»Shadow« || Malum

Kapitel 11: Der König der Löwen

Calum's Apartment ist oben/an der Seite btw :))

Calums Sicht

Ich war aufgeregt, mehr als das. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich jemals einen Vampir bei mir zu Hause haben würde und jetzt saß Michael hier, auf meiner Couch und schaute sich fasziniert um. Seine Augen glitzerten vor Freude und ich musste bei seinem Anblick lachen, denn er sah aus wie ein Kind. "Was?", fragte Michael daraufhin und ich lachte nur noch mehr, weil er leicht schmollte und aussah wie ein Kätzchen. "Du siehst aus wie ein Kind.", lächelte ich dann und setzte mich neben ihn. "Mir gefällt dein Apartment. Es ist zwar nicht groß, aber es sieht so gemütlich und einladend aus.", grinste Michael und sah sich weiter um. "Danke." lächelte ich und schaltete dann den Fernseher ein, der Gegenüber von meiner Couch war. Es war kein besonders großer Fernseher, aber wenigstens ein HD Flatscreen. "Was willst du gucken?", fragte ich und ging auf Netflix, welches ich mir vor ein paar Monaten geholt hatte. "Ich kenne ehrlich gesagt nur einen Film.", murmelte Michael unsicher und als ich ihm klarmachte, dass er sagen sollte, welcher, murmelte er ein leises 'Der König der Löwen'. Zum Glück gab es den Film und ich klickte schnell auf Play, bevor ich Michael bat aufzustehen und meine Couch dann etwas vergrößerte, weil es eine Schlafcouch war, sodass wir unsere Füße hochlegen konnten. Fasziniert sah Michael erst auf die Couch und dann auf den Bildschirm, als der Film begann.

Die ganze Zeit hatte Michael ein Lächeln auf den Lippen, bis die Szene kam, wo Mustafa starb. Sein Lächeln fiel und Tränen bildeten sich in seinen Augen, als Scar ihn herzlos in die Schlucht fallen ließ, bevor er Simba holte. "Was macht er? Ich hab es vergessen.", flüsterte Michael den Tränen nahe und ich seufzte und legte einen Arm um ihn, um ihn schon mal etwas zu trösten, weil die Szene, wo Simba seinen Vater fand, noch trauriger war, meiner Meinung nach. "Nein. Calum er ist doch nicht tod oder?", hauchte Michael und mehr Tränen sammelten sich in seinen Augen. Ich hatte noch nie jemanden so emotional wegen der König der Löwen gesehen, jedenfalls keinen Erwachsenen. "Oh mein Gott!", wimmerte Michael plötzlich und ich stoppte schnell den Film, um zu Michael zu sehen der zur Seite sah und versuchte nicht zu weinen. "Hey, alles okay. Es ist nur ein Film.", versuchte ich ihn zu beruhigen und nahm ihn in den Arm. "Aber S-Scar kann ich doch nicht ein-einfach töten! Und-und Simba, er-" "Schhht.", unterbrach ich ihn und zog ihn vorsichtig auf meinen Schoß, was Michael wohl nichts ausmachte, bevor ich ihn hin und her schaukelte, damit er sich beruhigte. Ich glaube, dadurch, dass er so früh Verwandelt wurde und es damals noch keine Fernseher oder generell so etwas gab, kannte Michael so etwas nicht und sein inneres Kind kam bei dem Film wieder hoch. "Der F-Film ist schei-scheiße. Warum muss er sterb-ben.", schluchzte er leise und ich streichelte traurig über seinen Rücken. "Michael, wenn du dir den Film weiter ansiehst, wirst du es verstehen, ich versprech's dir. Komm, Simba lebt doch und die ganzen lustigen stellen mit Timo und Pumba kommen doch noch.", versuchte ich erneut ihn aufzumuntern und diesmal funktionierte es.

Aber anstatt von mir runter zu gehen, legte Michael sich einfach halb auf mich und kuschelte sich an mich. "Ist das... in Ordnung?", fragte er unsicher und ich nickte nur, bevor ich wieder auf play drückte. Und tatsächlich fing er an bei Timo und Pumba zu lachen und versteckte sogar kichernd sein Gesicht in meinem Nacken, als Pumba aus dem Whirlpool ging und all die Bläschen verschwanden. Ich verstärkte nur meinen Griff um seine Hüfte, bevor ich meine Hand vorsichtig löste. Ich wollte schon immer mal durch seine Haare fahren, sie sahen so weich und fluffig aus, wie rote, puffige Wolken auf seinem Kopf. Deshalb fuhr ich langsam und unsicher durch seine Haare, doch Michael seufzte nur und schloss genussvoll die Augen. Der Film war sowieso fast zu Ende und weil es schon 19.00 Uhr und März war, wurde es langsam dunkel. Ich fuhr weiter durch Michaels Haare und drehte sie um meinen Finger, spielte mit ihnen, denn seine Haare waren unglaublich weich und fluffig. "Bekommt man als Vampir weiche Haare oder warum sind deine so weich?", fragte ich leise lachend und Michael grummelte unzufrieden. "Sie still und mach weiter.", grummelte er und ich lachte, machte aber weiter, während Michael anfing Kreise auf meinem Bauch zu zeichnen und dabei mein Shirt hochschob, welches ich mir mit einer Jogginghose angezogen hatte, bevor ich wieder zu ihm gefahren war. "Haben Menschen immer so warme, weiche Haut?", fragte er dann völlig in seiner eigenen Welt und ich antwortete mit einem 'Ja', was ihn Lächeln ließ. Sein Kopf war auf meiner linken Brust und mittlerweile war mein Shirt so weit oben, dass man meinen Bauch sehen konnte, aber das störte mich nicht, immerhin schämte ich mich nicht für meinen Körper.

Plötzlich hörte man eine Tür aufgehen und in Sekundenschnelle hatte Michael mich hinter ihn gebracht und sah jetzt misstrauisch zur Tür. Als dann eine große Gestalt reinkam, die man im Dunkeln nicht erkennen konnte, wollte Michael auf ihn zustürzen, als ich gerade noch die bekannten Locken erkennen konnte, sodass ich sein Handgelenk festhielt. "Cal, warum ist es bei dir so dunkel?", hörte man Ashton fragen, bevor er das Licht anmachte, als er dann allerdings Michael sah und nicht mich, zog er seinen Dolch aus seiner Gürteltasche. "Wer bist du?", zischte er und ich stöhnte genervt auf, sofort packte Ashton den Dolch weg und sah zu, wie ich vor Michael trat. "Das ist Michael. Ashton, Michael. Michael, Ashton.", stellte ich die Beiden vor und bemerkte erst dann wie verwuschelt Michaels Haare aussahen und das mein Shirt immer noch meinen Bauch zeigte. "Hab ich irgendwas... gestört?", fragte er verwirrt und bevor ich antworten konnte, tat dies Michael. "Ja.", fing er an, weswegen ich rot wurde und Ashtons Kinnlade auf den Boden fiel. "Und zwar die beste Kuschelsession, die ich jemals hatte.", beendete Michael dann und ich wurde nur noch mehr rot, während Ashton seinen Mund wieder zu bekam. "Woher kennt ihr euch?", fragte Ashton dann und setzte sich auf die Couch, so wie Michael und ich auch, wobei Michael sich wieder an mich kuschelte, weswegen ich lächelte. Er war wie ein Katzenbaby. So süß und knuffig. Ich fing wieder an mit seinen Haaren zu spielen, weshalb er seinen Kopf auf meinen Schoß legte.

"Ich hab ihm den Hintern gerettet.", murmelte Michael dann mit geschlossenen Augen und einem zufriedenen Gesichtsausdruck. "Warte, er ist der Vampir, von dem du mir im Krankenhaus erzählt hast! Damals als Luke bei mir war.", erkannte Ashton und ich nickte nur. "Luke Hemmings?", fragte Michael dann und Ashton zog verwirrt seine Augenbrauen zusammen. "Ja.", antwortete er dann und Michael fing an zu grinsen, bevor er zu Ashton sah. "Du musst dann wohl der süße Idiot sein, in den mein bester Freund sich Hals über Kopf verknallt hat.", lachte er und Ashton sah ihn geschockt an, bevor er rot wurde. "Er ist wirklich in mich verknallt?", grinste er dann glücklich und Michael bestätigte das mit einem 'Ja'. "Er redet ständig über dich, also schnapp ihn dir!", fügte er noch hinzu und ich fing auch an zu lachen, weil seine Lache so ansteckend war. Und alles in allem, war der Tag doch nicht so beschissen, wie ich dachte.