("Nicht mein Typ")

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Schon bevor ich meine Augen öffnete, wusste ich, dass es normalerweise viel zu früh war um aufzuwachen. Dies bewiesen auch die grünlich leuchtenden Ziffern auf meiner Digitaluhr. 5:47.

Na toll!

Nach mehrerem hin und her wälzen, war schlussendlich klar, dass sich das mit dem erholsamen Schlaf erledigt hatte. Und nun lag ich hier, zur Decke starrend. Ich Anastasia Sand, einfach nur Anastasia, keine stellvertretende Chefredakteurin der Schülerzeitung, kein Mitglied des Schülerbeirats oder des Theater Clubs und sowohl keine Freundin wie auch keine Feindin. Jetzt konnte ich noch einmal selbst entscheiden wer ich wirklich sein will. Das ewige Gerede von 'sei immer du selbst' ist ja schön und gut, aber wer war ich denn?

Ich war Anna!

Anna, die Musik über alles liebt.

Anna, die jeden Liedtext aus dem stehgreif singen konnte.

Anna, die für ihr Leben gern Klavier spielte.

Anna, die das Bedürfnis hegte viel zu erreichen.

Anna die, Angst davor hat eine Enttäuschung zu sein.

Anna, die gerne die taffe spielte.

Anna die Ballsportarten genauso hasste, wie Insekten(eingeschlossen Spinnen).

Anna, die gerne etwas erlebt.

Aber auch Anna, die gerne träumt.

und zu letzt Anna, die sich selbst sucht.

Langsam wurde es heller und als ich diese Stille nicht mehr aushielt, beschloss ich in die Küche zu gehen und den Vorratsschrank zu plündern. heute auf der Speisekarte standen Cornflakes, die beste Erfindung, die es je gegeben hat. Während ich am Küchentisch saß und genüsslich mein Frühstück zu mir nahm, checkte ich meine Nachrichten. wobei ich aber die meisten ignorierte. Meine Freunde hatten sich schon an meine mangelnde Kontaktfreudigkeit gewöhnt. Wobei tat ich dies nicht um in irgendeine Richtung cooler zu wirken, Gott nein! Ich hatte nur andere Prioritäten.

Nach dem äußerst Köstlichen Mahl-

Hatte ich schon erwähnt, dass Cornflakes die aller beste Erfindung des Jahrtausends waren?-

zog ich mich an und flocht mir ein Zopf, trug mir Mascara und Lipgloss auf, den ich mir aber gleich darauf wieder von meinen Lippen wischte. Mein 'neues' Ich würde nicht mehr einem Schönheitsideal hinterher hechten, wie es früher der Fall war.

Ich stürmte beinahe die Treppe hinunter, doch kurz bevor ich durch die Tür treten konnte, um mich mit meiner neuen Umgebung vertraut zu machen, hielt mich ungünstiger weise meine Mutter auf. Der Elan den ich grade noch verspürt hatte verschwand, sobald ich ihre Stimme vernahm:

"Anna, wo willst du denn so früh schon hin?"

Mum rieb sich die Augen, sie war wahrscheinlich noch im Halbschlaf.

"Schau mir die Gegend an!"

Ich hatte schon fast die Schwelle nach draußen überquert, doch meine Mutter war noch nicht fertig.

"Ist gut, aber ich hoffe du hast nicht deine Verabredung mit Christoph vergessen?"

Wie bitte? An welchem Teil des gestrigen Abends wurde das denn beschlossen? Fragend schaute ich sie an.

"Ach Anni, er ist gegen 12 Uhr hier und ihr fahrt mit Freunden zum See." Also für eine vorgetäuschte Krankheit war es zu spät und meine Mutter würde nie zu lassen das ich Absage. Mist! "Erinnerst du dich?"

Ehrlich gesagt Nein.

"Klar Mum!", log ich.

"Er ist ein besondere junger Mann oder? Hat Anstand, sieht nicht schlecht aus und kommt aus gutem Hause, vermute ich. Du siehst dies auch so oder Anni?", sie betrachtete mich mit ihrem all zu bekannten Enttäusch-mich-nicht-du-bist-meine-einzige-Tochter-Blick.

Ich wusste ganz genau was sie vorhatte, nicht mit mir!

"Nicht mein Typ", und mit diesen Worten war ich auch schon ins freie getreten.

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Erster Teil des Kapitels, wenn auch mit verspätung.

Übrigens steht in meinem Profil immer das vorraussichtliche Datum für das nächste Update.

Zeilen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt