Zweitausendneunzehn

613 22 0
                                    

Erneut waren so viele Fragen in meinem Kopf. Irgendwie besteht mein Leben aus Fragen. Aus Fragen, auf die keiner eine Antwort weiß. Es ist schwer so viel Ungewissheit zu haben. Ich weiß nicht ob ich glauben kann, dass Leon so ist. Ich meine, dass er so ist, wie jeder andere. Ich kann Ihn nicht einschätzen, ich weiß echt nicht ob ich ihm so etwas zu trauen sollte oder nicht. Aber ich versuchte einfach all meine Gedanken zu verdrängen, auch die Sache mit Larissa. ich wollte das alles hier jetzt nicht versauen. Ich versuchte mich einfach so zu verhalten, als wäre das mit diesem Jungen gerade nie passiert, als hätte er mir das niemals erzählt. Noch immer wartete ich darauf, dass wir nun endlich ins Bistro gehen und ich endlich etwas trinken kann. Ich war so durstig wie noch nie, Aber neeein, der liebe Leon musste noch mit dem Jungen reden, der mir alle  Sachen im Kopf verdreht hatte.

"Ehy Julian!", rief er dem Jungen hinter. "Kommst du heute Abend auch? Gibt da was zu feiern"

Der Junge bleib stehen und drehte sich um "Was gibts denn zu feiern? Eigentlich wollte ich heute mit Lena ins Kino, aber ich guck mal, wohin denn?"

Leon antwortete "Das wirst du später sehen, weiß noch keiner. Um 8 bei Max, wir wollten Grillen, kein Plan wer alles kommt, ich weiß nur von Kaan, Leroy und Johannes, du kannst Lena mitbringen wenn du willst Brate, du musst kommen, du wolltest doch schon immer mal bei Fifa gegen mich verlieren oder?"

BEI MAX? Ich glaube man sah mir meinen Schock direkt an. Oh mein Gott, Leon wird heute bei Max sein. Die Freude war mit der Aufregung vermischt, ob ich ihm heute Abend wohl über den Weg laufen werde?

Darufhin sagte Julian, soweit ich seinen Namen richtig verstanden habe "Jetzt komm ich erst recht Bruder, bis später." Er drehte sich um und ging die Treppen zum Parkstadion hinuter.

"Was gibts denn zu feiern Leon?", fragte ich ihn direkt neugierig.

"Dass soll dir Max später selber erzählen.", und erneut setze er dieses echte und faszienerende Lächeln auf.
Wir gingen gemeinsam die Treppe hinauf, auf der ich die letzen 20 Minuten auf Leon gewartet hatte und gingen auf  eine Tür mit großer Aufschrift "Ziehen" zu. Aber natürlich habe ich Volltrottel das Schild übersehen und wollte die Tür aufdrücken, dabei lief ich direkt vor. Erst dachte ich, es müsste mir wirklich peinlich sein, aber als Leon dann aufeinmal laut loslachte, wusste ich,dass es mir nicht peinlich sein musste. Auch ich folgte dann seinem Lachkonzert sofort.

Wir setzen uns ziemlich weit in die Ecke, und als eine Mitarbeiterin uns bemerkte, bestellte Leon einen Kaffee und ich einen Kakao. Ich weiß nicht, aber ich hasse Kaffee. Leon und ich saßen uns gegenüber und ich schaute ihn die ganze Zeit an, so könnte ich wirklich den ganzen Tag sitzen bleiben.

"Leon..Kennst du eine Larissa?", fing ich langsam an dieses unangenehme Thema anzusprechen. Ich hatte mir zwar geschworen ihn nicht drauf anzusprechen, aber diese Ungewissheit machte mich kaputt.

"Ja, warum?", aber aufeinmal verhielt er sich so unsicher und meidete oft Augenkontakt. Ab dem Moment war mir klar, es war wahr was Julian vorhin gesagt hatte.

"Oh okay, ehm, ist es überhaupt okay, dass ich hier mit dir sitze? Ich will euch nicht im Weg stehen weder deine Zeitverschwendung sein.", er merkte diese Eifersucht in meiner Stimme.

"Süße, hör mir mal zu.", ich schaute ziemlich traurig auf den Boden und war gespannt, wie er darauf reagierte. "Larissa ist meine Cousine. Mach dir doch keine Sorgen, Dass ich dich kennlernen will, habe ich vorhin nicht nur so gesagt, das meine ich auch so. Du bist ein wundervolles Mädchen, alleine, wie du da gerade sitzt und mich die ganze Zeit anguckst, ist unbezahlbar." Ich richtete mein Blick ganz ganz tief in seine Augen. Ich wusste einfach das dieser Julian mich krass verarscht hatte, aber ich wusste halt einfach nicht mehr wem ich trauen kann und wem nicht.

Aber da war sie, die Bestätigung, dass dieser Junge der richtige ist.

Als sein Kaffee und mein Kakao dann endlich kamen, quatschten wir noch über alle möglichen Dinge, wirklich über alles. Mindestens eine Stunde war vergangen und Max war immernoch nicht hier und innerlich habe ich mir gewünscht, dass er auch noch eine Weile wegbleibt. Vorhin wollte ich noch, dass er so schnell kommt wie möglich um mich aus diesem Horrorfilm raus zuholen und jetzt wünsche ich mir, dass diese Stunde hier noch Jahre dauert. Die Zeit mit Leon zu Zweit, werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Alles war so vertraut und einfach nur wunderschön. Ich bin einfach so aus mir heraus gekommen und hab eine neue Seite von mir kennengelernt.

"Leon, ich glaube du hast unten noch was gut zu machen." sagte ich in ironischer Stimme und stand auf. Es war auf die Kinder bezogen, die wahrscheinlich immer noch auf Leon warteten.
Er wusste ganz genau was ich meine und er zog sich seine Jacke an, schob die Stühle an den Tisch, ging bezahlen und verließ mit mir das Bistro. Und diesmal habe ich das mit der Tür auch ganz gut hinbekommen.

Wir gingen die Treppen zum Trainingsgelände hinunter und waren uns dabei ziemlich nah. Wenn ich ehrlich bin, gefiel es mir sehr. Doch als ich die Menschenmenge am Spielfeldrand sah, wäre ich am liebsten wieder umgedreht, aber Leon nahm mich an seine Hand und zog mich hinter ihm her. Was da wohl los war? Das Training war doch schon längst vorbei?

Als, die uns schon bekannten Kinder, Leon erblickten war das Gekreische wieder groß. Ich setzte mich auf einen Stuhl neben einer Würstchenbude und ging den Kindern ziemlich aus dem Weg und sah dann erst, wer da überhaupt auf dem Trainigsplatz stand, während Leon für all die Bilder der Kinder poste und viele unterschiedliche Sachen unterschrieb.

Es war Max.

Er stand vor einer aufgebauten Pressewand, genauso wie es im Fernsehn immer zu sehen ist. Ich wusste ehrlich gesagt nicht was er da machte, ich dachte er wollte etwas mit dem Manager klären, aber er schien fertig zu sein, er verließ den Platz, aber er stellte sich den vielen Fans diesmal  nicht und steuerte direkt auf mich zu. Er grinste, wie niemals davor.

"Baby, ich habe bis 2019 verlängert.", ich wusste was das bedeueten würde. Er wird in Deutschland bleiben, ohne ein Wort zu sagen, fiel ich Ihm um den Hals. Das ist also der Grund, warum die Jungs heute Abend feiern, jezt wurde mir alles klar. Als Leon dann endlich fertig war, brachte er uns nach Hause, da er wusste, dass ich Max Nachbarin war, wusste er natürlich auch wohin er mich bringen sollte.

Als ich aus dem Auto stieg, sagte Leon noch zu mir "Ich hoffe ich sehe dich heute Abend wieder."

Ich hoffte nichts mehr als das.


Tut mir leid, hat wohl doch nicht so geklappt, wie ich mir das vorgenommen hatte. Morgen kommt ein neues Kapitel, hoffe ihr lest alle weiter und gebt mir Rückmeldungen, auch über kritische kommentare wäre ich dankbar. Danke, für fast 600 Reader, freut mich wirklich sehr und es tut mir wirklich leid, dass ich irgendwie eine Schreibblockarde hatte

Love youuu

If your eyes could speak, what would they say?(Leon Goretzka FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt