Kapitel 4

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Claire's POV
Als wir bei Mamas Arbeit ankommen, steigen Brian und ich aus. Auf dem Weg hierher, waren wir noch in einem Haustiershop und haben das wichtigste eingekauft.
"Wie heißt sie eigentlich?", frage ich und gucke Brian fragend an.
Brian guckt kurz auf den Zettel und antwortet:"Er heißt Sam."
"Oh.", antworte ich und lache.
"Ich geh mit ihm spazieren und du gehst rein!", sagt Brian.
"Immernoch Feigling!", antworte ich und strecke ihm die Zunge aus.
Darauf antwortet er nichtmehr und geht mit Sam spazieren.
Ich gehe durch die große Eingangstür und lande sofort in einem großen Raum. Ich sehe die Informationstheke und steure drauf zu.
"Willkommen bei Elli's Modelagentur!", werde ich von der jungen Frau hinter dem Thresen begrüßt.
"Die Anmeldeformulare liegen hier.", fügt sie hinzu.
"Tut mir Leid, aber ich wollte mich hier nicht anmelden. Meine Mum arbeitet hier und ich muss kurz mit ihr sprechen."
"Avery Edwards?", fragt sie.
"Ja, woher wissen Sie das?", frage ich.
"Ihr ähnelt euch.", antwortet sie und lächelt.
"Danke und wo ist sie?", frage ich lächelnd.
"Den Gang runter, fünfte Tür rechts.", antwortet sie.
Ich bedanke mich lächelnd und mache mich auf dem Weg zu dem beschriebenen Raum.
Ich klopfe an die Tür und als ein leises Herein ertönt, öffne ich die Tür und gehe rein.
"Hallo Mama.", begrüße ich meine Mum und umarme sie.
"Das passt ja, ich habe jetzt eine halbe Stunde Mittagspause. Wo ist Brian? Er hat vorhin angerufen.", antwortet sie.
"Brian wartet draußen. Kannst du kurz mitkommen?", frage ich.
"Ja.", antwortet sie darauf und folgt mir nach draußen.
"Was macht Brian dort mit einem Hund?", fragt sie als wir Brian entdeckt haben.
"Wir haben ihn am Straßenrand gefunden. Er wurde dort ausgesetzt.", antworte ich.
"Oh, Menschen gibt's.", sagt sie.
"Huhu!", sagt meine Mum als wir bei Brian sind.
"Hi!", antwortet Brian und dreht sich um.
"Guck mal, Mama! Wir haben einen Hund gefunden. Bei ihm lag ein Zettel, mit Infos und dass sie ihn ausgesetzt haben, weil sie keine Zeit mehr für ihn haben.", sagt er und gibt Mama den Zettel.
"Anscheinend brauchen sie ihn nichtmehr. Ich fahre heute nach der Arbeit mal zur Polizei, solange nehmt ihr ihn mit Nachhause und sagt Chris Bescheid.", sagt sie nachdem sie den Zettel durchgelesen hat.
Aufeinmal macht Brian die Leine von Sam ab.
"Wieso machst du die Leine ab?", frage ich.
"Komm mit, Sam.", sagt er statt mir zu antworten und läuft mit Sam auf mein Auto zu.
"Bei Fuss!", sagt er noch bis er außer Hörweite ist.
"Bis nachher!", verabschiede ich mich von meiner Mum und umarme sie.
"Viel Spaß mit Sam.", sagt sie und drückt mir den Zettel in die Hand, dann geht sie wieder rein und winkt mir vorher. Ich gehe zu meinem Auto. Brian versucht Sam hinten anzuschnallen - wir haben zwei Anschnallgurte für Hunde gekauft, einen für mein Auto und einen für Brians.
"Klappt's?", frage ich als ich die Hintertür aufmache.
"Irgendwie nicht.", antwortet er.
Ich helfe ihm und dann setzen wir uns auf unseren jeweiligen Platz.

"Zuhause!", brülle ich als wir durch die Eingangstür treten.
"Küche!", brüllt Chris zurück.
Brian und ich gehen in die Küche, gefolgt von Sam.
"Wo wart ihr denn solange?", fragt Chris als Brian und ich uns auf die Barhocker an die Kücheninsel setzen.
Ich gucke erst zu Brian und dann zu Sam, der hinter Chris sitzt. Chris steht am Herd und kocht irgendwas.
"Frag doch Sam!", antwortet Brian.
"Wer ist Sam?", fragt Chris.
"Hinter dir.", antworten mein Zwillingsbruder und ich gleichzeitig. Chris dreht sich um und guckt zu Sam. Er hockt sich hin und streichelt ihn.
"Wo habt ihr den denn her?", fragt er.
"Auf der Straße gefunden. Mama hat uns erlaubt ihn mitzunehmen. Wo wir bei dem Thema sind, wir haben das Eingekaufte im Auto vergessen.", sage ich und gucke zum Schluss zu Brian, der nun aufsteht und in die Garage flitzt.
"Was habt ihr denn eingekauft?", fragt Chris und steht wieder auf.
"Ein Körbchen, Hundefutter, zwei Anschnallgurte, zwei Halsbänder, eine Flexileine, eine normale Leine, eine 20m Schleppleine, zwei Näpfe, eine Decke, damit er nicht das ganze Auto voll fusselt, drei Bälle und zwei Frisbees.", antworte ich leicht grinsend.
"Wie viel hat das ganze gekostet?", fragt er mit hochgezogener Augenbraue.
"Fast 200 Euro.", antworte ich.
Wir sind nicht reich, aber auch nicht arm.
Chris muss leicht schmunzeln und dreht sich wieder Richtung Herd. Brian kommt mit drei Tüten und einem Hundekorb durch die Tür spaziert und legt alles auf den Esstisch. Er wühlt kurz in einer Tüte rum, holt zwei Näpfe und das Hundefutter raus und füllt den einen Napf mit Wasser und den anderen mit Futter. Als Brian sich wieder neben mich setzt, klingelt mein Telefon. Ich hole es aus meiner Hosentasche und lese die Nachricht durch.
Blondie: Lust auf Strand mit
mir und Liam?
-K

Falls ihr euch wundert wer das ist, dass ist Kyle ich habe ihn so eingespeichert.
"Wer ist Blondie?", fragt Brian aufeinmal.
"Mein linker Banknachbar, Kyle.", antworte ich.
"Apropos, wie wars in der Schule?", fragt Chris plötzlich.
"Claire hat so 'nem Jungen den Parkplatz geklaut, sie hat den Lehrer angestarrt und musste auf einer Vierer-Bank mit drei Jungs sitzen, darunter der Junge dem sie den Parkplatz geklaut hat, Noah und Kyle. Das hat sie 10 Minuten ausgehalten, der Lehrer hat gefragt was die dahinten reden und da hat sie gesagt: Tut mir Leid, wenn sie mich zusammen mit meinem Cousin, Vollidiot und Blondie, auf eine Bank setzen. Ich musste mich echt zusammenreißen, habe aber im Endeffekt dich gelacht. Dann hat der Lehrer gefragt ob sie einen freien Platz sieht, aber es war keiner da, da hat sie gesagt, dass sie auch auf dem Boden sitzt und der Lehrer hat es zugelassen.", antwortet Brian lachend.
"Ja und Brian ist ein Feigling.", sage ich.
"Das wissen wir ja. Was macht ihr an eurem Geburtstag?"
"Zuhause sitzen und Hausaufgaben machen", antworte ich schulternzuckend.
"Du und Hausaufgaben?", meint Brian. "Wir bekommen sowieso keine auf.", fügt er noch hinzu.
"Willst du nachher mit zum Strand?", frage ich Brian um das Thema zu wechseln.
"Wer kommt noch?", fragt er.
"Kyle und Liam.", antworte ich.
"Wenn ich darf. Kann Sam mit?"
"Du wirst sicherlich dürfen und wieso nicht?", antworte ich und hole mein Telefon raus.
Ich: Ich komme mit. Darf mein Bruder und unser Hund mitkommen?
,schreibe ich Kyle und bekomme schnell eine Nachricht.
Blondie: Wieso nicht. 15.00Uhr?

Ich: Okay, bis nachher.

Blondie: Bn.

"Könnt mitkommen.", sage ich Brian.
"Ich zeige Sam den Garten!", sagt Brian, steht auf und geht mit Sam in den Garten.
"Alles in Ordnung bei dir?", fragt Chris - mein Stiefvater.
"Ja.", antworte ich.
"Sicher?", hakt er nach. Als Antwort nicke ich.
"Gut, gut. Essen ist in zehn Minuten fertig.", sagt mein Stiefvater. Ich gehe in mein Zimmer, welches in der ersten Etage ist und Aussicht auf den Garten bietet, und packe das wichtigste in meine Tasche für nachher.
Als ich an meinen offenem Schrank stehen und ein Outfit raus suche, fällt eine kleine, mit Speed gefüllte, wiederverschließbare Tüte zu Boden. Scheiße, hoffentlich hat das niemand gesehen. Schnell verstaue ich sie wieder in meinem Schrank.
Aufeinmal räuspert sich jemand hinter mir. Ich bin am Arsch!
"Das ist nicht dein Ernst?", fragt die Person hinter mir.
"Brian! Äähh... Ich.. Was machst du hier?", frage ich, als ich mich umgedreht habe.
"Ich wollte dich eigentlich zum Essen holen.", antwortet er und verkreuzt seine Arme vor der Brust.
"Es ist nicht so wie es aussieht!", stammle ich und hebe unschuldig die Hände.
"Nein? Wie denn dann? Wieso machst du sowas? Du hast mir versprochen keine Drogen mehr zu nehmen!" Ja, das habe ich und habe es gebrochen.
"Du verstehst das ganze nicht, Brian.", antworte ich ruhig.
"Ich verstehe es nicht? Dann erklär es mir! Du kannst daran sterben!", sagt Brian und wird zum Ende hin lauter.
"Ich nehme es doch nur damit ich mit dieser ganzen Situation klarkomme! Ich kann meine Sorgen vergessen und nicht an irgendwelchen scheiß, wie den Unfall und den Aufenthalt in der Klapse, denken!", schreie ich schon fast.
"Drogen sind aber keine Lösung!", brüllt er zurück.
"Wenn du Mama und Chris davon erzählst bist du für mich gestorben. Und zum Strand kommst du nicht mit, sondern kannst in deinem Zimmer verrotten und dir Gedanken machen!", schreie ich und gehe in die Küche um zu Essen.
"Alles Klar?", fragt mein Stiefvater als er meinen Blick sieht.
"Ja, alles in Ordnung.", antworte ich und verschlinge die Spaghetti's. Nebenbei schreibe ich Kyle, dass Brian doch nicht mitkommt.

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