Kapitel 5, 1468

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Fiona ließ sich aufs Sofa plumpsen. Es war 21:30 Uhr und ihre Mutter hatte angekündigt dass sie erst morgen früh kommen würde. Sie machte es sich mit ihrem Handy, dem Buch, einer Fließdecke und einem Heißen Kakao gemütlich.
Zuerst beschloss sie Flinn eine SMS zu schicken.
Hey, hier ist Fiona.
Nach nur wenigen Sekunden kam die Antwort.
Hey :)
Weißt du jetzt etwas wegen dem vorhin?

Nein, aber ich nehm mir jetzt mal das Buch vor.

Meinst du echt da steht was nützliches? Bei mir waren da nur Mythen und so etwas

Bei dir?! Hast du auch so ein Buch?

Er antwortete mehrere Minuten nicht und Fiona kam stark ins Grübeln.
Was hatte er damit nur gemeint?

Hallo??? Schrieb sie ungeduldig.

Ja... ich hab auch so ein Buch

Das ist seltsam. Oder nicht?

Ja schon bisschen. Treffen wir uns morgen an dem See? Ich möcht bisschen in unserem Waldteil nachsehen.

Was nachsehen?

Die Touristen.

Die hatte sie schon total vergessen.

Okay. Um 12:00 Uhr?

Okay. Bis morgen.

Bis dann.

Das Gespräch endete abrupt und Fiona runzelte die Stirn. Sie legte ihr Handy beiseite und nippte an dem Kakao.
Schon seltsam alles.
Gedankenverloren schlug sie das Buch auf und begann zu lesen...

Lieber Wandler,
Hier eine kleine Einführung in
Unsere Geschichte. Deine Geschichte.
Ich freue mich auf unsere Treffen.

Allein die ersten drei Sätze warfen wieder unzählige Fragen auf. Was war ein Wandler? Was war an deren Geschichte und ihrer so besonders?
Und wieso oder wann oder wen würde sie treffen?!

"Okay. Die Fragen werden gleich bestimmt beantwortet Fiona. Also les jetzt dieses Buch" ermahnte sie sich selbst. Also las sie weiter.

Du hast mit Sicherheit viele Fragen...

Ähm... ja... verdammt viele!

Es geht hierbei um die Geschichte der Dörfer. Zu viel wirst du nicht erfahren, falls das Buch in falsche Hände gerät. Zum Beispiel die eines Wandlers aus Harbigen oder Trolingen.
Aber du erfährst genug.

Alles Begann im Jahre 1468,
Wo ein Streit von den drei Söhnes des Häuplings des Stammes Waraschaks
Begann....

Mit diesen Zeilen schlief Fiona ein.

Sie stand in einem alten Wikinger Dorf, wo rasches treiben ablief.
Hühner gackerten wild als sie von Frauen gescheucht wurden und ein Schmied fertigte Waffen an. Verdutzt sah sie an sich herunter.
Sie trug das Amulett.
Außerdem das Kleid einer Dienstmagt und einen einfachen Dutt.
Sie sah sich in dem Dorf genauer um. Niemand schien weiter an ihr interessiert zu sein also ging sie einfach los.
Sie schien an dem Markt angekommen zu sein, denn Händler warben um ihre Angebote und Wikinger drängen von Fisch- bis hin zu Sklavenhändlern.
Barbarisch.
Fiona wendete sich voller abscheu ab und ging auf ein großes Haus zu. Sie wusste nicht was sie da wollte,
aber es fühlte sich nach dem richtigen Weg an.
"

Ich bin der älteste! Also werde ICH Häuptling dieses Stammes!"
Rief eine wütende Stimme aus einem großen Raum. Fiona betrat ihn aber auch hier achtete niemand auf sie.
Es waren auch nicht wirklich viele anwesend. Nur 3 Junge Männer von etwa 18 Jahren und einer Frau die auf einem großen Stuhl saß.
Sie sah aus als hätte sie hier das sagen, mit ihrem langen schweren Umhang und dem Aufwändigen Gewand.
"Wir sind alle gleich Alt du Fischkopf!" Rief ein muskulöser Drilling mit grünen Augen und blonden langen Haaren.
Sie konnte sich nur gerade so das lachen verkneifen. Fischkopf...aha.
Drillinge also.
"So kommen wir nicht weiter" sagte einer von ihnen. Er hatte braune Haare und trug eine Rüstung mit einem roten Umhang. Er war 'gut gebaut' wie manche sagen würden und als er sich zu dem wütensten Drilling umsah konnte sie seine Augen sehen.
Es waren DIESE Augen! Diese Ozeanblauen Augen!
Sie war sich plötzlich ganz sicher dass das der Junge war, der ihr im Traum geholfen hatte.
Wie konnte das sein?
Verwirrt hielt sie sich an der Wand hinter ihr fest.
"Wie denn dann?!" Keifte der wütenste Junge zurück.
"So jedenfalls nicht!" Schrie er zurück.
Da meldete sich der dritte Junge mit ebenfalls Blonden Haaren und blau grünen Augen zu Wort.
"Das ist sinnlos. Mutter, wähle du den Nachfolger aus!" Er blickte zu der Frau auf ihrem Tron.
Alle, auch Fiona starrten sie jetzt an.
"Das werde ich nicht. Und wenn ihr euch nicht einigt, wird es niemand von euch!" Sagte sie mit ruhiger Stimme, aber man konnte ihre Anspannung spüren.
Unruhig zappelte Fiona herum. Wie konnte das nur ausgehen? Die würden sich so jedenfalls nicht einig werden.
"Mit Verlaub", kam es von einer alten Frau die den Raum betreten hatte", ich wüsste vielleicht etwas..."
Nun starrten alle in ihre Richtung.
"Und zwar..?"
"Es gibt noch die Möglichkeit dass ihr euch aufteilt und jeder ein paar Bewohner in kleinere Gebiete nehmt.
Außerdem..."

Mit einem Ruck wachte sie auf. Ein
Geräusch hatte sie geweckt.
Sie stand auf und sah zum Fenster. Es war zerbrochen. Hatte jemand es etwa eingeschlagen?! Tatsächlich,
Jemand floh durch den Garten!
Fiona lief zum Fenster aber
Die Person war schon im Wald verschwunden.
Sie ging stöhnen zum Tisch zurück.
Wie sollte sie denn bitte ihrer Mutter die zerbrochene Scheibe erklären?!

Sie ließ sich aufs Sofa fallen,
Das Buch war weg!

Der Wolf ist in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt