Tja.

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Ihre Sicht

Seit einer gefühlten Ewigkeit begutachtete Connor die Waffen.
Seit dieser gefühlten Ewigkeit schwebte er auf Wolke 7, während ich fast umkam vor Langeweile.
Jungs und Waffen: ein zeitloses Faszinosum.
Mein ständiges Gähnen quittierte er mal wieder nur mit einem Lachen.
Er ließ sich trotzdem nicht davon abhalten, diverses Kampfgedöns in einen der Wanderrucksäcke zu stopfen, die wir in einer Ecke gefunden hatten. Ich weiß zwar nicht, wofür wir es brauchen sollten, aber er wird es schon wissen. Vielleicht auch nicht. Aber er wird diesen Rucksack definitiv alleine tragen müssen. Ich werde dieses vollgestopfte Ungetüm jedenfalls nicht anfassen.
"Connor? Denkst du nicht es reicht so langsam?", fragte ich ihn.
"Man muss auf alle Eventualitäten vorbereitet sein."
"Geht's noch abgedroschener?"
"Ja, eigentlich schon. Aber ich will dein Hirn nicht überlasten.", er klang reichlich amüsiert, wenn auch ein wenig Kränkung in seiner Stimme mitschwang.
"Sag mal, macht es dir irgendwie Spaß mich auf den Arm zu nehmen?"
"Ich kann mich nicht daran erinnern, dich auf den Arm genommen zu haben.", er hörte auf seinen Rucksack vollzustopfen, drehte sich zu mir um und schenkte mir sein schelmisches Grinse,
"Außerdem wärst du viel zu schwer."
Danke, ich dich auch.
"Tja."
"Was tja?", plötzlich schien er sichtlich verwirrt.
"Nichts, nichts.", damit schlenderte ich auf ihn zu, und schnappte mir einen zweiten Rucksack vom Boden, neben ihm.
"Wie dem auch sei, ich werde jetzt hochgehen und mich um wirklich wichtige Sachen kümmern.", er sah mich verständnislos an.
"Und das wäre?", jetzt sah ich ihn noch viel verständnisloser an.
"Essen!"

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