The joy of life

Chapter 4- and the incarnation was complete

Sophia

Seit 4 Stunden saß ich nun schon an dieser dämlichen Hausarbeit und war noch kein Stück voran gekommen. Tony versuchte schon eine ganze Weile mich zu erreichen, und als mein Handy zum achten Mal klingelte, ging ich schließlich genervt ran. 

"Was?!"blaffe ich ins Telefon. Erst war es kurz still doch dann erklang Tonys belustigte Stimme. "Sorry Prinzessin wenn ich störe, aber hier ist grade eine mega geile Party am laufen und du kommst jetzt sofort her, denn ein Nein würde ich nie aktzeptieren und wenn es sein muss, nerv ich dich den ganzen restlichen Abend mit Anrufen, also beweg deinen süßen Hintern hier her!" 

Während seiner kurzen Schimpftirade konnte man deutlich ein Lallen vernehmen und ich musste einfach grinsen. Ich schielte auf meine Uhr. Erst 18:34 Uhr. Und ich kam anscheinend kein Stück mit meiner Hausarbeit weiter also könnte ich ja schon mal drüber nach denken. 

In den letzten schlaflosen Nächten war ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich nicht ewig verstecken konnte um Partys zu meiden. Alle Studenten gingen feiern, da musste ja jetzt nicht immer gleich etwas schlechtes passieren. 

 Anscheinend hatte ich zu lange drüber nach gedacht denn plötzlich schrie Tony mir ins Ohr. "Haaaaallllloooo?"
"Ja, entschuldige, ich hab überlegt. Wo.. wo genau bist du?"
"Warte mal, heißt das, du kommst?" Ein bischen war ich jetzt schon verärgert wegen seinem ungläubigen Unterton. Ich meine, ich war jetzt seit 1 Monat an der Uni. Vielleicht sollte ich doch irgendwann die Vergangenheit komplett vergessen und über meinen Schatten springen. 

"Natürlich komme ich. Seit dem ich hier bin, hat doch noch keine Party ohne mich statt gefunden." Schallendes Gelächter dringt durchs Telefon. "Oh man, Soph du bist echt gut. Okay, ich schick dir die Adresse ja? Also bis dann, Süße. Finds super das du kommst, echt."

Ich blickte noch ein letztes mal in den Spiegel. Ich trug eine schwarze lange Leggins und darüber einen Jeansrock. Dazu hatte ich ein weißes Top mit einer beigen Strickjacke kombiniert. Stark geschminkt war ich nicht und meine Haare ließ ich offen. Ich hatte schon immer mehr auf den natürlichen Look gestanden und wollte diesem auch treu bleiben. Nachdem mein Aussehen einigermaßen in Takt war, schnappte ich mir schnell meine Schlüssel,da Sally heute Abend auch unterwegs sein würde und mein Handy, stieg ins Taxi und machte mich auf den Weg.

"Oh nein" dachte ich nur als das Taxi bei besagter Adresse hielt. Es war das Haus einer Studentenverbindung und es war rammel voll. Wie sollte ich da bloß Tony finden? Schlimmer, wie sollte ich überhaupt da irgendwo durchkommen? Alle standen dicht gedrängt beieinander und feierten. Die Musik war voll aufgedreht und der Bass dröhnte aus riesen Boxen. Verdammt, ich hatte die ganze Sache vielleicht ein wenig unterschätzt. Nach einigem Überlegen beschloss ich, nicht umsonst hergekommen zu sein.

Im Haus angekommen, befand ich mich anscheinend in einem riesigen Wohnzimmer. Überall waren Leute, und alle waren wohl schon gut dabei. Ich blickte mich um auf der Suche nach Tony doch entdeckte ihn einfach nicht.

 Stattdessen merkte ich ein Kribbeln in meinem Nacken. Ich spürte, dass mich jemand beobachtete und drehte mich um. Mein Blick blieb an zwei braunen Augen hängen die mich neugierig musterten. Ein vertrautes Gefühl beschlich mich, schließlich hatte ich in letzter Zeit oft an diese Augen gedacht.  Es war der unverschämte Kerl mit dem ich vor ein paar Wochen zusammen gestoßen war. Na toll. Jetzt fing er auch noch an zu grinsen. 

Bevor er irgendwie die Chance hatte zu mir rüber zu kommen, ergriff ich die Flucht und machte mich auf den Weg in den 1 Stock. Während ich versuchte mich durch die Menge zu wühlen, wurde mir ein roter Becher mit irgendeiner Flüssigkeit in die Hand gedrückt. Energisch schmiss ich ihn einfach weg. Ich trank schon seit Jahren keinen Alkohol mehr.