"Was ist los mit dir Harry?" Wieso muss er mir denn hinterher kommen? Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? In mir macht sich Übelkeit breit. "Es ist ja nicht so als hätte ich dich noch nie nackt gesehen?!" Ich sage zu diesem Thema gar nichts, nehme ich mir vor. Statt dessen streife ich mir ein T-shirt über uns mache den PC an. "Rede mit mir Harry! REDE MIT MIR!" Er packt mich am Arm, drückt zu so fest er kann. Ich schaue erschrocken in sein Gesicht, sehe die Anstrengung und die Verzweiflung. Die Tränen beginnen mir wieder über mein Gesicht zu rollen, auch wenn ich es gar nicht will. Ich will nicht schwach sein, ich will das schaffen!
"Harry, bitte!" Wieder dieser Blick. "Hör auf zu heulen, was ist denn nur los mit dir?" Ich nehme ihn in den Arm, drücke ihn ganz fest an mich, während er mir liebevoll über den Rücken streicht. Plötzlich kommt es über mich. Ich nehme meinen Kopf vorsichtig zurück, starre ihn kurz unsicher an und lege dann meine Lippen auf seine. Es dauert nur eine kleine Sekunde bis Louis seine Augen weit aufreißt und mich von sich stößt, doch es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Er schüttelt den Kopf. "Bist du verrückt geworden? Warum hast du das getan Harry, warum?!" Er rennt aus dem Raum.
Als ich am Abend mein Zimmer verlasse, habe ich Angst er könnte es den Anderen erzählt haben. Vielleicht Niall und Zayn, oder Liam, oder allen! Doch sie sitzen zusammen am Küchentisch und essen Tacos. "Hey Hazza, da bist du ja endlich! Willst du auch was?" fragt Zayn, doch ich schaue nur Louis an. Er starrt angestrengt auf seinen Teller. "Ja, bitte. Ich habe schrecklich hunger!" flüstere ich nach einer Weile. "Kein Wunder", lacht Niall, "du warst ja auch schon seit Tagen in deinem Zimmer eingesperrt!"
Um 02.00 Uhr in der Nacht schrecke ich aus dem Schlaf auf. Mein Traum war schrecklich gewesen und ich fühle mich auch jetzt beobachtet! Ich mache meine Nachttischlampe an und sehe Louis, der auf meinem Sofa sitzt und mich stumm anstarrt. Seltsamer Weise erschrecke ich nicht! "Was machst du hier Louis?" frage ich ihn verschlafen. "Seit wann?!" kommt von ihm zurück. Er sagte es weich und vorsichtig, ganz anders als bei unserem Kuss. "Was genau meinst du Louis?" "Seit wann liebst du mich?" Ich schaue ihn an. Mein Atem stockt und ich bin wieder den Tränen nahe, als ich plötzlich sehe, dass Louis lächelt. Er lächelt mich an, ganz leicht.