o.2 M.

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Genervt ging der rot haarige in schnellen Schritten die Straßen Sydneys entlang. Wissend das Zayn hinter ihm her lief.

»Fuck, Michael! Warte.«, rief Zayn ihm zu.

Hörbar atmete Michael aus, blieb stehen und drehte sich in die Richtung aus der er kam.

»Was Zayn? Was willst du?«, fragte er ihn genervt.

Wütend sah Michael in seine Augen.

»Michael, es tut mir Leid. Nur ich kann das nicht. Versteh doch!«

»Verdammt Zayn! Wann wirst du dir denn endlich klar was du willst? Du machst beide damit kaputt! Du spielst mit beiden. Und wie soll ich dich denn verstehen? Du bist dir einfach nicht bewusst wenn der beiden du haben möchtest. Du stehst auf der Klippe. Wählst du Liam, wirst du dich outen müssen. Wählst du Perrie, musst du ihr sagen was da lief. Entweder sie verzeiht dir oder du bist sie los. Egal was du wählst es wird nicht gut enden. Jedoch musst du etwas auswählen womit du dich besser abfinden kannst. Ich rate dir eins Zayn, wähle schnell ansonsten werde ich die Wahrheit ans Licht bringen. Und du weißt wie das enden wird, nicht wahr?«, er knallte ihm die Wörter einfach an den Kopf, drehte sich dann um und verschwand in der Nacht.

Mittlerweile war es 2.54am.

Michael nahm seine Kopfhörer und sein Handy aus der Jackentasche, steckte die Hörer in die Ohren und schaltete eins seiner vielen Lieblings Lieder ein. Er atmete tief durch bevor er in die rechten Seiten Gasse hineintritt und in der kompletten Dunkelheit verschwand.

Er ging durch verschiedene dunklen Gängen entlang, da er nicht von jemandem Gesichtet werden wollte, da er aus der Stadt hinaus ging. Wenn er alleine sein möchte, liebt er es in den Wald zugehen. Immer geht er den gleichen Weg bis zu einer Lichtung mit einem kleinen See. Bei einer Seite des See 's befand sich ein großer Stein auf welchem er sich gerne nieder ließ. Michael sah gerne nach oben durch die Baumkrone der Bäume, um den Himmel beobachten zu können. Er wusste nicht was genau ihm daran so gefiel. Vielleicht war es der Geruch, die Atmosphäre oder einfach nur das man hier seine Ruhe haben konnte. Michael erinnerte sich gerne daran wie er diesen wunderschönen Ort fand.

Es war etwa vor einem Jahr, als er Streit mit seinem Vater hatte.

Michael kam erst sehr spät heim. Sein Vater, welcher meist selbst etwas später nach Hause kam, wollte ihm eine 'gute' Nachricht - wie sein Vater es nannte - verkünden. Jedoch fand er seinen Sohn nirgends und an sein Handy ging er nicht ran. Sonst kam Michael immer vor 12 p.m nach Hause, doch in letzter Zeit wurde es immer später.

Als Michael 3 Stunden später zuhause antrat, wollte sein Vater gerade schlafen gehen da dieser dachte Michael würde bei einem Freund sein können. Der Teenager, sah anders aus als der Vater ihn in Erinnerung hatte. Vor rund 2 Tagen hatte der Junge noch blondes Haar. Nun hatte sein Haar einen blau - schwarz ton angenommen. An seinem Auge hing ein piercing. Sein Arm zierten mehrere Tattos, sein Kleidungsstil galt eher einem Punk als einem normalen Jungen und neben Michael stand ein weiterer Junge in einem sehr ähnlichen Stil. Sein Vater fand es hässlich. Er verstand nicht wie ein Mensch so etwas tragen konnte. Michael nahm seine Begleitung bei der Hand und zog ihn hinter sich mit. Daryl, Michaels Vater, stoppte seinen Sohn bevor dieser in seinem Zimmer verschwinden konnte und machte seiner Begleitung eine Ansage dass er verschwinden solle. Michael verdrehte seinen Augen, küsste den Jungen neben ihn auf den Mund und flüsterte ihm "sorry babe. Ich ruf dich an!", zu worauf dieser nur nickte und ging.

Daryl ekelte sich vor Homosexuellen. Er verstand einfach nicht wie sich gleiche Geschlechter sich anfassen und lieben konnten.

Als der Junge aus dem Haus ging, sah Daryl Michael verabscheuend an und schrie ihn an. Er fragte ihn wieso er so spät käme und er einen Jungen einfach nur küssen konnte. Er machte ihm eine Ansage wie falsch es sei das gleiche Geschlecht zu lieben.

Michael hielt die Geschreie seines Vaters nicht lange aus und ging deshalb einfach aus dem Haus.

Bei einem Kiosk, welcher 24h geöffnet hatte, kaufte sich der blau - schwarz haarige eine Flasche von Alkohol und eine Schachtel Zigaretten, da seine leer waren. Michael hatte noch nicht das Erwachsenen Alter erreicht und trotzdem verkaufte der alte Herr hinter der Theke ihm das Zeug. Warum dieser das tat wusste der Punk nicht, egal war es ihm trotzdem. Der Mann würde eine Strafe bekommen, nicht er.

Mit einer Flasche Wodka und einer Schachtel Zigaretten, fuhr Michael seinen Weg fort und ging ohne zu wissen wohin durch die dunklen Straßen Sydney 's entlang. Auf den Straßen lagen verschiedene leere Dosen, einige schon zusammen gedrückt einige noch ganz. Der Teenager machte sich daraus eine Beschäftigung und kickte diese immer wieder weiter von sich weg. Mit der geöffneten Flasche und eine angezündeten Kippe, bog er in eine der vielen Seitengassen ein. Er wusste das diese eine Sackgasse sein würde, aber genauso wusste er das in der einen Wand sich ein Loch befand in welches er hindurch klettern konnte und somit in einem ganz anderem Viertel sich nun befand. Dieses Loch rettete ihm schon öfters den hintern wenn er von verschiedenen Menschen flüchten musste. So wie einige Stunden zuvor als er vor einer Gruppe Jungs seiner alters gruppe flüchten musste da er ihnen Geld stählte. Der Punk war zu diesem Zeitpunkt stolz auf sich. Er fand es amüsant wie schnell man sie ablenken konnte und wie lange sie zu verstehen brauchten. Aber eins musste man ihnen lassen, sie gingen taktisch vor und wissen wie sie einen Menschen aufspüren konnten.

Er findet sie jedoch trotzdem dumm.

Ein paar Schritte weiter befand er sich im ärmeren Viertel. Michael wusste solange er bei seinem Vater leben würde, wäre er weiterhin einer der reicheren Kinder. Solange er nicht alleine lebte könnte er sich vieles leisten. Er wusste wenn er das 21 Lebensjahr erreichen würde, wäre es mit diesem leben vorbei. Dann würde er auf eigenen Beinen stehen und in dieses Viertel ziehen in welchem er sich momentan befand. Ihm war klar das er auf der Straße leben würde oder in einer sehr kleinen dreckigen Wohnung. Genauso wusste er dass er Feld verdienen müsse um am Leben bleiben zu können. Momentan wollte er sich darüber jedoch noch keine Sorgen machen. Immerhin hatte er noch über 4 Jahre Zeit dafür.

Immer wieder zog er an seiner Kippe oder nahm einen reichlichen Schluck von seinem alkoholischen Getränk.

Nach einiger Zeit merkte er wie er nicht mehr richtig gehen konnte, geschweige denn stehen. Dies hielte ihn nun nicht davon ab seine unbekannte Route fort zu führen. Er setzte weiterhin einen Schritt nach dem anderen, dabei versuchend nicht zu sehr zu schwanken - was ihm jedoch nicht ganz klappte.

Am morgen danach, wachte der blau - schwarz haarige durch ein zwitschern der Vögel auf. Dieser verstand erst nach Minuten danach was zuvor geschah. Ihm kamen nur Fetzen weise der Erinnerung wieder hoch.

Er sah sich wie er immer wieder einen Schluck seines Getränk nahm, wie er immer wieder beim gehen schwankte oder wie er in diesen Wald hinein ging. Wie er sich gegen den großen bemoosten stein lehnte und langsam hinunter auf dem Boden glitt. Immer wieder fluchte er. Immer wieder sagte er zu sich selbst wie schrecklich sein Vater sei. Er fragte sich wie ein Vater nur so zu seinem eigenem Fleisch und Blut sein konnte.

Michael merkte wie er seit einem Moment auf einen Baum starrte, welche Meter vor ihm stand. Er betrachtete ihn einen Moment. Der Baum grenzte an dem See. Er hatte einen großen, dicken und festen Stamm. Zuerst dachte Michael es wäre ein Mamut baum. Aber ein Mamut baum in so einem Wald? Unwahrscheinlich.

Der Punk stand auf, streckte sich und sah sich um. Er betrachtete die Lichtung in der er stand. In mitten eines dichten Waldes, eine Lichtung. Durch die Baumkronen leuchteten helle strahlen auf den die Wiese und das klare Wasser hinab. Der See war nicht wirklich tief. Man würde womöglich bis zur Hüfte im Wasser stehen.

Michael suchte nach seinem Handy in den Taschen seiner Klamotten bis er es fand. Er blickte auf die Uhr und stellte fest dass es mittlerweile 3 p.m sei. Noch eine Stunde blieb er am Ufer des See sitzen, dachte nach und suchte danach dem Weg hinaus in die Stadt. Dabei merkte er sich den Weg, da er sich entschied öfter hier her zurück zu kommen.




Waldjunge || MukeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt