Es beginnt...

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30-29-28-27-... Höre ich die Computerstimme, die uns die Zeit nennt, wie lange wir noch auf den Plattformen stehen müssen, damit wir nicht von Ihnen in die Luft gesprengt werden. In meinem Kopf dreht sich alles und als ich mich endlich gesammelt habe, sind von der einen Minute nur noch 10 Sekunden über. Ich schaue mich suchend um, und als ich Paul, Samara und Michell entdecke, sehe ich, dass sie genauso überrascht aussehen, Paul aber schon in Startposition auf der Plattform steht, bereit los zu schießen um sich Waffen und möglicherweise auch Nahrung zu sichern. Als ich weiter zu Samara gucke schaut sie ebenfalls mich an, und ich nicke kaum merklich, denn ich sehe, dass sie Angst hat. Michell steht auch schon bereit. In dem Moment ertönt das Startsignal. Ich springe von der Plattform und schieße los zum Füllhorn. Im Sportunterricht war ich schon immer gut, und schnell bin ich auch. Zeitgleich mit Paul erreiche ich das Füllhorn. "Ich übernehme links, du rechts!", rufe ich ihm zu, während ich schon nach rechts renne und mitten im Gewühl des Füllhorns zwei schön geschwungene Bogen entdecke. "Ich hab Bogen gefunden!", schreie ich Paul zu. "Und ich hab einen Rucksack mit Nahrung!" , ruft Samara, die das Füllhorn nun ebenfalls erreicht hat. Was bedeutet, dass nun auch die anderen Tribute, die beschlossen haben zum Füllhorn zu rennen, es nun erreicht haben. Samara war nie besonders schnell. "Lass uns gehen! Da vorne zu dem großen Haus!", ruft Paul, und wir machen uns auf den Weg zu einem der großen Häuser. Plötzlich sauste ein Messer haarscharf an meinem Ohr vorbei. Ich schrie auf und passe ein paar Momente nicht auf, wo ich hinrenne und falle prompt über etwas und fiel rücklings auf dem harten Steinboden. Jemand beugt sich über mich. Ich sehe in die dunkel braunen Augen von dem Jungen, seinen Namen habe ich gerade vergessen, könnte aber auch sein, dass ich ihn noch nie gekannt habe. Es ist der Junge, der als letztes aufgerufen wurde, der mir da schon aufgefallen ist, weil es so kräftig und groß ist. "Hey Stan, wen hast du den da?", rief eine Mädchenstimme, und schon bevor ich mich umdrehe, weiß ich zu wem sie gehört. Elenor steht neben dem Füllhorn und lässt einen langen Speer durch ihre Hände gleiten. Doch plötzlich weiten sich ihre Augen! "Pass auf Stan!", schreit sie doch Stan ist nicht schnell genug. Der Pfeil bohrt sich schmerzhaft in seinen Arm. Mit einem Aufschrei lässt er mich los und taumelt rückwärts. Schnell rappel ich mich hoch und laufe zu den anderen, die stehen geblieben waren, um mir zu helfen. Paul lässt gerade den Bogen sinken während ich mir meinen aus dem Kescher hole und einen Pfeil anlege. "Danke", keuche ich, während wir weiter stürmen. Samara und Michell laufen einige Meter vor uns, doch nach wenigen Sekunden haben wir sie eingeholt! "Da! In das Haus!", schreit Paul uns zu und wir verstehen. Er meint eins der Häuser des Wohnviertels. Ich lege noch einen Zahn zu und erreiche das Haus, und nur Millisekunden später Bohr sich ein langer Speer dort in den Boden, wo ich gerade noch gelaufen bin. Ich schaue kurz hoch und sehe Elenor, die wieder einen Speer in ihren Händen hält und in langsam hebt und zum Wurf ausholt. Instinkt ducke ich mich und merke erleichtert, dass ich keinen Scherz spüre. Doch diese Erleichterung darf ich nur ein paar Sekunden spüren, denn im nächsten Augenblick höre ich jemanden aufschreien! Und ich kenne diese Stimme nur zu gut, denn sie gehört meiner besten Freundin seit ich 3 bin. Ich drehe mich so schnell um, dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Da hockt sie zusammengekauert auf dem harten asfalt Boden. Ich will zu ihr Rennen, doch meine Füße sind wie festgefroren. Ich spüre wie sich meine Hände heben und den Pfeil in der sehne. Ich merke wie ich die Sehne Spanne und den Pfeil loslasse. Aber es ist alles so als würde ich es nur träumen, als wäre das alles nicht real! Der Pfeil saust durch die Luft und trifft sein Ziel in dem Moment, als meine Füße beschliessen mir wieder zu gehorchen. Mit einem Gänsehaut erregendem Schrei sackt Elenor zusammen, während Blut aus der Wind direkt über ihrem Herzen läuft. Wie ein gefällter Baum fällt sie nach vorne und bleibt regungslos liegen. Ich renne zu Samara und kauere mich neben sie. Sehe wie ihr Brust sich schwach hebt und wieder senkt.

Sie lebt, ist das erste was mir durch den Kopf schießt. Ich lege meine Hände auf ihre Brust und drücke sanft darauf, so wie wir es in der Schule beim erste Hilfe Kurs gelernt haben. Ich sehe auf ihr Wunde. Der Speer steckt mindestens 10 cm. in ihrer Hüfte. Vorsichtig ziehe ich ihn hinaus, und Samara stöhnt leise auf. "Wir müssen hier weg!", Paul war lautlos hinter mir aufgetaucht. Ich nicke, bringe aber kein Wort heraus. "Ich kann sie tragen, geh du schon mal rein" ich tue wie mir geheißen und gehe auf wackeligen Beine zu der Tür, während Paul Samara vorsichtig hoch hebt. Drinnen angekommen, fällt mir sofort auf, wie komfortabel hier alles ist, ich stehe in einer Küche, mitsamt Herd, Waschbecken und allem drum und dran. Als ich langsam weiter gehe, aus der Küche hinaus, komme ich in ein großes Wohnzimmer mit gemütlichem Sofa und einem großen Kamin. Paul der hinter mir in das große Zimmer getreten ist, geht zu dem Sofa und legt Samara behutsam darauf ab. "Ich habe ein erste Hilfe Set gefunden!", Michell betritt nun ebenfalls das Wohnzimmer und hält einen großen Rucksack hoch, wo ein großes Kreuz drauf ist. "Sehr gut", Paul klappt den Rucksack auf und nimmt ein paar Tücher und eine Mullbinde. Damit geht er zurück zu Samara. Ich lehne mich gegen eine Wand, atme schwer. Langsam Rutsche ich an der Wand hinunter und kaum, das mein Po den Boden berührt, wird alles um mich herum schwarz.

"Hast du Wasser? Sie brauchen einen kalten Lappen auf der Stirn!" "Hebt sie auf das Sofa!" "Hier ist ein Lappen und Wasser sollte in dem Vorratsbeutel sein!"
Wie bei einem Radio, dass man immer lauter dreht, dringen Stimmen zu mir durch. Mein Kopf schmerzt als ich versuche die Augen zu öffnen. Als es mir dennoch gelingt, werde ich aus drei Augenpaaren besorgt angestarrt. Moment mal, drei? "Samara!", Murmel ich schwach, und meine beste Freundin grinst. Es geht mir wieder besser! Paul hat mich toll versorgt. Aber jetzt sollten wir uns erst einmal um dich kümmern. Du siehst echt schlimm aus!" "Ich schaue nochmal nach Wasser!", erklärt Michell. Warte eben, in der Küche ist doch ein Waschbecken!" "Das glaubst du jawohl selber nicht, dass da Wasser rauskommt oder?", halte ich Paul zurück. Wieso nicht? Die Spielmacher könnten es doch gut mit uns gemeint haben!", entgegnet er, aber an dem Klang seiner Stimme merke ich, dass erstellen an seinen Worten zweifelt. In den Vorratsbeuteln ist nur eine leere Trinkflasche!", ruft Michell. Und ein wenig Nahrung. Hier in der Küche ist auch nichts! Nur Teller, Besteck, Gläser und alles was man zum Essen brauch, wenn man denn welches hätte..." "Hab ich doch gesagt! Es wäre doch viel zu einfach!!" "Ich durchsuche noch die anderen Beutel, vielleicht ist ja in einem was drinnen!", mit diesen Worten verschwindet Michel wieder. Ich lasse mich in die Kissen zurück fallen und schließe die Augen. Draußen höre ich ein lauten Schrei und dann wird die Tür aufgerissen. Reflexartig öffne ich meine Augen wieder und greife auf meinem Rücken zu meinem Bogen, doch er ist nicht da. Durch die geöffnete Tür sehr ich, wie Stan den unbewaffneten Paul bewusstlos schlägt und dann mit gehobener Axt drohend auf Samara und mich zu kommt. Samara will in ihre Jacke greifen, wo sie ihre Messer aufbewahrt, doch Paul hat sie ihr vorhin ausgezogen, bevor er sie aufs Sofa gelegt hat. Vor Panik schreie ich los, während sich auf Stans Gesicht ein eindeutig schadenfrohes grinsen ausbreitet. Langsam kommt er immer und immer näher! Das kann es doch jetzt nich nicht gewesen sein? Oh will nicht jetzt sterben! Stan hebt die Hand mit der Axt...

***

Erst einmal sorry, dass solange nichts mehr kam... Dieses Kapitel war echt schwierig, ich glaube ich habe 3 mal neu angefangen...
Ich hoffe es ist trotzdem ganz gut geworden!

Die Tribute von Panem- Die letzten HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt