Mason
Heute würde ein geiler Tag werden. Ich hatte das einfach im Gefühl. Schon als ich in die Küche von Jenna und ihrer Mitbewohnerin kam und bemerkte, dass beide schon weg waren, machte sich ein Hochgefühl in mir breit.
Ich bin zwar ein Morgenmensch aber nicht mal ich könnte diese beiden Barbies Frühs ertragen. Auf der Arbeitsfläche der Küche stand eine Tasse Kaffee und ein Zettel. Sofort erkannte ich Jennas viel zu geschwungene Schrift und sah ihn mir genauer an.
Katlynn und ich sind schon unterwegs in die Uni , der Kaffee ist für dich, die letzte Nacht war Wahnsinn ;) XOXO Jenna
Verdammt, langsam denkt die Kleine wohl es würde was ernstes werden. Wie süß von ihr aber echt lächerlich. Ich würde wohl noch mal mit ihr reden müssen.
Während ich den Zettel durchlas, trank ich neben einen Schluck von dem Kaffee, bloß um ihn gleich danach wieder in die Tasse zu spucken. Fuck, was war das denn für widerliches Zeug. Jenna hatte es zwar echt drauf im Bett aber am Kaffee kochen, sollte sie dringend noch arbeiten.
Da ich auf keinen Fall zur Arbeit konnte ohne einen guten Kaffee getrunken zu haben , machte ich mich sofort auf den Weg. Um die Ecke war ein kleiner Coffeeshop und die Preise waren ganz in Ordnung also steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und ging sofort los.
Schon auf dem Weg dorthin beschlich mich immer wieder ein seltsames Gefühl. Nennt es Bauchgefühl wenn ihr so wollt. Irgendetwas würde heute anders werden. Ich sah mich aufmerksam um, aber außer der belebten Straßen Bostons konnte ich einfach nicht erkennen, was heute so besonders war.
Als mein Handy den Song wechselte , verkrampfte ich mich innerlich. Schon als ich die ersten Töne von Dust in the Wind hörte, wird mir ganz komisch. Dieses Gitarrensolo das so ziemlich jeder kennt und weltberühmt ist, lässt mir Schauer über den Rücken laufen. Dieses Lied verbindet so viele Erinnerungen, so viele negative Ereignisse in meinem Leben die ich einfach nur weiterhin vergessen möchte und da ich gehofft hatte heute würde ein guter Tag werden, musste das Lied sofort wechseln.
Gerade als ich tief in Gedanken nach meinem Handy greifen will, rennt jemand mitten in mich rein und ich höre wie etwas auf die Straße kippt. Die Kopfhörer werden rausgezogen da mein Handy mir fast aus der Hand gefallen wäre, es wurde bloß noch durch das Kabel der Kopfhörer gerettet. Scheiße, können die Menschen nicht aufpassen wo sie Lang laufen? Ist das wirklich so schwer? Ich höre bloß wie eine Entschuldigung daher gelabert wird doch plötzlich verstummt die Stimme als ich leise lache um etwas Böses zu erwiedern. Bevor ich das jedoch tun konnte, beschlich mich wieder dieses Gefühl .
Ich blicke auf und sah genau in zwei wunderschöne grüne Augen und meine Wut war wie fort geblasen. "Schon in Ordnung, ich habe ja selbst nicht aufgepasst."entgegne ich ihr überraschend nett. Mehr konnte ich einfach nicht erwiedern, ihre Erscheinung wirkte so ablenkend , so atemberaubend dass ich nicht anders konnte als sie anzustarren.
Erst jetzt begang ich, sie komplett zu mustern. Sie war wunderschön. Ihre kupferroten Haare waren lang und hingen ihr in leichten locken über den Schultern. Ihre Haut war makellos und blass. Sie hatte perfekte volle Lippen die leicht offen standen. Man konnte strahlend weiße Zähne erkennen und intuitiv wusste ich, dass sie ein tolles Lächeln hatte. Ihre Nase war eine ,wie ich es ausdrücken würde, Stupsnase. Langsam wurde mir bewusst, dass sie mich genauso mustert wie ich sie und ich blickte ihr wieder in die Augen.
Fuck, was würde ich drum geben diese Augen mal in meinem Bett zu mir aufblicken zu sehen. Ein solch intensives Grün habe ich noch nie gesehen und ich wette wenn sie die Männer mit diesen Augen ansieht, bekommt sie was sie will.
Nachdem sie mich ziemlich lange begutachtet hat, blickt sie mir ebenfalls wieder in die Augen. Plötzlich erstarren wir beide. In diesem Moment, in dem wir uns gegenseitig ansehen, spüre ich etwas tief in mir drin. Etwas vertrautes und doch ist dieses Gefühl so fremd. Als ob ich sie von irgendwoher kennen würde. Als ob sie Gefühle die tief in mir verankert sind, welche ich aber jahrelang versucht habe zu verschließen, wieder erweckt und hervor holt.
Doch auf einmal wird mir schlagartig bewusst was ich hier tue und sofort sage ich das erstbeste um die Situation auf meine Ebene zu bringen. "Süße, hat dich mein Aussehen so sehr umgehauen, ja?"lache ich. Sofort sehe ich wie ihre Miene sich verändert und sie blickt mich verärgert an. Ich lache weiter. Sie fragt sich grad wahrscheinlich was für ein Riesen Arschloch ich bin. Gut, soll sie ruhig denken, ich kann es echt nicht gebrauchen so eine in meinem Leben zu haben. Die könnte mir gefährlich werden.
Doch sie überrascht mich in dem sie ziemlich zickig erwiderte "Sicher nicht, ich war bloß damit beschäftigt mich zu fragen aus welcher Klinik du wohl abgehauen bist" Holy Shit, jetzt fing ich wirklich echt an zu lachen. Die Kleine hat Biss, das gefällt mir. Hör auf sowas zu denken Mason, du kannst es dir nicht leisten so jemanden in deinem Leben zu haben.
Trotzdem musste ich weiter lachen, sie hatte mich einfach echt umgehauen und scheiße, ich will verdammt sein wenn ich leugnen würde dass sich da nicht wieder irgendwas im mir geregt hätte.
Sie wirkte jetzt noch wütender, schließlich lachte ich sie ja grade theoretisch aus. Plötzlich rannte sie an mir vorbei und ich war so perplex dass ich ihr erst folgen wollte doch dann meldete sich wieder die Vernunft in mir. Lass es, die Kleine bedeutet nur Ärger. Ich wusste dass es stimmte, also blieb ich noch kurz stehen, atmete durch und ging dann in den Coffeeshop .
13:56 Uhr . Verdammt. Die Zeit vergeht schon den ganzen Tag so unerträglich langsam. Ich will endlich aus diesem scheiß Büro raus. Ich liebe meinen Job echt, aber den ganzen Tag konnte ich mich einfach nicht aufs schreiben konzentrieren. Ständig hatte ich Bilder von grünen Augen im Kopf die mich neugierig Mustern. Immer wieder spürte ich diesen Drang in mir diese vollen Lippen auf meinen zu spüren. Verzweifelt ging ich an die frische Luft um einen klaren Kopf zu bekommen. Ich muss dieses Mädchen Wiedersehen. Keine Ahnung wie ich das machen soll, aber sie hat irgendetwas in mir berührt und dieses Gefühl möchte ich noch einmal spüren. Und nur sie kann das.
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The joy of life
Romance"Ich war keine Prinzessin und ich fürchtete den Helden, statt ihm dankbar in die Arme zu sinken." Nach traumatischen Erlebnissen beginnt für Sophia Baldwin nun ein neuer Lebensabschnitt. Die attraktive und kluge Jurastudentin möchte ihre Vergangenh...