Chapter 11- Sophia

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Jetzt kommt ein Kapitel mal früher ;) Hab zur Zeit wieder mehr Zeit und werde diese auch zum Schreiben nutzen. Viel Spaß!
Lots of Love <3

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Müde kämpfte ich mich den nächsten Morgen aus dem Bett. Hätte ich heute früh nicht so eine wichtige Vorlesung im Zivilrecht, würde ich am liebsten überhaupt nicht aufstehen.

Mason war noch bis spät in die Nacht da geblieben. Es war ein schöner Abend geworden. Wir hatten über alles mögliche geredet und er hatte mich so oft zum Lachen gebracht. Wahrscheinlich hatte ich in den letzten zehn Jahren nicht mehr so viel gelacht. Mason war wirklich ganz anders, als ich erwartet hätte. Sogar den Kuss erwähnte er den restlichen Abend nicht einmal mehr.

Er überraschte mich immer mehr. Vielleicht könnten aus uns doch gute Freunde werden. Natürlich keine super besten Freunde für immer und ewig, aber wenigstens Freunde. Und da ich mich zur Zeit nicht gerade über einem Überschuss von Freunden beschweren konnte, war ich doch über jede Person, die wenigstens Zeit mit mir verbringen wollte dankbar. 

Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir, dass ich schon viel zu spät dran war. In einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, die wahrscheinlich sogar Usain Bolt neidisch machen würde, sprintete ich durch meine Wohnung, in der Hoffnung so vielleicht doch nur minimal zu spät zu kommen.

Leider war das Glück wie immer nicht auf meiner Seite. Nachdem ich zu spät aufgestanden war, hatte auch noch der Bus Verspätung gehabt und nun war ich bereits 20 Minuten zu spät. Als ich bereits am Ende des Korridors im Unigebäude war und nur noch wenige Schritt fehlten, blieb ich wie angewurzelt stehen.

Wenn ich da jetzt gleich reingehe, konnte ich mich auf einen mega peinlichen Auftritt gefasst machen. Alle würden mich anstarren und vielleicht sogar lachen. Meine wohlbekannte Unsicherheit ergriff von mir kurz wieder Besitz. Kurz bekam ich einen leichten Nervenzusammenbruch. Plötzlich räusperte sich jemand hinter mir.

"Ähm. Gehst du da jetzt rein oder lässt du es sein?" Ein blondes Mädchen, mit riesigen blauen Augen und einem hübschen Gesicht sah mich fragend an. 

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich die Tür blockierte. Schön gemacht, Sophia. Schon mal vor einer deiner  Kommilitoninnen blamiert. Fängt ja super an. 

"Entschuldige. Ich dachte kurz, ich hätte etwas vergessen."murmelte ich. Sie lächelte mich bloß an.

"Wollen wir dann mal reingehen?"fragte sie mit einer warmen Stimme. Ich nickte nur. 

Wie erwartet, drehten sich nun alle um, nachdem wir mit einer Verspätung von 30 Minuten den Vorlesesaal betraten. Im Gegensatz zu mir, schien dem Mädchen die ganze Aufmerksamkeit jedoch kaum zu stören. Sie stolzierte selbstbewusst an den ganzen Studenten vorbei und zog mich dabei mit ihr mit.  Da es ein relativ kleiner Raum mit vielen Studenten war, fanden wir nur noch ganz oben Platz.

"Ich bin Susan. Susan  Humphrey. Und du?" Wir hatten uns kaum gesetzt, als sie mir bereits die Hand entgegen streckte. Ihr Lächeln schien echt und warm, und ich fasste den Entschluss ihr einfach mal zu vertrauen.

"Sophia. Sophia Baldwin." Ich versuchte freundlich zurück zu lächeln, jedoch sah es wahrscheinlich eher wie eine Grimasse aus. Susan sah mich amüsiert an. 

"Ich hab dich schon öfter gesehen. Wir haben mehrere Kurse zusammen, nicht nur den hier." 

"Ach, wirklich? Das ist mir gar nicht aufgefallen." Um fair zu sein, muss man wohl sagen, dass ich auch keinem anderen meiner Mitstudenten je wirklich in die Augen gesehen habe, beziehungsweise jemanden wirklich wahrgenommen hatte. Ich war bloß in die Vorlesungen und wieder Nachhause. Meinen Alltag bestritt ich normalerweise mit völliger Ignoranz meiner Mitmenschen.

Nicht weil ich vielleicht eingebildet bin, nein. Ich wollte mich nur einfach auf mein Studium konzentrieren. Ich war nicht hier, um neue Leute kennen zu lernen. Ich wollte bloß meinen Abschluss.

Susan betrachtete mich nachdenklich, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass sie mich anscheinend mochte. "Wir sollten mal etwas unternehmen. Ich kenne einen tollen Ort zum Shoppen. Glaub mir, das wirst du lieben." Sie klang total begeistert von ihrer Idee und fing an mir von dieser neuen Mall im Stadtzentrum zu erzählen. 

Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Schließlich musste ich auch noch nebenbei der Vorlesung zu hören. Hin und wieder warf ich ein zustimmendes "Mhh" ein, um ihr zu signalisieren, dass ich noch zu hören würde. 

Am Ende der Vorlesung umarmte sie mich und meinte: "Super, wir unternehmen auf jeden Fall etwas. Ich meld mich bei dir."

Ich war wirklich überrascht. Wie konnte mich dieses Mädchen so mögen, obwohl ich ihr kaum zugehört hatte und mein erster Eindruck bei ihr auch nicht gerade bombe gewesen sein konnte. Anscheinend war Susan eine Frohnatur.

Auf dem Heimweg telefonierte ich mit Tony. 

"Susan Humphrey? Die kleine ist süß. Immer ein Sonnenschein und erfüllt den Raum mit Liebe und Freude." lachte er.

"Ja, das habe ich gemerkt. Sie hat gar nicht mehr aufgehört zu reden. " Ich seufzte leicht genervt.

"Ach Sophia, Susan ist wirklich ein toller Mensch. Ich meins ernst. Und vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht für dich, auch eine weibliche beste Freundin zu haben."


"Aber ich hab doch dich."seufzte ich noch lauter.

"Schätzchen, ich fühl mich geschmeichelt. Aber Susan hat etwas, dass ich nie haben werde."

"Eine Vagina?"fragte ich spielerisch. Tony lachte.

"Ich meinte eigentlich weibliche Intuition aber kommt wohl aufs Selbe raus. Versuch dich etwas mit ihr zu unterhalten. Sie ist so lieb." schwärmte er mir von ihr vor.

"Na gut, ich versuchs. Aber ich kann dir nichts versprechen."gab ich auf.

"Süße, du wirst es nicht bereuen." Während er sprach, und ich meiner Wohnung immer näher kam, nahm ich etwas wahr, dass mich sofort lächeln lies.

"Tony? Ich muss auflegen. Hab gerade Besuch bekommen." Bevor er nachbohren konnte, hatte ich schon aufgelegt. Auf dem Weg zu meiner Wohnungstür strich ich mir noch ein mal durch die Haare und hoffte, dass meine Kleidung einigermaßen in Ordnung war. Bei der Hektik heute Morgen hatte ich keine Zeit gehabt, mich groß zu stylen.

Auf den Treppen des Hauses in dem mein Apartment war, saß Mason und lächelte mich an. Mein Herz machte einen Sprung. 



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