Kapitel 4. ..nicht erwarten, wieder mit ihm zu sprechen

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>Babi

Gott sei Dank, dauerte es nicht mehr lange bis die Straßen wieder begannen sich zu regen.
Die restliche Fahrt verlief dann relativ normal, und sobald Sergio den Wagen vor der Schule hielt, stürmten ich und Daniela raus und liefen die breiten Treppen hinauf zum Gebäude.
Mit einem flüchtigen
,,Tschüss Sergio! Danke Sergio!" Fuhr er lächelnd weiter. ich trennte mich von Daniela um dann kurz vor unserem Klassenraum Katina in die Arme zu rennen.
Wir kamen erst gar nicht zum Gespräch, da das Geräuch von Madam Garmont's grauen Pumps in den Fluren immer lauter verhallte. Ihre spitzen Augen schauten um die Ecke und fixierten uns mit finsteren Blicken.
,,Nun sind es nur noch ein paar Schritte bis zur Klassentür, und wenn die Damen bis dahin nicht startbereit auf ihren Plätzen sitzen, erscheint auf magische Art und Weise ein Eintrag im Klassenbuch." Sagte sie kalt. Und mit jedem Schritt den sie sich währenddessen uns näherte, schien sich die Aussage der Realität zu nähern. Schnell sprinteten wir auf unsere Plätze und zogen unsere Bücher in Rekordzeit auf die Tische.
Madam Garmont war eine pure Nachahmung des Teufels.

Es fühlte sich an, als würde der Schultag sich noch länger hinaus ziehen, als sonst. Als es dann endlich läutete, schien die schrille Musik der Schulglocke wie ein Segen. unser Schulalltag war langweilig. Da unsere Eltern uns in eine reine Mädchenschule steckten, schien unser Leben ereignislos. Es regte sich nichts, niemand tanzte aus der Reihe.
,,kommst du heute auch auf Marinas Feier?" Fragte Katina mich, als wir erschöpft die Stufen des Gebäudes runterliefen.
,,Ich weiß nicht.. . Was wenn Chico auch dort ist? Er ist der letzte den ich treffen will." Gab ich zurück.
,,Ach komm schon Babi. Sei nicht so eine Spießerin." Bettelte Katina. Ich wusste genau sie würde nicht nachgeben.
Und dieser Gedanke bestätigte sich auch, als ich mich am Abend plötzlich im Haus von Marinas Eltern mit einem Milchshake in der Hand, auf einer teuren Couch wiederfand.
Zugegeben, gegen Feier wie diese hatte ich nie was. Ein wenig Musik, Zu trinken und zu essen, und nicht irgendwelche schweißgebadeten Kerle mit Gelfrisur die sich an dich reiben.
Doch momentan wollte ich nichts lieber als in meiner weichen Pyjamahose im Bett zu liegen.
Ich bemerkte wie sich jemand auf den Platz neben mich setzte, und sein Glas gleich neben das meinem abstellte.
,,Hallo Babi. Ich wusste das ich dich heute hier treffe." Kurz musste ich schmunzeln. ,,Wie schön Chico, aber ich hab nicht unbedingt auf dich gewartet." Gab ich zurück, und sah gespielt desinteressiert zur Seite. Chico's Kopf näherte sich meinem Gesicht, bis ich den Blick schließlich hob, und ihm in die Augen sah. ,,Gib's zu Babi, du konntest es nicht erwarten wieder mit mir zu sprechen." Hauchte er mir ins Gesicht. Ich verlor beinahe die Fassung, als ein Klingeln mich zurück in die Realität riss. Ein Türklingeln. Ich legte meine Hände sanft auf Chicos Brust, um ihm dann sachte von mir zu drücken. ,,ich glaube da verstehst du was falsch." Gab ich ihm zu verstehen und drehte mich dann gespannt zur Haustür. Wo war eigentlich Katina?
Ein Mädchen das ich vom sehen kenne erschien an der Tür und rief etwas in Marinas Richtung.
,,Marina, da sind ein paar Kerle die sagten sie seien deine Brüder." Erklärte sie und zeigte mit ihrem rechtem Daumen hinter ihre Schulter. Chicos Hand griff zu meiner, und zog mich zurück auf die Füße. ,,Komm." Sagte er bloß, ohne eine Reaktion abzuwarten, und zog mich Richtung Garten.
Plötzlich stürmten eine Gruppe von Kerlen lachend ins Haus.

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