Glück im Unglück

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...ich sehe wie sich Stans Hand mit der Axt hebt und ich ducke mich instinktiv hinter Samara, die stocksteif da sitzt. Ich greife nach ihrer Hand und in dem Moment schnellt seine Hand nach unten! Im letzten Moment duckt sich Samara zu Seite und ich sehe, wie die Axt auf mich zu kommt. Ich habe keine zeit mehr mich weg zu ducken, deshalb schnellt sie unbarmherzig auf mich zu. Wie in Zeitlupe schaue ich ihr hinterher, als sie um Haaresbreite meinen Kopf verfehlt. Ich spüre einen stechenden Schmerz in meinem rechten Ohr und weiß, dass Stan mich dort mit der Axt getroffen hat. Auweia, denke ich, jetzt ist er sauer, weil wir ihm ausweichen konnten, jetzt wird er uns keinen schnellen Tod gönnen, er wird uns qualvoll sterben lassen!

Als er den Arm abermals hebt und seine Mundwinkel  zu einem frechen grinsen hebt und ich mir sicher bin, ihm nicht den Triumph zu geben zu schreien, weiten sich seine Augen plötzlich und seine Knie geben unter ihm nach. Die Augen verdrehend sackt er auf den Boden und bleibt dort komisch verdreht liegen.  Hinter ihm nehme ich schwer keuchend Michell  wahr, die ein Messer in der Hand hält, an dem noch Blut klebt. Ich sehe gerade noch wie sie die Hand langsam sinken lässt, bevor mich zum zweiten Mal an diesem Tag eine tiefe Dunkelheit umhüllt.

Ich sehe das Meer mit klarem Wasser und einem langen menschenleeren Strand. Nur zwei Personen sind zu erkennen, ein kleines Mädchen, das im Meer planscht und im Sand sitzt eine schlanke groß gewachsene junge Frau, deren braune locken ihr auf die Schulter fallen. Das kleine Mädchen läuft zu ihr und will sie mit ins Wasser ziehen, doch die Frau lacht nur und schubst das Mädchen sanft wieder ins zurück. Das Mädchen lacht so perlend wie es eben nur Kleinkinder können und läuft wieder auf die junge Frau zu. "Mama, ich hab' Durst!", bettelt es und schaut seine Mutter mit großen goldenen Augen an. "Darf ich das trinken?" , sie zeigt auf das Meer, dessen Wellen langsam über den Sand rollen. "Nein Schatz", erklärt die Frau mit einer Glocken klarer Stimme. "Das ist Salzwasser! Das darfst du nicht trinken! Hier", sie hebt eine Glasflasche voll mit klarem Wasser hoch und reicht sie dem Mädchen. " das darfst du trinken! Das ist Süßwasser! Das stammt aus Quellen, es ist das Wasser was es auch in Seen gibt! Oder womit du badest, du dir die Hände und das Gesicht wäschst, welches du trinkst. Als ich klein war gab es eine Zeit da gab es bei uns im Viertel kein Wasser mehr! Aus den Wasserhähnen kam keins, es gab auch keines mehr zu kaufen! Damals mussten wir in den naheliegenden Wald gehen und dort das Wasser aus Seen trinken! Das war für viele schlimm, da dieses Wasser nicht komplett sauber war!"...

"Melina? Melina?? Ist alles gut? Es kann nichts mehr passieren! Michell hat uns gerettet!", langsam hebe  ich meine schweren Lieder und blinzel gegen das Licht. Vor mir hockt Samara und blickt stolz zu Michell herüber, die schwer atmend am anderen Ende das Sofas hockt. "I-..ich habe ihn getötet... Ich bin ... eine Mörderin!", die letzten Worte spuckt sie förmlich, als würde es sie Überwindung kosten sie über die Lippen zu bekommen. "Nein, das bist du nicht! Du müsstest es tun, sonst wären Samara und Melone jetzt Tod! Und du würdest dann noch viel größter Schuldgefühle haben, weil du sie hättest retten können. Also mach dir keine weiteren Vorwürfe und denk lieber logisch! Wir müssen hier raus! Ich hab alles durchgecheckt, es gibt nur diesen einen ein und Ausgang. Hier gibt es nirgendwo Wasser und das ist es was wir sehr dringend brauchen! Hat jemand eine Idee wo wir welches finden?" Als er sich neben Michell auf das Sofa fallen lässt fällt mir eine große Platzwunde  an seinem Hinterkopf auf. "Lass mich mal überlegen...", langsam erhebe ich mich und gehe langsam ein paar schreitet bis zu Fenster! Die Spielmacher werden sich doch etwas dabei gedacht haben... Ich meine das es hier nirgendwo Wasser in dem Wohnviertel gibt!" Gedankenverloren betrachte ich die dichten Bäume des Waldes, der sich hinter dem Haus erstreckt. "Irgend einen Ort, an dem sie uns alle zusammen treiben!" Plötzlich fällt mir mein mysteriöser Traum wieder ein. Damals an dem See, an dem ich mit meiner Mutter war hat sie mir eine ähnliche Geschichte erzählt. Mein Traum spiegelte genau diese Szene wieder, nur die Geschichte war eine andere! Meine Mutter erklärte mir damals nur, dass ich das Salzwasser nicht trinken solle, und das daraus das Salz hergestellt wird, womit man essen würzen kann. "Ich weiß glaube ich was wir machen müssen...", sage ich in die Stille hinein. "Und was?!", fragt Paul. "Wir müssen in den Wald, dort wird ein See sein! Damit treiben Sie uns zusammen! Wir alle müssen alle dort hin, um an das Wasser zu kommen!" "Woher willst du denn wissen, dass dort wirklich ein See ist?", da hat er recht! Ich habe keine Ahnung ob es wirklich einen See gibt, aber ich habe das starke Gefühl, dass ich Recht habe. Aber sie würden mir ja wohl kaum glauben wenn ich ihnen von meinem Traum erzählen würde... "Ich weiß es hat einfach!", entgegne ich also trotzig. "Das heißt nichts!" "Ich finde wir sollten es wenigstens versuchen! Ich meine wie sagt man so schön, probieren geht über studieren", mischt sich Samara ein. "Ich finde auch wir sollten es versuchen!", sagt Michell und schließlich stimmt auch Paul zu. Also packen wir alles zusammen was wir haben, suchen für Samara etwas, das sie als Krücke verenden kann, da sie nicht richtig laufen kann und machen uns auf den Weg in Richtung der dicht stehenden Bäume. Als wir aus der Hautärzte treten, muss ich erst einmal kurz stehen bleiben, denn das was ich dort sehe raubt mir den Atem. Der vorher noch sauberem grauen Teerplatz ist fast komplett rot, überall ist Blut! Gerade sammelt ein Hovercraft die letzte Leiche ein. Wie viele heute wohl gestorben sind? Erst da fällt mir Stan wieder ein. "Was habt ihr eigentlich mit Stan gemacht? Wohin habt ihr ihn verschleppt?" "Paul hat ihn vor die Haustür geschliffen!wahrscheinlich hat ein Hovercraft ihn schon abgeholt!", erklärt Samara unbehelligt, doch irgendwie kann ich das nicht glauben. Mein Gefühl sagt mir, dass er entkommen ist, keine Ahnung wie, aber irgendwie glaube ich nicht dass er tot ist...

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Hey ihr treuen Leser! *-* Ich wollte nur auch noch einmal sagen, wie dankbar ich euch bin! Ich hätte nie gedacht, dass man soo viele mein Buch lesen werden! 💕 und ich wollte mich entschuldigen, dass dieses Kapitel so lange auch sich warten gelassen hat... Ich hatte im Urlaub kein WLAN und so weiter und so fort.... Also es tut mir wirklich leid!😔

Die Tribute von Panem- Die letzten HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt