Der Überraschungsbesuch

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Auch Max und ich verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich wünschte Ihm viel Spaß für heute Abend, mit der Hoffnung, dass er mich vielleicht auch einlädt, aber das hat er nicht. Ich öffnete mit meinem Schlüssel die Haustür, putzte meine Schuhe an der Fußmatte ab und betrat unser Haus.

"Hallllo Paaaapaaa!", waren dabei meine ersten Worte.

Kaum war ich im Flur, stand Papa schon vor mir. "Liz, wo warst du?", zuerst klang er ziemlich ernst und genervt, dann aber startete er zu lächeln. Ich liebe es wenn mein Vater lächelt. Es hat lange gedauert, bis er sein Lächeln wiedergefunden hat. Deswegen liebe ich es jetzt umso mehr.

"Lange Geschichte, aber ob du es glaubst oder nicht, ich war gerade mit Max am Trainingsgelände auf Schalke. Und da hab ich eine wirklich nette Bekanntschaft gemacht.", ich schmiss mich aufs Sofa und fing schämend an zu grinsen.

"Wer ist denn der Arme?", er setzte sich neben mich und zeigte mir immer wieder was für einen Humor er hatte. Ich wusste das Papa das nicht so meinte, ich kenne ihn. Wir beide fingen krampfartig an zu lachen.

"Oha Papa, der "Arme" heißt Leon.", wieder began ich zu lachen.

"Leon Goretzka?", fragte er neugierig.

"Woher weißt du wie er heißt? Sag mir nicht, er hat dir auch irgendwie geholfen, die Kartons reinzutragen?", ich kicherte ununterbrochen.

"Liz, mein Schatz. Leon ist der Beste Mittelfeld Spieler der ganzen Bundesliga.", stimmt. Ich hatte ganz vergessen, dass er kein normaler Junge war. Aber habe ich überhaupt jemanden wie ihn verdient?

Ich war froh, dass ich Papa von Leon erzählt hatte aber ich hatte Angst, dass Papa in Ihm nur den Fußballer sieht. Aber ich glaube, er freut sich, dass ich langsam Freunde finde. Aber trotzdem muss ungewohnt für ihn sein, denn habe noch nie jemanden mit nachhause gebracht, ich glaube soetwas wünsche nicht nur ich mir, sondern auch mein Papa. Und ich war mir sicher, dass Leon der Junge ist, den ich Papa vorstellen möchte.

Ich ging die Treppe zu meinem Zimmer hoch und öffnete die Tür. Dann legte ich meine Schuhe und meine Tasche ordentlich zur Seite und räumte die Sachen weg, die auf meinem Fußboden lagen. Ich hasse Unordnung, ich kann darin einfach nicht leben. Anschließend legte ich mich einfach auf mein Bett und schaltete den Fernseher an. Ich schaltete einmal alle Programme durch, irgendwie lief um diese Uhrzeit nie etwas gescheites im Fernseher. Blieb aber dann bei Sport1 hängen. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich auf den großen Bildschirm schaute, wurde ich mit einem großen Grinsen angeguckt. Es wurde von Max Vertragsverlängerung berichtet und das Interview, von gestern wurde auf Sport1 übertragen.Ich habe irgendwie immernoch nicht realisiert und mich damit abgefunden, dasa mein bester und einziger Freund in der Öffentlichkeit steht. Ich schaltete natürlich nicht um und hörte gespannt dem Interview von Max zu.

"Was ist der Grund, dass du noch so lange für Schalke spielen möchtest?", hörte ich den Jornalist sprechen.

"Da gibt es mehrere Gründe. Ich fühle mich hier super wohl. Die Bedingungen hier sind perfekt und alles Stimmt", klingt ziemlich sachlich,"Außerdem, habe ich auf Schalke viel Vertrauen bekommen und Unterstützung sowieso, vorallem jetzt, wo es ziemlich schwer ist, nur am Spielfeldrand zu stehen. Aber ich glaube einer der Größten Gründe, ist meine Beste Freundin."

WAS HAT ER DA GERADE GESAGT? Ich sprang auf und mein Herz klopfte schneller und lauter als jemals zuvor. Ich nahm mir seine Worte wirklich zu Herzen, noch nie hat mir jemand so sehr gezeigt, dass ich ihm wichtig bin. Das war wirklich süß, ich war sprachlos. Ich legte mich wieder in mein Bett und deckte mich zu, da es mittlerweile schon später und deshalb auch kälter wurde. Ich hatte mein Fenster sperweit offen und roch den Grill von neben an, am liebsten wäre ich auch jetzt bei Max, und vorallem bei Leon.
Ich war mir nicht sicher, ob Max' Besuch schon da war, deswegen, schielte ich unauffällig aus meinem Fenster hinaus. Ich erblickte Julian, der Junge hat kein guten Eindruck bei mir hinterlassen. Aber von Leon war keine Spur. Ich schmiss mich wieder nachdenklich in mein Bett. Was wäre wenn ich jetzt drüben wäre? Bei Max und Leon? Ich malte mir den ganzen Abend aus, ich stellte mir Sachen vor, die nie passieren werden. Aber ich stellte sie trotzdem mir einfach vor.
Aber dann wurde ich von einem Klingeln aus meinem Traum gerissen. Ich hatte keine Ahnung wer da kommen sollte. Wahrscheinlich war es wieder einer von Papas neuen Arbeitskollegen aber wenn ich ehrlich bin, war es mir egal. Ich wollte gerade einfach nur hier liegen, wenn ich schon nicht bei Leon sein kann, dann wollte ich einfach nur hier liegen und nachdenken. Nachdenken, über diese komische Situation gerade. Geht das überhaupt, sich in den Besten Freund, von seinem Besten Freund zu vergucken?

Gerade als ich mir die Decke noch höher zog, klopfte es an der Tür. Wollte Papas Arbeitskollege mich jetzt auch noch kennen lernen oder was? Aber so freundlich wie ich bin sagte ich "Herein!", klang ziemlich komisch. Aber dann stand da nicht Papas Arbeitskollege oder sonst irgendwer, sondern Leon. Ich war ziemlich erschrocken, warum stand Leon da? Direkt hatte ich ein Kribbeln im Bauch. Er sah so gut aus, er hatte einen schwarzen Nike Pulli und eine Jeans an, dazu trug er weiße Air Max, die selben, die Max auch hatte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich konnte es nicht glauben, das er gerade hier in meiner Tür steht und ich unter meiner Bettdecke hing. Ich legte die Bettdecke sanft zur Seite und setzte mich auf mein Bett.

"Leon, was machst du hier? Solltest du jetzt nicht gerade bei Max sein?", fragte ich in ziemlich zitterner Stimme.

"Ja da sollte ich eigentlich sein, aber stattdessen bin ich bei dir, um dich abzuholen. Jeder bringt seine Perle mit, und ich wusste genau, wo ich meine finden kann.", er schaute mich mit leuchtenden Augen an."Außerdem wollte ich dich wieder sehen."

"Du bist so süß Leon."

"Los jetzt, zieh dir ne Jacke an und wir gehen rüber. Die Jungs warten auf uns", ich stand auf, öffnete meinen Kleiderschrank und suchte vergeben nach einer Jacke.

"Bist du eine Jacke gefunden hast, haben die uns alle Würstchen weggegessen.", er grinste und legte mir seine Jacke um.

Dann trafen sich unsere Blicke, öfter sogar, und immer wenn ich in seine Augen geschaut habe, fühlte ich mich so sicher. Ich lächelte ihn an und sagte "Danke.", dann aber senkte mein Blick sich wieder. Seine Jacke roch so gut, ich würde sie am liebsten nie wieder ausziehen. Dieser Duft war so perfekt.

Wir gingen zusammen die Treppe hinunter und im Flur erwartete uns schon mein Vater. "Die erste Begegenung ging dann wohl doch schneller als geplant oder Liz?", Papa zwinkerte mir zu und lächelte.

Leon antwortete "Haha, Das wird aber nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Sie mich gesehen haben. Ich wünsche Ihn einen schönen Abend, ich werd auf Ihre Tochter aufpassen und Sie später auch nachhause bringen.", das war so süß. Der Junge wusste aufjedenfall wie man mit Frauen umgeht und ich glaube einen guten Eindruck auf Papa machte er auch.

Papa sagte daraufhin "Kannst ruhig 'Du' zu mir sagen", die beiden gaben sich noch einen Handschlag und wir verließen die Haustür. Besser hätte die erste Begegnung nicht sein können.

"Leon ist es überhaupt okay für Max, dass ich komme?", daran hatte ich garnicht gedacht.

"Max wollte nur nicht das du kommst, weil sonst alle Würstchen sofort weggewesen wären.", er schaute mich an und lachte. Auch ich musste lachen und schlug ihm mit meiner Hand gegen die Schulter "Du Idot.", grinste ich.
"Der Idiot, hat es aber trotzdem geschafft Max zu überzeugen.", sagte er ziemlich ironisch. Wir beide mussten immer wieder lachen. Wie immer eigentlich. Wir wurden uns immer vertrauter und irgendwie, hab ich das Gefühl, dass ich den Menschen gefunden habe, vor dem mir nichts peinlich sein muss, wo nichts blöd ist, wo alles, egal wie verrückt es ist, ganz normal ist. Aber, eigentlich kenne ich Leon ja noch garnicht so gut, aber er machte es mir so viel leichter, ihn besser kennen lernen zu wollen.

Als Leon die Klingel betätigte, kam uns ein gut gelaunter Max entgegen. Man merkte, dass er nicht mehr ganz nüchtern war.
Er nahm mich lange in den Arm und sagte zu mir "Schön, dass du da bist."

"Keine Sorge, ich ess dir auch kein Würstchen weg", Max und ich sind einfach so gleich, jeder versteht den anderen, sogar ohne Worte. Max wusste, wie unsicher ich bin, wenn ich jetzt auf die anderen treffen werde, vorallem wegen Julian. Aber Leon nahm mich am Handgelenk und zog mich durchs Wohnzimmer in den Garten. Das Wohnzimmer sah genauso aus wie unser, nur mit anderen Möbeln. Ohne Leon hätte ich mich niemals getraut einfach auf die vielen Menschen zu zugehen. Aber es fiel mir schon viel leichter, als die Male zuvor. Was mich an dem Abend erwarten würde, war mir bis jetzt noch ungewiss, aber ich war einfach so glücklich, hier zu sein, hier bei Max und vorallem bei Leon und vielleicht werden meine Vorstellungen ja doch wahr.

If your eyes could speak, what would they say?(Leon Goretzka FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt