An die Person zu der ich gerne mehr Konatkt hätte

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Liebe Anela,

Früher trafen wir uns täglich, sahen uns täglich, sprachen täglich.
Jedes Pärchen hat so seine Geschichte. Die kennlern Geschichte an die man sich immer zurück erinnert und die man so oft preisgibt. Wären wir ein Pärchen, wir hätten sie alle getoppt.
Ich war neu in der Stadt, und bis auf den Weg zu meinem Schulbus und zurück, kannte ich mich nicht aus. Der Busfahrer hielt aber nicht da wo sonst immer, und ich schien verloren. Vom beobachten wusste ich, das du mir gegenüber wohnst, und bin dir gefolgt. Als es mir zu doof wurde, lief ich einfach auf dich zu, und begrüßte dich. Du warst erst überrascht, hast mich dann aber auch freundlich zurück gegrüßt.
Da wir nun einen längeren Weg als sonst hatten, haben wir irgendwie pausenlos angefangen zu reden. Als wir uns trennten machten wir aus, täglich zusammen zum Bus und zurück zu laufen. Und jetzt kommt diese miese, dämliche Kuchengeschichte. Weil ich Mist gebaut hab, musste ich für Englisch einen Kuchen backen. Ich wollte einen kaufen, aber als es mir wieder einfiel, war es mitten in der Nacht. Also rappelte ich mich auf und fing an, einen Kuchen zu backen. Leider die Rechnung ohne unseren Ofen, denn der gab den Geist auf. Da es mitten in der Nacht war, endschied ich Morgen früh die Nachbarn zu fragen. Die nette Dame war aber im Urlaub, was ich vergessen hatte. Und obwohl ich dich erst vielleicht eine halbe Stunde kannte, klopfte ich an deine Tür.
Kurz gesagt, der Kuchen war der Reinfall. Aber es war einfach irre witzig, wie wir wie die Verrückten zum Bus rannten.

Jetzt, da ich wieder neben Leo wohne, und du in einer komplett anderen Gegend, ist unser Verhältnis lang nicht mehr so dick. Ich hätte nie gedacht, dass das zusammen zum Bus laufen Morgends, ein Grundstein unserer Freundschaft ist. Wir begrüßen uns nur noch mit einem Nicken in der Schule.

Ich war so geschockt als ich die Sache mit deinem Freund erfuhr. Das du schon seid Monaten glücklich bist, und ich erst so spät davon erfuhr. Du erzähltest von deinem Liebeskummer und wie oft du einsam warst. Du warst so oft in deinem Leben einsam. Früher hast du jedesmal angerufen, und schon war ich in zwei Minuten drüben. Und nun warst du so oft allein gewesen. Und du warst glücklich. Endlich glücklich. Ich weinte, als ich das erfuhr. Es hat mich so verletzt wenn du littst, und nun warst du endlich glücklich. Also war ich es auch.

Wie dankbar sollte man eigentlich sein, wenn man eine Naturschönheit als Freundin haben darf? Denn das bist du. Du bist bildschön. Jeder der dich sieht, muss dich sofort mögen. Jedem verdrehst du den Kopf, jeder will mit dir befreundet sein. Ich weiß, dass das nur eine Mauer ist, denn du hast mich hinter sie blicken lassen. Dafür Danke.

In Liebe, Shirin

Dreißig BriefeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt