Marco.
Wieder einmal hatten wir Training und wieder einmal hatte ich nur Augen für diesen unfassbar schönen Mann. Er haute mich jeden Tag auf's Neue um. Er brauchte nichts zu tun, nichts zu sagen, seine Anwesenheit reichte aus für eine Gänsehaut. Immer wenn ich ihn sah, überkam mich dieses Kribbeln.
Noch nie war ich so verliebt.
Ständig musste ich an unsere gemeinsame Nacht vor zwei Wochen denken. Und schon war meine Laune wieder auf dem Tiefpunkt. Zwei ganze Wochen sprach Roman nicht mit mir. Eigentlich dachte ich, es hätte ihm auch gefallen. Ich hatte ihn doch extra heiß gemacht und mich so über seine Zuneigung gefreut.
War ich ihm zu schlecht im Bett? Hatte..Konnte ich nicht küssen oder war ich ihm gar zu speckig? Er war doch jemand, der nicht sehr auf das Äußere seines Gegenübers achtete, sondern auf den Charakter.
Das musste es sein. Meine Art war schrecklich. Ich hatte schlechte Angewohnheiten - war viel zu anhänglich, kuschelbedürftig und süchtig nach seinen Küssen.
Manchmal musste ich mich beherrschen, nicht vor unseren Kollegen in seine Arme zu springen und wie wild über ihn herzufallen. Aber er würde mich doch sowieso abweisen. Vielleicht machte ich mir auch einfach nur zu viele Gedanken. Ich musste mich auf den Fußball konzentrieren, selbst wenn ich wusste, dass das nur mit diesem Mann ginge.
Roman. Ich liebte seinen Namen, seine wunderschönen Augen und diesen hammermäßigen Körper. Der Anblick seiner Bauchmuskulatur, wenn er über meinen Körper strich und sich in mir versenkte, brannte sich in meinen Kopf. Er machte mich süchtig und völlig verrückt.
Ich wusste nicht, was ich tun konnte. Sollte ich ihn darauf ansprechen? Eine Abfuhr würde ich niemals verkraften. Ich könnte ihn nach dem Training abfangen oder vor seiner Wohnung aufkreuzen. Er würde mich sicherlich nicht wegschicken, oder? Ich meinte, er hatte immerhin mit mir geschlafen. Aber warum? Hatte er auch Gefühle für mich oder musste er nur mal wieder seinen Druck ablassen?
Eins wusste ich: Roman spielte unfair. Er hätte sich wenigstens einmal melden können. Er könnte aber auch aufhören, mir ständig aus dem Weg zu gehen. Was stimmte denn nicht mit mir?
Nach dem Training ging ich sofort nach Hause. Normalerweise würde mich mein bester Freund Marcel abholen, nur hatte er heute anscheinend keine Zeit dafür. Aber das war nicht schlimm. Ich war gerne für mich allein, so als kleine Abwechslung.
In meiner Wohnung zog ich meine Schuhe aus und warf meine Sporttasche in irgendeine Ecke des Flurs. Ich griff zum Telefon und bestellte mir eine Pizza, die eine halbe Stunde später eintraf.
Ich überlegte fieberhaft, während ich auf meinem Pizzastück herumkaute. Mit niemandem konnte ich über das Problem reden, denn nicht einmal Marcel wusste, dass ich auf Männer stand. Und selbst wenn ich es jemandem erzählen würde, hätte ich Angst vor dessen Reaktion. Ich will nicht schon wieder im Mittelpunkt aller Medien stehen.
»Ich muss zu ihm.« flüsterte ich mir selbst zu und sprang wie gestochen auf.
Ich musste ihn einfach sehen. Die drei Stunden heute waren viel zu wenig. Ich konnte ihn nicht berühren, ihn kaum anstarren, geschweige denn auch nur ein Wort mit ihm wechseln. Und ich wusste, wo er wohnte. Es war nicht wirklich weit von hier, also zog ich mir schnell meine Schuhe an und sprintete durch den Hausflur und die Straßen. Mir waren die Blicke der Mitbürger egal, ich wollte das sofort mit ihm geklärt haben.
Als ich endlich vor seiner Tür stand, spürte ich einen Schub von Adrenalin, der in meinem Körper peitschte. Wenn nicht jetzt, dann nie, Marco! Ich klingelte einmal..zweimal..und auch ein drittes Mal. Auf der anderen Seite hörte ich ein Seufzen.
»Was willst du?« fragte er nicht gerade freundlich.
Ich dachte, ich hörte mein Herz brechen. Was hatte ich ihm nur getan? Aber zumindest sprach er mit mir, das war ein vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung.
»Mit..mit dir reden. Bitte..« flehte ich beinahe und legte meine Hände an das kalte Holz.
»Verschwinde, Marco! Es gibt nichts worüber wir reden müssen.«
Wie konnte er so kalt zu mir sein? Waren all' die schönen Worte, die er nach dem Sex zu mir sagte, gelogen? Er hatte mir doch versprochen, bis zum nächsten Morgen zu bleiben. In Gedanken malte ich mir zu diesem Zeitpunkt ein geeignetes Frühstück für uns beide aus.
Ging das alles zu schnell für ihn? Ich..Ich liebte ihn doch, deshalb hatte ich endlich mit ihm schlafen wollen. Jede Nacht, wenn ich mal schlafen konnte, träumte ich von ihm, wie er meinen Körper mit seiner Zunge verwöhnte. Ich spürte ihn überall, ständig.
»Roman, so kann das doch nicht weiter gehen. Du..Mach die Tür auf, sieh mir in die Augen und sag mir, dass du mich nicht liebst!« nahm ich meinen ganzen Mut zusammen.
Und tatsächlich, er öffnete diese verdammte Tür. Mein Herz sackte in meine Hose und ich schwörte, ich konnte merken, wie es mir eiskalt den Rücken herunter lief. Ich war für ihn nur ein One Night Stand. Das konnte nicht wahr sein.
Aber er sah mir nicht in die Augen. Er machte mich so unglaublich wütend, wie er da stand und den Boden anglotzte. Ich wünschte, er würde mich auf der Stelle nehmen.
Was?
»Ich kann es nicht, Marco.« gab er nun leise von sich.
Ich verstand ihn klar und deutlich, aber hatte keinen blassen Schimmer, was er meinte. Als er jedoch weiter sprach, verschlug es mir den Atem.
»Ich würde dir ja sagen, dass ich dich nicht liebe, aber ich hasse es, dich anzulügen.«
Es war vorbei. Es fühlte sich an, als hätte mein Herz für einen Moment ausgesetzt. Alles hätte ich mir in diesem Moment vorgestellt, nur nicht diese Antwort.
Roman..Er liebte. Er liebte mich? Er hatte die gleichen Gefühle für mich, wie ich für ihn. Nun machte es 'Klick' in meinem Kopf.
Sein Gestarre galt mir, er sah mich während der Trainingseinheiten ununterbrochen an. Er stellte sich extra dumm an, damit ich ein Tor schoss. Er dachte, ich hätte nie seinen Ständer bemerkt. Und jetzt hatte ich keine Ahnung, wie mir geschah. Roman zog mich zu sich in die Wohnung und schmiss die Tür hinter uns ins Schloss. Ich spürte seine wundervoll geformten Lippen auf meinen.
Das hier war der Anfang einer Liebesgeschichte, wie in einem Bilderbuch.
♀ Solltet ihr Rechtschreibfehler entdecken, korrigiert mich bitte.
![](https://img.wattpad.com/cover/46343997-288-k02cd6c.jpg)
DU LIEST GERADE
One Shots | Borussia Dortmund | boyxboy
Short StoryIch nehme gerne eure Wünsche auf. Eine einfache Privatnachricht mit eurem Pairing, der Situation und ob Happy End oder Nah', reicht schon aus.