Es tut mir unendlich Leid, dass ich soooo lange nicht mehr geupdatet habe!! Ich hatte eine richtig schlimme Schreibblockade, aber ich glaube die ist für dieses Buch jetzt endlich vorbei (drückt die Daumen, dass es wirklich vorbei ist). Ich kann mich einfach nicht genug entschuldigen! ES TUT MIR LEID!!! Achja, hab ich ganz vergessen, wie gefallen euch die Namen? Das würde mich richtig interessieren!
Viel zu lange brauchte ich, um zu verstehen, dass wir alle in Panem bloß Sklaven sind. An dem Tag damals habe ich es erst begriffen. Mehr als achtzehn Jahre brauchte ich dafür. Meine Eltern wissen es noch jetzt nicht. Und ich werde zulassen müssen, dass meine Schwester all das nun auch widerfährt. Sie geht in die 75. Hungerspiele, Snow würde wirklich gerne dafür sorgen, dass es so kommt. Dass Verwandte von Sieger in die Hungerspiele kommen, kommt nicht selten vor. Meine Schwester wird in die Hungerspiele gehen.
Plötzlich steht mein Entschluss fest. Ich stehe fertig angezogen auf, wieso warten, bis es so weit ist? Ich kann auch direkt heute mit ihr reden. Und mit meinem Bruder sollte ich auch reden, wenn ich schon dabei bin. Meine Eltern brauchen das nicht, die Hungerspiele sind nur für die zwölf bis achtzehn Jährigen. Aber wer muss noch davon abgehalten werden, in die Hungerspiele zu gehen? Wer sollte noch davon erfahren, wie die Hungerspiele sind? Leila vielleicht. Sie ist meine beste Freundin und in meinem Alter. Sie hat zwei Kinder, die gewarnt werden sollen, doch ob das passiert, ob sie gewarnt werden, sollte Leila entscheiden. Sie ist die Mutter, nicht ich. Doch bestimmt wird sie es ihnen sagen...
Wer noch? Mir fällt keiner mehr ein.
Ich gehe hinaus und schließe meine Tür sorgfältig hinter mir. Ich blicke mich im Dorf der Sieger um. Anfangs, als die Hungerspiele gerade angefangen haben, gab es hier nur zwölf Häuser und alle waren leer. Heute, fast 75 Jahre später, gibt es fast 20 Häuser und nur vier davon sind leer. Wir in Distrikt 2 haben fast jedes Jahr gewonnen und die Menschen aus unserem Distrikt werden deutlich älter, als aus anderen Distrikten. Der älteste nich lebende Sieger hier ist 73 Jahre alt und der älteste noch lebende Bürger ist 86. In den meisten anderen Distrikten ist es meistens ein Wunder, wenn die Menschen älter als 50 werden.
Ich gehe die Straße entlang, auf das Tor zum Dorf der Sieger zu, oder das Tor, dass zur Stadt führt. Distrikt 2 besteht aus dem Dorf der Sieger, der Stadt für die Steinmetze, mehreren Friedenswächter-Dörfern, dem Mark mitsamt Häuser der Marktleute, den öffentlichen Gebäuden und dem Platz in der Mitte, auf dem die Ernte stattfindet. Um diesen Komplex der Lebensräume von uns befinden sich die verschiedenen Arbeitsplätze, darunter auch die Höhle. Die Höhle nennen wir den riesigen Berg, indem wir für die Kapitolsbewohner Waffen herstellen. Ursprünglich war 13 dafür zuständig, doch als es in den dunklen Tagen zerstört wurde, bekammen wir diese Aufgabe. Die Friedenswächter, die wir ausbilden, kümmern sich um alle Angelegenheiten in der Höhle.
Ich bin am Tor zur Stadt. Ich muss über die große Straße, um zum Platz zu gelangen. Die Stadt ist groß. Es dauert eine Stunde, um über die große Straße, die Hauptstraße der Stadt, zum Platz zu kommen. Diese Straße führt zu allen Häusern in der Stadt, denn sie führt zu allen Nebenstraßen. Die Straßen haben Nummern, die erste Straße vom Platz aus ist die 1. Die nächste die 3, dann die 5. So geht es weiter bis zur 95. Die Querstraß ganz am Zaun, der zum Wald führt, ist die 2. Danach die 4, die 6 und so weiter. Die Hauptstraße, oder auch große Straße, war mal die 20, wurde aber in die große Straße umbenannt. Zwischen der großen Straße und Straße 22 sind an Straße 1 entlang genau 8 Häuser. Und so auch an allen andernen Straßenabschnitten. Die Stadt ist der größte Teil in Distrikt 2.
Das Straßensystem haben die Menschen aus dem Kapitol von einer anderen Stadt abgeguckt. Einer längst zerstörten Stadt. Diese Stadt nannte man New York. Sie wurde zerstört, lange bevor Panem entstand.
Wie das Leben in New York wohl war? Waren die Menschen glücklich? Gab es bei ihnen auch etwas, wie die Hungerspiele? War New York schön? Konnte man dort gut leben? In Panem lernen wir nicht viel über die Welt vor Panem. Das Kapitol hält das für sinnlos. Wir lernen nur wenig. Wir lernen, wie Panem entstanden ist, das wichtigste über die anderen Distrikte und unser eigenes Handwerk. Mehr sollen wir nicht wissen.
Durch sehr viele Naturkatastrophen, wie Dürre, Feuerbrünste und Überschwemmungen, und den Krieg um das letzte bisschen Nahrung wurde die Erde zerstört. Dann wurde Panem gegründet. 13 schlecht behandelte, hungernde Distrikte und das Kapitol, das vor Reichtum strotzte. Distrikt 1 war und ist für Luxus verantwortlich, Distrikt 2 war der Steinmetz-Distrikt, Distrikt 3 musste neue Technologien liefern, Distrikt 4 war für Fische und Meeresfrüchte zuständig, Distrikt 5 für Energie. Distrikt 6 musste sich um den Transport kümmern, 7 um Holz, Papier und Holzwaren, 8 war für Textilien zuständig und 9 für Getreide. 10 hatte Viehzucht und 11, der größte Distrikt von allen, war für Landwirtschaft da. 12 ist für die Kohleförderung da und ist der kleinste Distrikt. Distrikt 13 war damals für Grafit, und ohne das es jemand wusste, für Waffen und Friedenswächter zuständig. Von den Produzierten Waren bekammen die Distrikte kaum genug, um alle zu überleben. Dies ließen sich die Distrikte nicht lange gefallen und es kam zu einer Rebellion, heute die dunklen Tage genannt. Die dunklen Tage hatten viele Folgen: Dank ihnen haben wir die Hungerspiele. Den meisten Distrikten geht es noch schlechter als vor der Rebellion damals. Distrikt 13 wurde zerstört, wir aus 2 müssen uns jetzt um die Waffen des Kapitols kümmern und dafür, dass wir damit nicht das Kapitol angreifen, werden wir vom Kapitol sehr gut behandelt. Auch müssen wir jetzt die Friedenswächter ausbilden. Ich wäre aber keine Friedenswächterin geworden.
Meine Eltern und meine Geschwister wohnen in der Stadt, in Straße 3, kurz vor der Kreuzung mit Straße 22. Haus 7. Ich komme aus einer Steinmetz-Familie. Ich wäre ebenfalls Steinmetz geworden. Doch das haben mir die Hungerspiele versaut.
Wie jeder in Distrikt 2, wurde ich ausgebildet, um bei einem Engpass Friedenswächterin zu werden. Oder um die Hungerspiele zu gewinnen. Momentan haben wir einen solchen Engpass und viele Steinmetze sind jetzt als Friedenswächter in den Distrikten, um vor einer weiteren Rebellion zu schützen. Nur die Sieger und deren Familie werden in so einem Fall keine Friedenswächter, denn diese sind durch die Hungerspiele viel zu berühmt. Das Kapitol möchte verhindern, dass die anderen Distrikte davon erfahren, dass die Friedenswächter aus 2 kommen.
Endlich komme im Haus meiner Eltern an und klopfe. Ich höre Schritte und die Tür öffnet sich.
„Hallo, Bari, Schatz. Was machst du denn wieder hier? Du hast uns doch gestern erst besucht! Ist was passiert?", stürmt meine überdrehte Mutter sofort auf mich ein.
„Hallo, Mom. Kann ich reinkommen?", frag ich und versuche ruhig zu wirken. Sie sollte damit nicht beunruhigt werden.
„Natürlich, Liebling. Was ist los?", sagt sie und lässt mich vorbei.
Sie wirkt nervös. Kein Wunder, ich bin noch nie unangekündigt vorbeigekommen.
„Sind Orchidra und Roses Zuhause?", frage ich.
Ich verstehe nicht, wieso meine Eltern meine Schwester Orchidra und meinen Bruder Roses nennen konnten. Das sind Namen aus Distrikt 11 oder 12. Orchidra, Orchidee, und Roses, Rosen. Und mein Zweitname ist auch noch Primrose, Primeln. Keine Namen für Kinder aus Distrikt 2. Mit meinen Zweitnamen habe ich mich mittlerweile abgefunden, da ich herausgefunden habe, dass Katniss' kleine Schwester so heißt. Katniss ist stark. In Distrikt 2 gibt man seinen Kindern starke Namen, wie Enobaria oder Brutus. Brutus ist der beliebteste Männername in 2. Einer meiner Mentoren hieß so.
Brutus war ein netter Mann. Hat kurz vor mir gewonnen. Er hat mir geholfen, eine gute Taktik zu finden und hat mir zugehört. Er hat sich richtig rangesetzt, um mich nach hause zu bekommen. Er hat das Geld der Sponsoren gut eingeteilt.
„Ja, Roses ist im Wohnzimmer und Orchidra ist im Garten.", antwortet meine Mutter. Sie wirkt nun noch nervöser. Da muss ich mir etwas einfallen lassen.
„Und was ist mit Dad?", frage ich.
„Er trainiert mit Orchidra. Die Hungerspiele sind schon in sechs Monaten, Liebling.", erklärt Mom.
„Deswegen bin ich hier, Mom. Die Siegertour beginnt heute. Ich wollte sie mit euch ansehen.", lüge ich. Ich sehe mir sie nie an. Ich lasse den Fernseher laufen, weil ich muss, aber ich sehe nie hin.
„Das hast du doch noch nie getan! Du guckst nie mit uns!", sagt Mutter erleichtert.
„Aber Orchidra will doch in die nächsten Spiele gehen, oder? Ich könnte ihr Tipps geben, wie sie die Spiele gewinnt, oder wie sie sich bei der Siegertour richtig benimmt. Und anschließend kann ich mit Orchidra und Roses trainieren!", lüge ich schonungslos weiter und lege dabei soviel Enthusiasmus wie möglich in meine Stimme. Damit habe ich auch direkt eine Gelegenheit, mit Orchidra und Roses zu sprechen.
„Das wäre fantastisch, Prim! Geh sofort trainieren und schick deinen Vater rein! Wir haben noch Zeit, bis die Tour der Sieger beginnt!", ruft Mutter genauso enthusiastisch zurück.
Das wird ja immer besser!
Ich gehe direkt durch den Flur ins Wohnzimmer. Roses sitzt auf den Boden und arbeitet an seinen Hausaufgaben für die Schule. Er sieht mich nicht.
„Hi, Ro! Kommst du mit in den Garten?", rufe ich ihm zu.
Er zuckt zusammen, dreht sich um und lächelt mich an.
„Baria! Schön, dich zu sehen! Was machst du hier?", sagt mein kleiner Bruder.
Und ich lüge ihn an, ich sei hier um mit ihm zu trainieren.
„Das ist ja super! Orchi freut sich schon total auf ihre Hungerspiele! Dad ist schon genervt, weil sie den ganzen Tag nur noch mit ihm trainiert! Sie macht gar nichts anderes mehr!", erzählt er fröhlich.
„Dann räum auf und komm mit! Wir wollen Orchidra doch nicht warten lassen!", antworte ich lächelnd. Am liebsten würde ich weinen, wenn ich das höre. Meine Schwester ist genau wie ich. Genauso war ich vor über zwölf Jahren. Vor fast 13 Jahren. Sie soll aber nicht so wie ich enden.
Roses räumt alles schnell in seine Tasche und bringt diese in sein Zimmer. Früher war es mein Zimmer.
Das Haus besteht aus einer Küche, dem Flur, einem Badezimmer, einem Wohnzimmer und drei Schlafzimmer. Und dem kleinen Garten. Unser Haus ist sehr groß, weil Mom und Dad sehr angesehene Leute in 2 sind. Warum, habe ich nie erfahren. In einem normalen Stadt-Haus gibt es kein Wohnzimmer und nur zwei Schlafzimmer. Einen Garten hat allerdings jeder Bewohner von 2, zum trainieren.
Ich gehe mit Roses nach draußen und sehe Orchidra, wie sie meinen Vater ihm Würgegriff hält.
„Gewonnen!", schreit sie und lässt ihn los. Dann sieht sie uns.
„Eno! Was machst du denn wieder hier?", fragt sie laut.
„Ich bin hier, um euch zu trainieren!", rufe ich zurück und muss lachen. Genauso habe ich meinen Vater auch immer besiegt!
„Super! Oh mein Gott! Ich freu' mich so! Eno, du trainierst mich? Das ist so toll!", schreit Orchidra euphorisch, während Dad zu mir kommt und mich umarmt.
„Ich danke dir, Bari! Ich geh dann mal rein."
„Gut, Dad.", antworte ich.
Endlich alleine mit den beiden! Sofort bin ich ernst.
„Eno, was ist los?", fragt Orchidra. Sie hat meinen Stimmungsumschwung sofort bemerkt.
„Ich muss mit euch reden. Ohne Mom und Dad. Die beiden dürfen nichts über diese Unterhaltung wissen! Habt ihr mich verstanden?", sage ich eindringlich.
„Baria, ist was passiert?", fragt Roses.
Wie soll ich ihnen das alles nur erklären? Wie soll ich ihnen sagen, dass ich sie die ganze Zeit angelogen habe? Wie soll ich ihnen sagen, dass die Arena die Hölle ist?
„Habt ihr mich verstanden?", wiederhole ich.
„Enobaria Primrose Mordetis, was willst du uns sagen!?!", fragt mein kleiner Bruder streng.
Er hat mich noch nie mit vollem Namen angesprochen.
„Erst müsst ihr mir versprechen, dass ihr niemanden von diesem Gespräch erzählt!", sage ich streng zurück. Warum können sie es nicht einfach versprechen?
Die beiden seufzen gleichzeitig.
„Ich verspreche es, Eno.", sagt Orchidra genervt. Sie will natürlich weiter trainieren. Sie starrt Roses streng an.
„Von mir aus! Ich verspreche es auch! Was ist denn jetzt los?", sagt dieser ebenfalls genervt.
Ich atme tief durch.
„Gut. Hört gut zu! Ihr dürft euch niemals freiwillig für die Hungerspiele melden, verstanden?", sage ich langsam und deutlich.
„WAS?!?!?!", brüllen beide, wie aus einem Munde.
DU LIEST GERADE
Pausiert trügerischerSchein: DieTribute vonPanemGefährliche LiebeEnobarias Sicht
FanfictionZur Adoption freigegeben Wie ist Enobaria wirklich? Das mordlustige Mädchen aus 2, oder versteckt sich hinter der Fassade noch jemand anderes? Wieso will sie (Spoiler) sie es ,,ihnen mit gleicher Münze heimzahlen"? Ich zeige euch hier, dass Enobari...