Mein Leben, in Gefahr. Kapitel 2

77 8 0
                                    

Kapitel 2.

Als ich realisierte, was hier geschah, schubste ich Karim stark von mir weg und sah mit Tränen in den Augen ihn an.

"Bitte, lass mich in Ruhe!", sagte ich ruhig und verließ den Friedhof so schnell wie möglich.

Als ich nach hinten sah, bemerkte ich eine Männliche Person hinter mir.

Ich kannte ihn nicht. Ich lief schneller. Es war noch hell und deshalb hatte ich aich nicht allzu große Angst.

"Melissa, bleib stehen!", rief die Person hinter mir und wie auf Schlag blieb ich stehen und drehte mich um.

Der junge Mann kam auf mich zu und blieb vor mir sehen.

"Woher kennen Sie meinen Namen?", fragte ich ihn.
"Können wir in einen ruhigen Ort und dort reden? Ich möchte dir was erzählen und erklären."
"Ich kenne dich nicht, wer weiß was du mit mir machen willst."
"Es geht um Ferhat, unserem Vater."

Ich schaute ihn komisch an.

"Unserem?"
"Ich will dir das alles in Ruhe erzählen und nicht auf der Straße. Bitte, komm mit.", sagte er und sah mir direkt in die Augen.

Ich nickte und gemeinsam liefen in einen ruhigen, abgelassenen Ort, aber der dennoch schön war.

Wir setzten uns auf eine Bank und meine Tasche legte ich auf meinen Schoß.

"Also, wer bist du ?", fing ich unseren Gespräch an.
"Ich heiße Hakan. Ich bin dein Stiefbruder."
"Stiefbruder? Was für eine scheiße redest du da? Ich habe keinen Bruder!"
"Doch. Dein Vater, Ferhat, hat mit meiner Mutter vor einem halben Jahr geheiratet."
"Niemals.", sagte ich leise und sah um mich die herum.
Er seufzte kurz holte sein Handy raus.

"Hier.", sagte er und hielt mir sein Handy hin.

Es war ein Bild mit meinem Vater, einer Frau und 2 Jungs in meinem Alter oder auch älter.

Ich schüttelte meinen Kopf und Tränen stauten sich.

Ich hatte meinen Vater 10 Jahre lang nicht gesehen, noch habe ich etwas von ihm gehört. Und jetzt? Jetzt höre ich, dass er erneut geheiratet hat. Hat er denn nicht mal an mich gedacht?

"Melissa, ist alles in Ordnung bei dir?", fragte Hakan und sah mich besorgt an.
"Nein, nichts ist in Ordnung. Nach 10 verdammten Jahren kommt ein fremder Junge zu mir und meint, er sei mein Stiefbruder. Wie absurd ist das? Mein Vater, der mich mit 8 Jahren alleine gelassen hat, den ich 10 Jahre lang nicht gesehen habe, hat jetzt wieder geheiratet.", sprach ich eher zu mir selbst.
"Wie 10 Jahre? Was meinst du, Melissa?"
"Was ich meine? Ich meine damit, dass mein Vater mich mit 8 Jahren in ein Kinderheim abgeschoben hat, nach dem meine Mutter gestorben ist. Er hat mich ganz alleine gelassen. Ich brauchte ihn die ganzen Jahre. Ih brauchte seine Vaterliebe. Ich brauchte meinen Vater! Doch jetzt kann ich ihn nicht mehr Vater nennen, er ist für mich gestorben."
"Ferhat meinte aber immer zu uns, er sieht dich jeden Tag?"
"Er lügt. Ich habe ihn 10 Jahre lang nicht gesehen.", sagte ich wieder leise.
"Möchtest du Ihn denn wieder sehen?", fragte er ruhig.

Ich sah ihn jetzt an.

"Niemals! Ich will Ferhat nie wieder sehen! Ich muss jetzt auch gehen, Leyla wartet sicherlich auf mich.", sagte ich und stand auf.

Doch eine Frage hatte ich noch.

"Wo wohnt ihr eigentlich?"
"In Hannover. Dein Vater wollte, dass ich dich suche, da ich Polizist bin."
"Schön zu wissen, das mein angeblicher Vater mich suchen lässt. Na dann, sag ihm auch schöne Grüße.", und mit diesen Worten wollte ich gehen, doch Hakan hielt mich am Arm fest.

Mein Leben, in Gefahr.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt