„Selfie-time!" Mit Schwung ließ sich Alisha neben mich auf das Bett fallen. Mit eingeschalteter Innenkamera hob sie die Arme hoch.
„Aber ich hab einen Sonnenbrand im Gesicht und fühle mich total k.o. vom Schwimmen", probierte ich mich aus der Affäre zu ziehen als sie auch schon unaufhörlich auf den Auslöser ihres Handys drückte. Notgedrungen lächelte ich in die Kamera um wenigstens nicht komplett bescheuert auszusehen.
Mit einem lauten Knall flog die Tür auf. Wir beide und Finn, der mit seinem Tablett auf dem Hochbett saß, starrten zur Tür.
„Gott meine Mutter treibt mich noch in den Wahnsinn!", zischte er und ließ sich gestresst aussehend auf die Couch fallen. Gespannt stützte Alisha sich auf der Matratze auf.
„Was ist passiert?
„Die Frage ist wohl eher was ist nicht passiert! Meine Mutter behandelt mich wie einen 7jährigen!" Sein Blick wanderte zu Finn.
„Sorry.",nuschelte er kurz in seine Richtung als er mit seinem Ausbruch fortfuhr.
„Nicht nur, dass sie mich fragt ob ich mir denn auch mit dem richtigem Shampoo die Haare gewaschen habe und das sie kontrolliert ob ich meine dämlichen Vokabeln lerne und das sie mir meine Klamotten für den nächsten Tag raus legt. Nein! Sie zwingt mich auch noch irgendwelche dämlichen Dokumentationen mit ihr anzusehen. Doch der Gipfel des Eisberges: Sie geht jeden Tag um 22 Uhr schlafen und WIR PENNEN IN EINEM BETT!" Mit den Nerven am Ende schlug er sich die Hände vors Gesicht.
„Ich schaff das keine weitere Nacht!",ergänzte er. Irgendwie machte es mich ein bisschen schadenfroh ihn mal nicht mit einem riesigen Ego zu sehen.
„Und jetzt sollen wir dir helfen?", fragte Alisha mindestens genauso gehässig.
„Ich dachte das wäre bereits nach dem ersten Satz klar: JA!"
Ihr Grinsen wurde noch größer.
„Was krieg ich dafür?", fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.
„Alles was du willst. Ich knutsche dir auch das Gesicht ab!"
„Mittlerweile glaube ich wirklich das du eine gestörte Wahrnehmung unserer Familienverhältnisse hast. Ich bin immer noch deine Cousine!"
Nachdenklich schaute sie mich an, als sich ihre Mundwinkel zu einem Grinsen verzogen.
„Ich hab von jetzt an bis zum Ende des Urlaubs einen Gut bei dir. Egal wann, egal wo: Du musst machen was ich will. Einverstanden?"
„Einverstanden!",rief er durchs ganze Zimmer ohne auch nur ansatzweise zu zögern.
Gebannt starten Levin, Finn und ich von unseren unterschiedlichen Plätzen auf die Tür. Leise Stimmen drangen von draußen hindurch. Keiner von uns sagte etwas.
Dann betrat Alisha wieder den Raum. Mit betrübtem Gesichtsausdruck schloss sie die Tür hinter sich. Ein ungutes Gefühl breitete sich im Zimmer aus.
„Nennt mich Gott. I got it!", schrie sie ruckartig. Mit einem Sprung drehte sie sich wieder zu uns um und klatschte ihren eigenen Applaus. Sie hatte es doch geschafft. Ich wusste noch nicht so ganz, wie ich es finden sollte mich nun gezwungener Maße jeden Tag mit ihm in einem Raum aufhalten zu müssen. Das würden dann wohl nur noch schlaflose Nächte werden.
„Danke." Erleichtert atmete Levin aus. „Was hast du ihnen gesagt?"
„Naja ich meinte, dass es doch viel besser wäre, wenn du bei uns im Zimmer pennen würdest, weil du ja viel länger wach bleiben willst als deine Mutter. Außerdem muss sich meine Mutter dann auch nicht mehr mit drei anstrengenden Kindern in einem Zimmer rum schlagen. Im Prinzip haben wir dich also gerade gegen unsere Mutter eingetauscht. Fühle dich geehrt!"
Er machte eine vergötternde Geste und stand von der Couch auf.
„Puh, nach der ganzen Anstrengung brauch ich erst mal einen. Willst du auch?"
„Ich?",überrascht blickte Alisha ihren Cousin an. „Natürlich!"
In meinem Kopf entstand ein fettes Fragezeichen? Was brauchte er?
„Ich geh noch schnell eine Jacke holen. Wir treffen uns dann gleich draußen vor dem Haus, ok?"
„Ok.", piepste sie wie ein kleines Kind, fuhr zu mir herum und griff nach meinen Händen.
„Was zum Teufel ist hier los?", fragte ich grinsend, weil sie sich einfach so kindisch aufführte, als er den Raum verlassen hatte.
„Verstehst du denn nicht? Wir gehen kiffen!"
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My best friends cousin
Romance„Ich hab dich nicht angestarrt !", stotterte ich. „Und ich sehe nicht umwerfend aus. Was sollen diese Lügen?" Milas Urlaub in Slowenien, bei den Großeltern ihrer besten Freudin Alisha, gestaltet sich ein bisschen anders als gedacht. Statt einer ents...