Sophia
„Okay Mum...Nein, hab ich noch nicht... Ja, ich weiß doch... Aber Christian hat auch nie-..... Ja Mum... Ich dich auch.. Bye" Genervt schmiss ich mein Handy aufs Bett. Wie diese Frau es nur immer wieder schaffte mir den letzten Nerv zu rauben, war mir weiterhin ein Rätsel.
Nach einer katastrophalen Ehe mit vielen Tiefen fand meine Mutter ihre Rettung im Alkohol. Danach ging es immer weiter bergab. Nicht bezahlte Rechnungen, Kündigungen, eine Menge Pflegefamilien. Das Band zwischen uns zerriss immer mehr bis unser Verhältnis irgendwann endgültig und unwiderruflich geschädigt war. Als ich an der Universität in Boston angenommen wurde, war das der glücklichste Tag in meinem Leben. Ich konnte es kaum erwarten von Zuhause weg zukommen. Der Tag an dem ich meine Sachen packte um für immer zu verschwinden, war der Tag an dem meiner Mutter die Augen geöffnet wurden. Langsam verstand sie, dass ich nicht ewig da sein würde um sie aus ihren Fehlern und Problemen hinauszuziehen und so versuchte sie wenigstens sich für mich zu bessern. Seit dem ist viel passiert und sie hat ihr Leben einigermaßen in den Griff bekommen. Wir telefonieren ungefähr 1-mal im Monat. Näher will ich sie einfach noch nicht an mich und mein Leben heran lassen. Zu groß ist die Gefahr, dass sie sich selbst und damit auch mich wieder in den Abgrund zieht.
Die Party war jetzt bereits 3 Wochen her und ich hatte immer noch nichts von Mason gehört. Nicht dass ich konkret auf eine Nachricht von ihm wartete.. „Lügnerin" , murmelte ich zu mir selbst als ich gerade durch die Unibibliothek ging um nach Büchern für meine Facharbeit zu suchen. Natürlich hatte ich auf eine Nachricht von ihm gewartet. So offensichtlich wie er mit mir geflirtet hatte, war es ein Wunder , dass er sich nicht bereits nach einem Tag gemeldet hatte. Aber 3 Wochen waren nun schon ziemlich lange ... Vielleicht war ihm ja etwas passiert...
Ich schüttelte den Kopf um diesen idiotischen Gedanken zu vertreiben. Ich kannte diesen Typen nicht einmal und machte mir schon Sorgen bloß weil er sich nicht meldete. Wirklich erbärmlich Sophie, ermahnte ich mich selbst. Als ich gerade um die Ecke zur nächsten Abteilung biegen wollte und eine wohlbekannte Stimme vernahm, traute ich meinen Ohren kaum. „Ach komm schon Stacey. Nur du und ich und das Strandhaus meines Dads. Das ganze Wochenende." Hörte ich Masons Stimme leise flüstern. Der flirtende Unterton war kaum zu überhören .Eine viel zu hohe Stimme antwortete: „Mason, wir würden doch das gesamte Wochenende bloß im Bett verbringen. Wozu dann an ein Strandhaus fahren wenn wir das genauso gut hier in meinem Bett im Wohnheimzimmer haben können" Ihr Kichern war gekünstelt und sie wirkte nervös.
„Ach Babe , ich bin da flexibel. Wir können sowohl das Bett als auch die Couch und sogar den Esstisch für unsere Spielereien benutzen. Du hast freie Platzwahl." Lachte er. „Ich weiß nicht. Lass mich da noch mal drüber nachdenken ja?" Ihre Stimme klingt nun belustigt. „Mach das, sag mir dann Bescheid, aber so zügig wie möglich Babe." Ihre Stimmen entfernten sich.
Langsam stieß ich die Luft aus. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich den Atem angehalten habe. Wie konnte ich nur so blöd sein. Natürlich war Mason ein Player. Als ob ich das nicht schon damals mitbekommen hätte. Wieso wunderte mich das nur überhaupt nicht. Plötzlich stieg die Wut in mir hoch. Allerdings war ich nicht wütend auf ihn. Ich war wütend auf mich. Ich hatte doch oft genug Erfahrung mit solchen Typen gemacht. Wieso hatte ich solche Hoffnung auf einen Anruf von ihm gesetzt? Ich hatte mich viel zu schnell weich werden lassen von ihm. Doch er hatte so nett gewirkt und komplett anders als bei den Anderen.
Ein spöttisches Lächeln zierte meinen Mund. Natürlich war er anders gewesen. Er hatte ja auch bloß nach etwas zum Spaß haben gesucht. Mason war einer von den Typen, die alles sagen würden um eine Frau ins Bett zu bekommen. Wütend nahm ich meine Tasche und verließ die Bibliothek. Wie vom Blitz getroffen blieb ich stehen als mich plötzlich eine Erkenntnis traf. Wieso war ich überhaupt so wütend? Wieso verschwendete ich meine Zeit um über so etwas nach zu denken? Mason bedeutete mir nichts. Ich kannte ihn ja nicht einmal und wir hatten uns nur 2-mal gesehen. Er hatte mir keine Versprechungen oder sonstiges gemacht sondern lediglich geflirtet und nach meiner Nummer gefragt. Nichts, was nicht jeder andere Typ auch machen würde. Mir war klar gewesen, dass Mason nicht monogam lebte. Was erwartete man auch von einem Typen der aufs College ging? Für die war jedes Erstsemester bloß Frischfleisch. Und eine wie ich war der angeblich leicht zu bekommende Preis. Obwohl ich der Meinung war, dass ich kein Recht hatte auf Mason sauer zu sein, ging ich diesen Abend frustriert ins Bett. Viel zu lange lag ich noch da um über das Gehörte nachzugrübeln.
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The joy of life
Romance"Ich war keine Prinzessin und ich fürchtete den Helden, statt ihm dankbar in die Arme zu sinken." Nach traumatischen Erlebnissen beginnt für Sophia Baldwin nun ein neuer Lebensabschnitt. Die attraktive und kluge Jurastudentin möchte ihre Vergangenh...