waren bei Nathan. Und für einen Moment fühlte ich mich so verloren, dass ich nicht wusste, ob ich je wieder zu mir selbst zurückfinden würde. Andererseits... warum war Ian auf einmal so nett?

Kipnapped by a phyco DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt