Kapitel 22: Leiden.

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Jessica
Zusammen gesunken saß ich auf dem alten Stuhl. Meine Hände und Füße waren ganz taub von den Fesseln und meine Kehle war schrecklich trocken. Außerdem quälte mich eine furchtbare Müdigkeit. Mein Aufpasser war kurz vor die Tür gegangen. Aber ich war viel zu schwach um mich in dieser Zeit zu befreien. Und fliehen konnte ich sowieso nicht. Die Fenster waren zugenagelt und wenn ich durch die Tür fliehen würde, würde mich der Typ sofort erwischen. Es hatte absolut keinen Sinn. Der Mann würde mir alle Knochen brechen wenn ich eine Flucht versuchen würde also blieb ich sitzen und kämpfte dagegen an einzuschlafen. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich Ardy sehen. Wo war er? Wird er kommen und mich retten? Diese Gedanken kreisten ständig in meinem Kopf. Ich hatte wirklich keine Kraft mehr und gab mich meiner Müdigkeit hin. Ich spürte wie alles um mich herum verschwamm und ich langsam in einen unruhigen Schlaf glitt als plötzlich ein lautes Knallen ertönte. Ich schreckte hoch und sah wie mein Aufpasser die Tür auf stieß und in den Raum kam. "So Süße. Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug?" fragte er mich hämisch grinsend. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Wo wollte er mich hinbringen? "Ich bin sicher es wird dir gefallen" meinte er, schnitt die Fußfesseln durch, packte mich an den Armen und zog mich unsanft auf die Beine. Sein Griff war so stark das ich glaubte mein Arm würde diesem Druck bald nicht länger Stand halten. Ich war so müde und mir war furchtbar schwindlig und auch schlecht. Das führte dazu das meine Beine nach gaben und ich zu Boden stürzte. Ich wollte einfach liegen bleiben und am liebsten sterben so dreckig ging es mir. Doch ich wurde sofort wieder auf die Beine gestellt und weiter mit geschleift. Jeder Schritt, besser gesagt jedes Stolpern, tat weh. "Beweg dich!" fauchte er mich an. Schließlich kamen wir an der Treppe an. Immer wieder knickte ich ein und drohte hinzufallen. Er wurde von Mal zu Mal böser und schrie mich an. Kurz vor dem Auto verließen mich all meine restlichen Kräfte und ich fiel ein weiteres Mal hin. "Du macht mich irre Mädel. Steht auf na los beweg dich!" schrie er. "Lass mich! Bitte" wimmerte ich und spürte wieder wie die Tränen in Bächen meine Wangen hinunter liefen. Er wollte mich wieder auf die Beine ziehen aber ich widersetzte mich so gut es ging und so gut es meine übrigen Kräfte zu ließen. Doch natürlich hatte ich keine Chance gegen ihn. Er packte mich, drehte mich zu sich um und versetzte mir eine derartige Ohrfeige das ich wieder gestürzt wäre wenn er mich nicht gehalten hätte. "Hör zu du kleine Schlampe! Ich hab absolut kein Bock auf dein Gezicke! Du machst jetzt was ich sage! Hast du mich verstanden?" brüllte er. Meine Wange brannte wie Feuer und ich wimmerte vor Schmerz. Er schlug mich ein weiteres Mal sodass diesmal meine Nase zu bluten anfing. "Ob du mich verstanden hast habe ich gefragt?" Er hob ein weiteres Mal die Hand. "Ja" wimmerte ich und zog meinen Kopf ein. "Gut! Ab jetzt keine Faxen mehr!" zischte er und schleppte mich den restlichen Weg zum Auto. Tränen liefen mir heiß über die Wangen und das Blut aus meiner Nase tropfte auf den Asphalt. Ich wollte nur noch sterben! Hier und jetzt! Einfach sterben. Nur um dieses Leid zu beenden!

Bad Boy? (Ardy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt