Marcel Schmelzer x Mats Hummels

1K 43 1
                                    

Marcel.


Mein Leben wurde zu einem einzigen Trümmerhaufen - voller hoffnungsloser Träume. Es ging nur noch bergab, seitdem ich herausfand, dass mich meine Frau betrog.

So viele Jahre waren wir verheiratet, aber das war ihr nichts mehr wert. Ich wollte unser gemeinsames Haus mit Kindern füllen. Was tat sie? Sie ließ sich einfach von einem anderen Mann schwängern und zog gleich zu ihm. Ich wusste nicht einmal, wer dieser Kerl war, aber eins war mir sicher: Er musste besser als ich sein, sonst wäre sie noch bei mir. 

Was hatte er, was ich nicht hatte? Ich verdiente viel Geld, konnte dieses große Haus mit wunderschönem Garten kaufen und spielte für einen weltbekannten Fußballverein. 

Seit ich meine Frau und diesen Arsch miteinander erwischt hatte, plagte mich mein Gewissen. Es musste doch irgendeinen Grund geben, weshalb Jenny mit ihm schlief und sogar schwanger von ihm war. Mit mir wollte sie schon seit einigen Monaten keinen Sex mehr. Mich störte es nicht wirklich, da ich ganz gut ohne auskommen konnte und eh ständig unterwegs war.

Nein. Ich glaubte, den wahren Grund endlich gefunden zu haben. Durch meinen Beruf war ich nicht sehr oft zuhause, also hatte ich auch kaum Zeit für meine Frau. Aber wir konnten immer über alles reden. Dann war alles gelogen - der Kuss, wenn wir uns voneinander verabschiedeten, die ganzen Telefonate am Abend, wenn ich mal wieder nicht da war. 

»Diese Schlampe!« stieß ich laut hervor und schlug gegen die verschlossene Tür.

»Marcel?«

Ich stockte. Kurz blieb mir die Luft weg, eigentlich war doch niemand mehr hier. Nächstes Mal sollte ich mich nicht in mein Auto setzen und auf dem Parkplatz stehen bleiben. 

»Ey, Schmelle!« kam es wieder gedämpft.

Zögernd sah ich nach rechts, wo Mats stand und ungeduldig gegen die Fensterscheibe tippte. Ich seufzte, schloss die Beifahrertür auf und wartete, bis sich mein Kollege und langjähriger Freund neben mich auf den Sitz quetschte.

Er schaute mich von der Seite an, besorgt. Ich stieß etwas Luft aus und legte meinen Kopf in den Nacken, so gut wie es in einem Auto eben ging.

»Du siehst nicht gut aus.«

»Danke.« zischte ich nur.

»So war das nicht gemeint, Marcel. Willst du darüber reden?« fragte er und stellte seinen Sitz richtig ein.

Sonst saß dort immer Jenny. Sie war viel kleiner als Mats, deshalb konnte er nie gut auf dieser Seite sitzen. Seine Frage schwirrte mir im Kopf herum. Wollte ich darüber reden? Das Ganze würde doch sowieso nichts bringen. Ich wollte nicht reden, ich wollte heulen.

Leicht schüttelte ich meinen Kopf hin und her. Auf der einen Seite wollte ich meine Frau vergessen und mich scheiden lassen. Auf der anderen Seite machte ich mir Hoffnung, dass sie mich doch noch liebte und nur aus Mitleid mit diesem Kerl schlief. Aber die Schwangerschaft ergab in diesem Falle keinen Sinn. Da fiel mir etwas ein.

»Du, Mats..« druckste ich herum.

»Hm?«

»Was würdest du machen, wenn Cathy mit einem anderen Mann.. Du weißt schon, wenn sie dich betrügt?«

Erst sagte er nichts, sondern schaute mich nur verwirrt an. 

»So genau kann ich das nicht sagen, immerhin ist das nie passiert. Aber ich denke mal, ich würde sie rausschmeißen und mich von ihr scheiden lassen. Warte. Wieso fragst du mich so etwas?«

Ich blieb still. Nach einigen Augenblicken musste meinem Freund ein Licht aufgegangen sein.

»Du..Du hast Jenny betrogen?« fragte er fassungslos und machte sich dazu bereit, mich zu schlagen.

»Nein, nein! Oh Gott, sowas traust du mir zu?! Sie hat mich betrogen!«

Je öfter ich daran dachte, desto schmerzvoller wurde dieses Gefühl in meinem Herzen. Aber jetzt wo ich es laut aussprach, brachte es mich beinahe um. Ich fasste an meine Brust und merkte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten.

Sie hatte mich betrogen.

Ehe ich mich versah, wurde ich von Mats in eine dicke Umarmung gezogen. Vielleicht war es das, was ich momentan am meisten brauchte. Einfach ein offenes Ohr, jemand der sich darüber mit mir unterhielt..

»Wir schaffen das, Marci. Glaub mir. Wir kriegen das wieder hin.« hörte ich ihn in mein Haar nuscheln.

Ich nahm etwas Abstand und sah ihn verwirrt an.

»Wir schaffen das?«

Er lächelte breit und legte seine Stirn an meine.

»Ja, wir.«


♀ Solltet ihr Rechtschreibfehler entdecken, korrigiert mich bitte. 

Lass dir niemals einreden, dass du schlecht bist. Niemand ist besser als du, nur weil er Etwas oder Jenes getan hat, was in unserer verkorksten Gesellschaft an Macht verleiht. Sei immer du selbst, verstell dich nicht. Ich weiß ganz genau, dass das leichter gesagt als getan ist. Aber du musst stark bleiben, irgendwann kommt dein Tag.



One Shots | Borussia Dortmund | boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt