Schlimmer geht immer

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Ich saß neben Louis, der mir schützend einen Arm um die Schulter gelegt hatte, im Feuerwehrauto. Die anderen hockten gegenüber, alle bis auf Liam, der draußen mit einem Polizisten sprach.

"Ich werde dir nie wieder auch nur eine Servierte in die Hand drücken", verkündigte ich Louis leise. Der seufzte. "Es war keine Absicht, echt nicht!"

"Nicht? Du hast unsere Bude nicht zum Spaß abgefackelt?", fragte Harry ironisch.

"Nancy", seufzte unser blonder Ire.

"Niall!", kam es von uns anderen genervt.

In diesem Moment kam Liam rein.

"Los Leute! Kommt mit. Wir müssen uns bei dem netten Mann da hinten Schlafsäcke, Isomatten und zwei Zelte abholen. Außerdem Proviant und 'ne Karte"

Wir sahen in völlig perplex an.

"Äh, und was machen wir dann damit?", fragte Harry.

"Dreimal darfst du raten. Wir gehen natürlich campen!"

"Was?! Wieso gehen wir campen?!", quietschte ich.

"Weil es Spaß macht? Warum nicht?"

"Vielleicht weil unser Haus gerade abgebrannt ist? Ich hab jetzt definitiv keine Lust, Zelten zu gehen!", beschwerte sich Zayn.

"Zayn, gehen wir mal davon aus, dass heute ein ganz normaler Tag ist. Hättest du dann Lust, Zelten zu gehen?", fragte Louis interessiert.

Zayn überlegte kurz.

"Nein. Aber es geht ums Prinzip!"

Liam seufzte.

"Unser Haus kann erst mal nicht bewohnt werden. Das dauert noch ein bisschen, bis wir wieder da drinnen leben können. Und deshalb hat Simon vorgeschlagen, dass wir Zelten gehen. Alle zusammen. Es wäre mal 'ne nette Abwechslung, so ganz allein, ohne Kameras"

"Also, ich find die Idee toll", meinte Niall und strahlte uns alle an. "Vielleicht kann ich so meine Trauer wegen Nancy überwinden"

Vernichtende Blicke von Louis, Zayn, Harry und mir.

"Oh, nicht? Ok" Niall zog den Kopf ein und widmete sich wieder dem Herumgefummel an seinem Jackenreißverschluss.

"Also Leute, auf geht's! Wir müssen los bevor die Sonne untergeht"

"Liam, es ist früher Nachmittag", klärte ich ihn auf.

Liam stutzte kurz, dann zuckte er mit den Schultern.

"Es ging darum das ganze etwas tragischer zu gestalten", meinte er und schubste mich ins Freie. Die anderen folgten.

"Ich will aber nicht! Echt, ich hab besseres zu tun als mit euch in der Wildnis zu krepieren!"

"Harry, hör auf zu jammern. Wir werden schon nicht sterben!", schimpfte Liam.

"Nee, bei unserem Glück nicht!", grummelte Zayn. "Warum steckst du uns nicht gleich ins Dschungelcamp? Die haben wenigstens Spiegel!"

Mittlerweile waren wir bei Simon angekommen. Stolz sah er uns entgegen, eingerahmt von Feuerwehrmännern.

"Ah, da seid ihr ja. Euren Gesichtern nach zu urteilen hat euch Liam schon von meinem großartigen Plan erzählt"

"Von einem Plan ja, aber über das "großartig" lässt sich streiten", sagte ich.

Simon warf mir einen bösen Blick zu.

"Also, um das ganze nochmal zu erklären. Da eure Villa ja im Moment nicht bewohnbar ist, dachte ich mir, das wäre der perfekte Zeitpunkt, euch raus aus dem Luxus und rein in die reale Welt zu schicken. Ich hatte das schon länger vor, aber mit fehlte der Grund. Nun, den hat Louis uns ja jetzt gegeben"

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