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Ohne seine Antwort abzuwarten, beendete ich unser Gespräch und schaltete schnell mein Handy aus. Ich brauche jetzt erstmal Abstand um mich auf das alles richtig einstellen zu können. Wenn ich mich an die Regeln halte, sollte er mich ja eigentlich nicht bestrafen. Gott Hayley du bist echt so dumm. Wieso habe ich mich darauf überhaupt eingelassen? Richtig ich liebe den Kerl ja, aber würde ich auch wirklich alles für ihn tun? Ich habe keine Ahnung. Mein Verstand streikte und alle meine schönen Gedanken waren wie leer gefegt. Nur diese Stimme in mir schrie und beschimpfte mich in einer Tour und mir war klar, dass sie erst aufhört wenn ich es getan habe.

Ich will es ja gar nicht tun. Nur halte ich auch diese Stimme nicht aus und Ashton ist ja nicht da um mich abzulenken, also habe ich ja nur einen einzigen Ausweg oder? Wie bin ich eigentlich in diesen ganzen Mist hineingekommen? Achja richtig ich wollte mich damals bestrafen, wenn ich zugenommen hatte. Hat irgendwie auch geklappt. Wenn ich es mir so Recht überlege, wäre ich heute nicht die Person die ich jetzt bin, wenn ich nicht damit angefangen hätte und vielleicht wären Ashton und ich uns nie begegnet.

Im Nachhinein wäre das jetzt auch nicht so schlecht gewesen. Wir würden beide unsere langweiligen Leben leben und weitermachen wie zuvor. Nicht, dass ich das möchte. Dafür liebe ich den Kerl zu sehr. Ich weiß auch, dass wir eines Tages getrennte Wege gehen werden, aber jeden Tag hoffe ich doch noch auf eine gemeinsame Zukunft. Auch wenn es hoffnungslos erscheint, gebe ich nicht auf. Ich werde um diesen Jungen kämpfen. Koste es was es wolle. Eigentlich habe ich ihn schon, aber um ihn bei Laune zu halten, muss ich nach seiner Pfeife tanzen und wer mich kennt, weiß, dass ich sowas nicht gut kann.

Ich schnappte mir meinen Laptop und startete meine Playlist. Sofort wurde mein Zimmer von Simple Plans Boom erfüllt und ich musste beim Refrain lächeln.

You're my favourite song
My sing-along
You shine bright like lighters in the dark
And you're my clarity
The best part of me
You still make my crazy little heart go boom!

BBB-Boom! (x3)
You still make my crazy little heart go boom!

Der Refrain passt total zu meinen Gefühlen für Ashton. Normalerweise verliebe ich mich nicht, aber wie schon bestimmt früher erwähnt, ist Ashton meine einzige Ausnahme. Ich frage mich was er gerade macht. Okay, das klingt leicht verrückt.

Um mich von Ashton abzulenken, öffnete ich Word und fing an meinen Aufsatz über das Buch "Der Alchimist" zu schreiben. Nachdem ich meinen Teil der Arbeit erledigt hatte, schrieb ich noch ein alternatives Ende aus der Sicht des Wüstenmädchens und sendete dann mein fertiges Dokument an unsere Gruppenleiterin. Sie ist eine von den ganz wenigen Mädchen in meinen Kursen, die nicht in eine Farbpallette gefallen sind und auch ganz normal. Sie akzeptiert mich so wie ich bin und darüber bin ich mehr als nur froh. Mir reicht es schon mich täglich mit den Zicken auseinander zu legen und diese Wortmeldungen rauben mir immer den letzten Nerv.

Nach einem kurzen Blick auf die Uhr fuhr ich mit Isabelles Wagen zu meiner Arbeit. Dort angekommen sortierte ich CDs und Vinyls ein und überprüfte unseren Lagerstand. Hin und wieder erkundigten sich Kunden bei mir und ich half ihnen weiter. Alles in allem war heute ein guter Tag in der Arbeit. Ich war immer beschäftigt und konnte mich somit von meinen Problemen und Ashton ablenken. Meine Chefin schien über mein Erscheinen sehr erleichtert zu sein und half mir mich mit dem neuen System zurechtzufinden. Ich bin echt froh diesen Job zu haben. Ohne ihn könnte ich mir nie im Leben mein Studium leisten. Das werde ich meiner Chefin bei Zeiten auch mitteilen und so wie ich sie kenne, wird sie diese Tatsache extrem freuen.

Eine Sache, die meine Chefin und ich gemeinsam haben, ist, dass wir die Menschen um uns herum glücklich machen möchten, auch wenn es bedeutet, dass man keinen Vorteil daraus zieht. Ich denke, dass diese Eigenschaft zu einem kleinen Teil der Grund dafür ist, weshalb ich dieser ganzen Sache überhaupt zugestimmt hatte. Meine Entscheidung bereue ich nicht, nur habe ich Angst, dass ich dafür nicht geschaffen bin und ihn enttäusche.

Mr. IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt