Kapitel. 6 Glücklich sein

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>Katina

Ich weiß nicht wie, oder warum, aber allen Anschein nach, bin ich tatsächlich in einer reinen Schwulenparty gelandet. Oh man, der Gedanke das sich Babi jetzt ganz allein mit den heißen Typen der UNO Akademie beschäftigt, lässt mich vor Neid ersticken. Obwohl, Babi lässt sowieso keinen der Kerle an sich ran, ich weiß genau das sich diese blanke Hoffnung an Chico's Zuwendung immernoch in ihren Kopf schlich. Ich wusste nicht wie ich ihr die Augen öffnen konnte, damit sie begriff, dass sie bloß hoffnungslose Zeitverschwendung, zusammen mit ihrem Jungfernhäutchen, an ihm vergeudete.
Und ich wollte hier endlich raus. Weg von den Typen die aufhörten meinen Hintern zu begutachten, nachdem sie bemerken das ich eine Frau bin. Vor der Haustür des Hauses überlegte ich wie ich zu Marinas Haus komme. Mein Blick fiel auf einen Typen der sich gerade mit einem wangenkuss von einem anderen verabschiedete.
"Hee, du!" Rief ich ihm zu. Überraschenderweise reagierte er auch sofort auf mich und sah mich abwartend an. "Gehst du etwa schon?" Fragte ich ihn.
"Ja, find's hier ziemlich öde." Antwortete er freundlich. "Dann ist auf deinem Beifahrersitz noch ein Platz frei?" Fragte ich wieder. Und auf sein Grinsen als Antwort hin, schlussfolgerte es das ich mit ihm zusammen endlich in die Straße zu Marinas Haus bog.

Als wir die Stufen zur Haustür runter liefen, wurde die Tür bereits geöffnet, noch bevor wir an ihr Holz klopfen konnten. Vor uns erschien Marina's schwuler Cousin Miguel, der uns erst überrascht, und dann lächelnd ansah. "Na du" sagte ich schmunzelnd. "Hallo Katina. Wir dachten schon du kommst nicht." Sagte er mit einem breiten Lächeln. Obwohl die Aussage an mich gerichtet war, hätte es mich nicht gewundert, wenn ihm plötzlich meine Mitfahrgelegenheit geantwortet hätte. Ich verstand, und drehte mich zu ihm. "Miguel das ist meine Mitfahrgelegenheit. Mitfahrgelegenheit, das ist Miguel." Er hielt Miguel seine Hand hin "Aber meine Freunde nennen mich Milo." Gab er schmunzelnd zurück und zwinkerte. Als Miguel ihm gerade seine Hand zustrecken wollte, klopfte ich nochmal auf seine Schulter, und glitt durch sie hindurch, vorbei an ihnen zur Tür.

Überfordert, wo ich unter all den Gästen Babi finden sollte, endschied ich mich erstmal in Marina's Zimmer zu gehen, wo sie alle ihre Mäntel und Taschen lagerten, und legte meine hinzu. Mein Blick fiel auf ein fenster über einem Schreibtisch, und ich ließ ihn über den wunderschönen Abendhimmel Spaniens gleiten.
Die Nacht schien mir wie ein deckendes, schwarzes Tuch, in dem Diamanten zu glitzern begannen.
Und dann geschah es. Fest davon überzeugt, mich zu irren, schlich sich dennoch die blanke Hoffnung, tatsächlich hoch oben im Himmel eine Sternschnuppe hervor blitzen gesehen zu haben, in meine Gedanken. Ich schloss die Augen. Was war es, was ich mir von tiefsten Herzen wünschte?

Lass mich bitte glücklich werden.

Ich überspielte nochmal den Gedanken. Ja das war es. Wenn ich eins wollte, dann das.

Drei Meter über dem Himmel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt