Kapitel 3, Flinn

70 9 0
                                    

Fiona lief durch den Wald. Sie lief vor etwas weg, aber wovor wusste sie nicht. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie stolperte über Steine.
Hektisch sah sie sich um.
Ihre Verfolger kamen immer näher.
Sie drehte sich um und fiel.
Sie konnte ihre Verfolger nicht erkennen, aber sie spürte wie sie sich um ihr verteilten, verborgen in den Schatten.
Sie saß in der Falle. Verzweifelt griff sie nach einem Stein und schleuderte ihn in das Gebüsch.
"Du kannst uns nicht entkommen! Merk dir, du gehörst uns!" Knurrte eine Stimme.
Fiona zuckte zusammen und kämpfte gegen die Panik.
"Wer seid ihr?" Rief sie.
Aber niemand antwortete.
Die Schatten rückten näher und sie konnte nicht entkommen.
Dann liefen die Schatten Wesen weg. Sie flohen vor irgendetwas.
Oder irgendwem.
"Sleya! Pass auf dich auf!" Rief eine Stimme. Sie sah sich um, konnte aber niemanden sehen.

Dann wachte sie mit einem Schrei auf.
Ihr Atem ging schnell als sie versuchte sich zu beruhigen.
"Es war nur ein Albtraum" ermutigte sie sich selbst.
Sie knipste ihre Nachtlampe an und sah auf ihren Wecker. 2:50 Uhr in der Nacht.
"Na super" murmelte sie. Sie wollte nicht wieder einschlafen, aber die Müdigkeit drohte sie zu überwältigen. 'Man träumt den selben Traum nicht weiter wenn man schon aufgewacht ist' hatte ihr Vater früher immer gesagt.
"Also keine Panik, Fiona. Aaaaalles ist gut" führte sie ihr Selbstgespräch fort. Nach fünf Minuten schaffte sie es das Licht wieder auszumachen und wieder einzuschlafen.

Diesesmal war Fiona auf einer Blumenwiese. Sie hatte keine Angst, und weit und breit war niemand zu sehen. Sie schlenderte durch die Blumen und betrachtete jede einzelne.
Es schien Frühling zu sein.
Sie war am ende der Wiese angekommen und spähte nun wieder in den Dunklen Wald. Sie wagte sich hinein und es war als hätte sie eine Unsichtbare Grenze überschritten.
Die Wesen kamen wieder und mit ihnen Fionas Angst.
"Sleya" flüsterten die Stimmen. Fiona taumelte und ein schwindelgefühl breitete sich in ihr aus.
Plötzlich packten sie zwei Arme und sie wurde nach hinten gezogen. Sie ließ sich ziehen und schloss die Augen. Die Stimmen fauchten wütend und verschwanden.
"Hatte ich dir nicht gesagt du sollst auf dich aufpassen?" Grinste ein Junge. Sie wagte ihre Augen zu öffnen und es war als würde sie in einen Ozean Sehen. So Blau waren die Augen des Jungen. Er lächelte sie an und sie starrte zurück.
"Wer bist du?" Flüsterte sie, fasziniert von diesen Augen.
"Das wirst du noch herausfinden" lächelte er.

Sie wachte auf, Diesesmal ohne Schrei, aber schnell klopfendem Herzen.
Wieder knipste sie das Licht an. Ihr Blick fiel auf das Buch und sie betrachtete es nachdenklich.
Sleya hatten sie Fiona genannt.
Was hatte es mit diesem Wort (oder Namen?) Auf sich? Wieso wurde sie von denen so genannt?
Vielleicht konnte dieses Buch ja antworten geben.
"Nur weil dir ein Spinner ein Buch gegeben hat und du davon träumst hat das noch lange nichts zu bedeuten!" Schimpfte sie und stand auf. Ein Blick auf die Uhr: 7:54 Uhr.
Ihre Mutter war also schon weg.
Sie lief in ihrem Pyjama die Treppe runter in die Küche.
Sie tapste zum Regal und machte sich ihr Frühstück.
Ohne wirklichen Appetit aß sie die
Cornflakes und schaltete den Fehrnsehr ein.
"Guten morgen", begann die Nachrichtensprecherin," zwei Turisten sind im Wald zwischen dem Dorf Bransk und Harbigen verschwunden. Die Polizei sucht nach Zeugen. Wenn sie etwas wissen melden sie sich bitte.
Des Weiteren sucht Frau Malbrid B. ihren kleinen Hund Fluffy, der ebenso verschwunden ist".
"Soviel zu guten morgen" grummelte Fiona und schaltete um.
Sie sah eine Modeshow und vergaß die Träume fürs erste.

Gegen Mittag tobte ein Sturm draußen und der Regen peitschte gegen die Fenster. Fiona beobachtete das Stürmen von ihrem Zimmer aus und langweilte sich.
Gegen ihre Vernunft hin öffnete sie die Tür und trat in die Kalte Luft. Der Wind wehte ihr ums Gesicht und nach wenigen Minuten war sie durchnässt. Ein Blitz schlug in einen Baum ein.
Sie beobachtete das ganze angespannt.
Sie sah gerade zufällig in den Garten, als etwas in den Schatten verschwand, oder hatte sie sich das nur eingebildet?
Mit gerunzelter Stirn schlüpfte sie wieder ins Haus und schloss die Tür.
Sie sprintete ins Badezimmer und trocknete sich so weit es ging mit einem Handtuch ab.
Ding-dong
Schon wieder klingelte es an der Tür. Sie überlegte ob sie vielleicht nicht aufmachen sollte, was wenn es wieder der Postbote war? Sie schlich nach unten, vielleicht konnte sie das Postauto ja durch ein Fenster sehen.
Sie strich einen Vorhang zur Seite.
Diiing-doong
Sie Ignorierte das Klingeln und späte durchs Fenster.
Ein Junge starrte sie durch das Fenster an und sie schrie erschrocken auf. Sie fiel rückwärts hin und starrte zum Fenster.
"Aufmachen! Polizei!" Kam es von der Tür.
Erschrocken kroch sie rückwärts in Den Flur und stand auf.
Was war hier eigentlich los?!
Sie stand auf und ging zur Tür.
Mit einem Zögern öffnete sie.
"Ähm.. hallo"
"Guten Tag, mein Name ist Daniel M. Von der Polizeistelle aus dem Dorf Harbigen". Erklärte er und strecke ihr einen Ausweis vor die Nase.
"Was habe ich gemacht?" Fragte sie zögernd.
"Nichts hoffe ich doch. Sind sie Mrs. Silvermoon?" Fragte er mit einem Blick auf das Namensschild vom Haus.
"Die Tochter" erwiederte ich.
Dann kam der Junge ums Haus und lächelte sie an.
Fiona sog scharf die Luft ein.
"Ich wollte dich eben nicht erschrecken" entschuldigte er sich und musterte sie.
Sie musterte ihn ebenfalls.
Braune Haare, grün-blaue Augen, groß, ca. 17 Jahre und sportlich.
Der Polizist lachte und sie sah ihn erschrocken an.
"Seid ihr fertig?" Grinste er belustigt.
"Ähm.. was wollen sie hier eigentlich?" Versuchte sie das Thema zu wechseln.
"Dürfen wir reinkommen?" Lächelte er nun ganz freundlich.
Sie zögerte.
"Dann kannst du dir auch noch etwas trockenes anziehen, oder läufst du immer in nassen Schlafanzügen rum?" Fragte der Junge belustigt.
"Natürlich nicht!" Entgegnete sie empört.
"Also gut, kommen sie rein" willigte sie ein und die beiden drängten sich an ihr vorbei ins Wohnzimmer.
Fiona flog naherzu die Treppe hoch und riss ihren Kleiderschrank auf.
Wahllos schnappte sie sich ein
T-Shirt und eine kurze Hose. Die anderen Sachen warf sie in eine Ecke.
Später.
Sie musterte sich im Spiegel ob sie irgendwas vergessen hatte.
"Na dann mal los" murmelte sie und lief die Treppe wieder runter.
"Hast du Kaffee hier?" Frage Mr Daniel M..
"Kaffee... ja klar. Und was möchtest du trinken?" Fragte sie den Jungen.
"Kakao wenn du hast. Mein Name ist übrigens Flinn" grinste er.
"Fiona" sagte sie und brachte ein lächeln hervor.
Sie ging in die Küche und erledigte die Bestellungen.
Was wollten die hier? Gedankenverloren kam sie zurück in die Küche. Nervös stolperte sie über den Teppich und der heiße Kakao schwappte auf ihr Hand.
"Autsch" fluchte sie.
Sie stellte die Tassen auf den Tisch und da kam Flinn auch schon mit einem Nassen Tuch zurück.
"Hier" vorsichtig tupfte er ihre Hand ab.
"Danke"
Sie ließ sich aufs Sofa fallen.
"Also was wollen sie hier?"
"Wir ermitteln im Fall von 2 Touristen die hier verschollen sind. Haben sie davon gehört?"
"Du bist Polizist?" Musterte sie Flinn nochmals.
"Nein. Ich helfe Dad nur weil ich nichts zu tun hab" gab Flinn zu.
Belustigt musste sie grinsen.
"Also haben sie etwas gesehen?" Fragte Daniel M.
"Nein" erklärte sie und sah den Polizisten entschuldigend an.
"Melden sie sich bitte falls sie noch etwas herausfinden" erklärte er und stand auf.
"Wir müssen dann wieder los"
"Tschüss" grinste Flinn und sie grinste zurück.
Seltsamer Typ.

Der Wolf ist in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt