Vorfreude

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James' Stimme zitterte als er die Zeilen vorlas. Obwohl er das vor seinem Vater nicht zugeben konnte hatte er seit Ewigkeiten auf diesen Brief gewartet. Sein Herz raste auch als er mit dem Lesen fertig war, und mit vor Aufregung kribbelnder Finger die Einkaufsliste rauszog. Seine Augen überflogen den Zettel, und anfänglich sah James nichts was ihn besonders erregte. Schulkram- der nach dem ersten Schuljahr in irgendeiner Ecke verstauben würde. Doch dann entdeckte er das Wörtchen Zauberstab, sein Herz machte einen Satz und er konnte sich vor laute Freude kaum mehr zurückhalten. Endlich nach Unmengen von Jahren, grausamen Wartens würde er seinen eigen, auf ihn abgestimmten Zauberstab bekommen. Natürlich hatte er immer wieder versucht die von seinen Eltern zu erwischen, hatte jedoch nur ein einziges Mal Erfolg damit. Das Ergebnis waren rote Funken und eine sich ewig ziehende Strafpredigt von seiner Mutter (James Ohren hatten bereits nach dem dritten Wort, auf Durchzug geschaltet, also wusste er nicht mehr genau worum es in den Worten seiner Mutter ging)

Scheinbar lässig, aber mit noch immer rasendem Herzen, steckte James den Brief in seine Hosentasche und betrat neben seinem Vater, das Esszimmer des Potter Manors. Seine Mutter und sein Großvater saßen bereits am gedeckten Tisch. Cinder, der Hauself der Potters wuselte geschäftig zwischen Küche und Speisesaal herum. Gewohnheitsmäßig fragte James Cinder, ob er ihm nicht irgendwie zur Hand gehen könnte, doch Cinder sah ihn mit beinahe gekränktem Blick an „Der junge Master Potter ist sehr nett dass er Cinder helfen möchte, aber Cinder ist da um zu helfen und nicht um Hilfe zu beanspruchen, der junge Master Potter soll sich eher die Hände waschen gehen." James zuckte daraufhin nur mit den Schultern, wenn Cinder keine Hilfe wollte konnte er das auch nicht ändern. Er ging bis zum Türrahmen, passte auf das ihn niemand beobachtete und rieb dann die Hände in seiner Hose ab um dann mit siegesbewusstem Lächeln zum Tisch zu stolzieren und seinen Platz einzunehmen. Erwachsene, und besonders Hauselfen sahen die Sache mit dem Dreck viel zu eng, fand er, ein bisschen Schmutz hatte seines Wissens nach schließlich noch keinem geschadet.

Während des Essens versuchte er das Gespräch, unauffällig auf das Thema Schuleinkäufe (besser gesagt Zauberstab) zu lenken.

„Aaaaaaaalso da Dad jetzt da ist, wäre das doch DIE Gelegenheit gemeinsam in die Winkelgasse zu gehen, ihr wisst schon Eis essen"

seine Mutter lächelte wissend „Aber James Eis essen können wir auch hier, in Godrics Hollow, das ist viel näher, da können wir auch hin spazieren" Verdammt seien Erwachsene und ihre Logik, fluchte James innerlich. „Aber Mum, wenn wir schon in der Winkelgasse sind können wir aber auch die Schuleinkäufe erledigen. Ich kann es kaum erwarten mich in die Schulbücher zu vertiefen." Ein bisschen flunkern war seiner Meinung nach erlaubt, er musste seinen Eltern nicht aufs Auge drücken dass er den ganzen Lese Kram absolut überwertet fand. „Also wenn unser Sohn bereits so einen Lesebedarf hat, könnten wir wirklich in die Winkelgasse gehen" mir diesen Worten lächelte Mr. Potter seinem einzigen Kind zu. James Vater genoss diese Momente mit seiner Familie. Als Auror verbrachte er viel Zeit im Außendienst und konnte nie genau sagen wann er daheim war, da sich Schwarzmagier (leider) nicht an feste Arbeitszeiten hielten. Deswegen war er seinem Vater (also James Großvater ;)) unheimlich dankbar, da jener seine Schwiegertochter und seinen Enkel statt James Vater bei alltäglichen Belangen unterstützte und beschützte.

When we were youngWo Geschichten leben. Entdecke jetzt