Kapitel 18: Bevor ich gehe

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Ich biss mir auf die Unterlippe und fing an meinen Kopf zu schütteln. Meine Augenbrauen zogen sich aus Verwirrtheit zusammen und ich setzte mich noch mehr auf, sodass Michaels und mein Shirt sich berührten. "Michael, ich-ich werde nicht gehen und dich verraten.", sagte ich mit der festesten Stimme, die ich in diesem Moment aufbringen konnte. Ich wusste schon lange, dass ich Michael mehr als nur freundschaftlich mochte, ich hatte es nur nie realisiert, und deshalb würde ich ganz bestimmt nicht gehen und Ryan erzählen, dass er mich gezwungen hatte. Ich könnte niemals Lügen über Michael erzählen. "Du hast gesagt, du gehst.", murmelte Michael und sah mir hilflos in die Augen. Das Pastellgrüne in seinen Augen wirkte trüb, schimmerte aber durch die Tränen. Ich seufzte unhörbar und musterte noch einmal Michaels Gesichtszüge. Wenn ich jetzt gehen würde, dürfte ich niemals hierhin zurückkommen. Selbst, wenn Ryan mir glauben würde, jeder würde mir Misstrauen und dadurch würde ich ihn in Gefahr bringen, wenn ich zurückkommen würde, jedenfalls in näherer Zukunft. Vielleicht würde das sogar einen Abschied für immer bedeuten und ich wollte das Risiko nicht eingehen, ihn für immer zu verlassen, ohne ihn wissen zu lassen, was ich fühlte. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und atmete noch einmal tief durch. "Ich... Darf ich noch eine Sache machen?", fragte ich dann unsicher und Michael sah mich verwirrt und unschlüssig an, schien zu überlegen, weswegen ich meinen bettelnden Blick, den ich aufgelegt hatte, verstärkte.

"O-okay.", antwortete er dann und wollte von mir runter gehen, aber ich hielt ihn an den Hüften fest, sodass er auf meinem Schoß blieb. Michael sah mich verwirrt an, während ich noch einmal tief durchatmete und meine Augen dabei schloss, bevor ich meinen Blick auf seine wunderschönen, roten Lippen richtete und mich langsam seinem Gesicht näherte. Michael's Blick wechselte sich zwischen meinen Augen und meinen Lippen ab, bevor er sich auch langsam nach vorne lehnte, sein Blick auf meinen Augen, weshalb ich auch in seine sah. Kurz bevor sich unsere Lippen trafen, hielt ich inne, musterte noch einmal sein wunderschönes Gesicht, während er seine Augen schon geschlossen hatte, bevor ich mich die letzten paar Millimeter zu ihm beugte und meine plumpen Lippen auf seine legte. Es war ungewohnt, weil seine Lippen kalt waren, doch gleichzeitig waren sie weich. Der Kuss war sanft und nur leicht, weshalb ich ihn auch nicht länger werden ließ. Auf diesen Kuss hatte ich schon solange gewartet und hier war er. Es war der perfekte Kuss und mein Herz spielte verrückt, was Michael wahrscheinlich hörte, aber das interessierte mich nicht, denn wir hatten uns geküsst und als ich abließ, dachte ich schon daran, wie sehr ich seine Lippen auf meinen vermisste und wie wunderschön und einzigartig es sich angefühlt hatte.

Ich wollte meine Augen öffnen aber kurz bevor ich es konnte spürte ich Michaels Lippen erneut auf meinen. Diesmal war der Kuss etwas unsanfter, doch immer noch zärtlich. Schon jetzt, nachdem wir uns gerade mal zum zweiten Mal küssten, wusste ich, dass ich niewieder jemand anderes küssen wollte. Als Michael ablassen wollte und unsere Lippen sich schon nicht mehr berührten, presste ich sie wieder zusammen, fing diesmal an meine Lippen langsam zu bewegen und schlang meine Arme um seine Hüfte, um Michael vorsichtig mehr zu mir zu ziehen. Seine Hände hatte er an meine Schultern gelegt und Michael legte sichen Kopf leicht schräg, um mir näher zu sein, bevor er seine Arme um meinen Nacken legte und dann kurz abließ, um Luft zu holen. Ich öffnete meine Augen und starrte in die von Michael, bevor wir uns wieder in einem zärtlichen, aber diesmal etwas stärkerem und leidenschaftlicheren Kuss wiederfanden, den ich niemals beenden wollte. Ich drehte uns vorsichtig um, sodass Michael unter mir auf der Wolldecke lag, weswegen ich mich mit meinem rechten Unterarm neben seinem Kopf abstützte und meine linke Hand an seiner Hüfte platzierte. Wir öffneten, als wenn wir genau wüssten, dass der andere es so wollte, unsere Münder etwas und seine Zunge fing an mit meiner zu tanzen, meinen Mund zu erkunden und brachte damit eine Gänsehaut auf meine Arme. Ich legte meinen Kopf ebenfalls etwas schief, um den Kuss noch weiter zu vertiefen, bevor ich mit meiner linken Hand unter sein Shirt fuhr. Ich wusste nicht ganz, wo das alles hinführen würde, aber solange ich bei Michael war, war es mir egal. Dieser setzte sich etwas auf und streifte außer Atem sein Shirt ab, weswegen ich dasselbe tat und dann anfing seinen Hals zu küssen. Währenddessen hatte Michael angefangen meinen Oberkörper zu erkunden und meine Bauchmuskeln nachzufahren, bevor er mit seinen Fingerspitzen über meinen Rücken glitt, jedoch dann seine Fingernägel in meine Haut bohrte, als ich ihn unter seinem Schlüsselbein küsste.

Wie in einem Rausch fing ich an an der Stelle zu saugen und seine Atmung damit zu beschleunigen, bevor er keuchte und leise aufstöhnte. Ich brummte gegen seinen gerade entstandenen Knutschfleck, bevor ich seine Finger spürte, wie sie meinen Gürtel öffneten, woraufhin ich meine Hose los war und Michael seine kurz danach auch. Ich machte mich daran ihm einen weiteren Knutschfleck zu verpassen, weswegen Michael mit seinen Fingernägeln über meine Haut kratzte, was mich dazu brachte leise zu stöhnen.

[...]

Ich wollte ihn die ganze Zeit über ansehen. Das hier war nicht bloß ficken oder ein rein raus, das hier war echt. Es war zwei Jungen, die sich zu sehr mochten um einander zu verlieren, aber sich trotzdem trennen mussten und deswegen all ihre Liebe füreinander in das hier steckten. 

[...]

Und nachdem, was heute passiert war, wusste ich nicht mehr, was ich wusste oder glaubte.

"Ich glaube... ich liebe dich auch, Mikey."

»Shadow« || MalumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt