Kapitel. 7 Bullen

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>Pollo

Nachdem wir alle die Villa bestürmten, kam mir als allererstes die grandiose Idee mir neues Taschengeld zu besorgen. Und zwar aus den Taschen der Bonzen.
Mir war genau bewusst das sie ihre Taschen und Jacken hier irgendwo selbstlos und unbekümmert aufbewahrten, und keinen Gedanken daran verschwendeten, jemand würde sie beklauen. Denn sie hatten ja alle bereits ein Haufen Geld.

Ich ging Zimmer für Zimmer durch bis ich im 1. Stock auf ein kleines Schlafzimmer stoß, auf dessen Bett sich Taschen und Mäntel häuften. "Bingo." Sagte ich zu mir selbst.
Ich bemerkte in dem Moment jedoch gar nicht das ich nicht allein in dem Raum war. Ein Mädchen stand nahe am Fenster, den Blick nach draußen gewendet. Sie hatte langes kastanienbraunes Haar, und eine traumhaft schöne Figur. Doch als ich genauer hinsah, bemerkte ich erst das ihre Augen geschlossen waren. Sie stand einfach ruhig da, schien meine Anwesenheit selber gar nicht zu bemerken, bis sie die Augen wieder öffnete und den Lichtschein der mit mir in den Raum gekehrt war endlich wahrnahm.
Sofort drehte sie sich beschämt zu mir um und zupfte sich unnötig an ihren Klamotten herum. Ich räusperte mich kurz und versuchte locker zu wirken, während ich einfach zu den Taschen lief und sie eine nach der anderen entleerte. Ich durchstocherte ihre Geldbeutel und warf unnötigen Kram wie Taschentücher und Schlüssel zur Seite, ohne mich darum zu kümmern dass das Mädchen immernoch im Raum stand und mich dabei begutachtete. Plötzlich lief sie auch aufs Bett zu, öffnete eine der Taschen und nahm etwas heraus, versteckte es in ihren kleinen Händen ehe sie sich gerade nach draußen begeben wollte.
"Hey das ist Diebstahl, das ist dir klar oder? Du machst dich ziemlich strafbar damit." Sagte ich noch ehe sie den Raum verlassen konnte. Sie drehte sich kurz um, presste die Lippen zusammen und schien gerade abhauen zu wollen, bis ich mit großen Schritten auf sie zu ging und sie schnell instinktiv an ihrem Handgelenk festhielt. "Zeig mir was du da hast." Sagte ich und grinste sie an. Sie war so klein und zierlich, versuchte sich zu wehren doch ich hatte sie mit einer Leichtigkeit fest im Griff. "Lass los." Sagte sie mit einer sanften Mädchenstimme die in dem Moment versuchte drohend zu klingen. "Na los zeig schon her." Sagte ich nur und nahm ihr das Etwas mit einem Ruck aus der Hand und starrte drauf.
Es war bloß ein verdammter Tampon.

Ich sah vom Tampon zu ihr und verfiel direkt in schallendes Gelächter. Wie ein kleines Kind wollte sie ihn mir nun wieder abnehmen und ich überließ ihn ihr zwecklos.
"Idiot." Nannte sie mich und drehte sich wieder zur Tür, doch ich hätte schwören können sie genauso schmunzeln zu sehen.
Wahrnsinn Dachte ich mir nur.

Ich steckte das Geld das ich zurückließ schnell ein, und folgte dem Mädchen nach draußen. Ich wollte wissen wer sie war. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und konnte überall unsere Leute wiedererkennen wie sie sich an die Mädels machten und die Musik laut aufdrehten. Doch mich interessierte nur wohin das Mädchen von vorhin gelaufen ist.

Ich kämpfte mich an den Leuten vorbei und fing schon langsam echt an zu glauben sie könnte ins Badezimmer geflüchtet sein, als ich ihre langen Haare hinter einer Glaswand im Garten erblickte. Grinsend lief ich an den Leuten vorbei in ihre Richtung als ich plötzlich mitbekam wie sich zwei Mädchen hysterisch über das Chaos aufregten und rumheulten das sie nach Hause wollten. Ein Typ mit gegelten Haaren schließte sich den Mädels an und ich konnte hören wie er ihnen vorschlug sie nach Hause zu fahren, und auf dem Weg die Bullen zu rufen. Sofort lief ich auf ihn zu, packte ihn an seinen teuren Klamotten und drückte seinen gegelten Kopf gegen die Wand. Dann bat ich ihn darum das zu wiederholen doch er starrte mich nur amüsiert an, behauptete er und seine Jungs hätten bereits Bescheid gegeben. Ich ließ von ihm ab, doch bevor ich mich daran machen konnte die anderen zu warnen, schlug ich ihn ins Gesicht.
Der Schrei der Mädchen die noch bei uns standen sorgte dafür das sich alle zu uns umdrehten und so nutzte ich die Gelegenheit und rief "Bullen!".
Sofort sprangen alle auf und rannten in den Garten oder zur Tür und gaben Bescheid das die Bullen im Anmarsch sind. Ich musste H.O finden um sofort von hier abzuhauen, und hörte auch schon sein Gelächter im Garten.

Als ich raus lief sah ich nur wie sich einige Leute um den Pool versammelten und lief direkt darauf zu. Hin und wieder hörte ich H.O immernoch lachen und erkannte ihn plötzlich schwimmend im Wasser.
"Alter wir müssen abhauen. Jetzt!" Rief ich ihm zu.
"Babi!" Hörte ich die mir bekannte Stimme von eben. Das Mädchen vom Schlafzimmer saß gebückt am Beckenrand und versuchte anscheinend ihrer Freundin aus dem Wasser zu helfen. Diese schrie völlig hysterisch rum und fluchte ständig in die Richtung von H.O .
Die Leute um uns rum bekamen anscheinend langsam auch mit was gerade geschah und lösten sich langsam auf. Einige verschwanden in ihre Wägen, andere liefen schnell zur Hintertür.
Die anderen Jungs waren bereits zur Hälfte abgehauen, während die anderen sich bei uns im Garten versammelten.
"Na los Alter wir müssen hier weg!"
Sagte ich nochmal.
H.O kletterte aus dem Pool, und bat dem Mädchen im Wasser grinsend seine Hand an. Diese spritzte ihn nur wütend nass und zeigte ihm den Mittelfinger. Lachend lehnte er sich zurück und schüttelte sich mit der Hand durchs nasse Haar.
Dann sah er sich um und schien langsam zu realisieren was hier abgeht. Fragend sah er mich dann an. "Bullen." Sagte ich nur knapp. "Wer?" Fragte er.
"Ich." Ertönte plötzlich eine Stimme hinter uns.
Wir drehten uns um und konnten einen Typen der eindeutig nicht einer von uns war erkennen, wie er an uns vorbei lief und direkt auf das Mädchen nahmens Babi zu, die immernoch mit klappernden Zähnen im Pool stand. Er bat ihr an ihr rauszuhelfen doch sie schüttelte nur stumm den Kopf.
"Mein Kleid. Es ist nass" sagte sie nur.
Ich verstand erst nicht woran nun das Problem lag bis ich ihre weißen Ärmel bemerkte die nass an ihrer Haut klebten, und praktisch durchsichtig waren.
H.O fing sofort an zu lachen während es ihm sogar ein paar der Typen gleich machten.
Der Typ drehte sich wieder zu uns um "Was gibt's da zu lachen?" Fragte er an H.O gewand, versuchte wohl angsteinflößend zu sein. "So einiges." Antwortete er sofort und kam ihm bedrohlich Nahe. In dem Moment traf mein Blick wieder auf das Mädchen von vorhin, wie sie mit den Armen verschränkt da stand. Sie bemerkte meinen Blick und sah mich kurz eindringlich an ehe sie sich mir wieder abwand. Mamamia.

"Chico gib mir einfach deine verdammte Jacke!" Sagte Babi die nun immernoch ihren Körper im Wasser versteckte. Er drehte sich wieder zögernd zu ihr um "aber das ist Armani." Antwortete er.
Langsam hörten wir Autos vor der Villa, und mir wurde wieder bewusst das wir so schnell wie möglich hier weg mussten, und zwar gleich.
Ich sah H.O an der verstand. Er nickte mir zu, doch statt endlich gemeinsam abzuhauen, klopfte er kurz auf Chicos Schulter der sich dann zu ihm umdrehte, und schlug ihm direkt ins Gesicht.

Im nächsten Moment rannten wir alle zur Hintertür.
Ein letztes mal drehte H.O sich zu Babi um.
"Bye Schnecke!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 16, 2019 ⏰

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