Als Begleitmusik für dieses Kapitel wäre Bookends von Simon and Garfunkel gedacht.
Ich stand auf und öffnete die Vorhänge. Den Mantel hatte ich immer noch an. Ich warf die Highheels in eine Ecke und öffnete das Fenster. Ich stieg auf das weiße Fensterbrett und sah hinunter. Ein kalter Wind wehte. Ich werde es auch tun. Springen. Doch irgendwie konnte ich nicht. Am Gehsteig stand nun ein bekanntes Gesicht, welches nach oben sah. Es war Lestrade. "Emily?", er wollte in das Haus rennen. "Bleib da stehen.", schrie ich mit ausgestrecktem Arm auf die Stelle zeigend. "Schon gut.", er ging wieder zurück, "Was wird das?" "Ich halte es nicht mehr aus!", einige Tränen rannen über mein Gesicht. "Das ist keine Lösung!" "Doch. Eine Erlösung.", immer mehr Menschen sahen zu mir herauf. "Für dich, aber nicht für mich." "Du weißt nicht wie es mir geht." "Das weiß ich. Sogar mehr als du denkst." "Doch ich kann so nicht weiterleben." "Ich ohne dich auch nicht." Mein Mantel flatterte in dem immer stärker werdenden Wind und ich hielt mich am Fensterrahmen fest. "Tut mir leid, aber ich kann nicht mehr zurück." Ich wusste ich würde ihm das Herz brechen, doch ich kann nicht mehr. Ich ließ mich einfach nach vorne fallen. Es tut mir leid Lestrade. Es tut mir leid. Unendlich leid, dass du dich in mich verliebt hast. Ich mich auch in dich. Und jetzt muss ich dir das Herz brechen. Es wird in tausend Stücke zerspringen und vielleicht nie wieder heilen. Doch ich kann so einfach nicht weitermachen. Der Aufprall war nicht so hart, wie ich es mir erträumt hätte. Es war schwarz. Ich weiß es nicht, aber Lestrade hat mir das Leben gerettet.
Die wenigen Minuten vorher in Lestrade's Gedanken....
Ich wollte zu Emily. Sie hat sich nicht gemeldet und es fehlte jede Spur von ihr. John wusste auch nichts, deshalb habe ich mich zu Fuß in die Baker Street begeben, um dort einmal nachzusehen. Als ich an der Fassade des Hauses vorbeikam und nur noch wenige Schritte von der Haustür entfernt war, konnte ich Emily in einen der Fenster stehen sehen. Sie sah zum Boden und ich wusste was sie tun wird. Springen. Die Traurigkeit hat in den letzten Tagen ein Loch in ihr Herz gefressen. Sie erträgt es nicht mehr. Den Mantel hatte sie auch noch immer an. "Emily?", ich wollte zu ihr hoch, doch als sie schrie ich soll stehenbleiben, tat ich das auch. Sonst wurde sie noch schneller springen als ihr lieb ist. "Was wird das?" "Ich halte es nicht mehr aus!", sie war verzweifelter den je. Das wäre ich auch, wenn ich mit ihm rund um die Uhr zusammengewesen wäre. Dennoch war es schwer für mich mit dem klar zu kommen. Immer noch. Sie wurde damit nicht fertig und denkt es gäbe keinen anderen Ausweg. Tränen flossen über ihr Gesicht. "Das ist keine Lösung!", ich versuchte sie zur Vernunft zu bringen. "Doch. Erlösung.", für sie war es das. Für mich war es nur noch mehr Schmerz und dann würde es genau so enden wie jetzt hier, aber vom Dach Scotland Yard's. "Für dich, aber nicht für mich." "Du weißt nicht wie es mir geht." "Das weiß ich, sogar mehr als du denkst." "Doch ich kann so nicht weiterleben." Hinter mir hat sich ein Halbkreis von Menschen gebildet, die das alles beobachteten. "Ich ohne dich auch nicht.", sie scheint zu überlegen. Der Wind wurde immer stärker und ließ ihren Mantel flattern. Sie hatte sich vorher am Fensterrahmen festgehalten, ließ ihn aber jetzt los. "Tut mir leid, aber ich kann nicht zurück.", mit diesen Worten ließ sie sich fallen. Die Luft ließ den Mantel in Mustern fliegen. Ihre Haare wanden sich während des Falls. Ihre unendlich blauen Augen versteckt. Ich konnte nicht nur zusehen, wie meine Freundin vor meinen Augen stirbt. Ich musste etwas tun. Irgendwas. Aus Instinkt begann ich zu handeln. Als sie nur mehr 3 Meter vom Boden entfernt war, sprang ich. Ich hielt sie und fiel mit ihr im Arm mit dem Rücken Richtung Boden. Wenn sie schon stirbt, dann nur mit mir. Und wenn sie lebt, dann werde ich auch leben. Es darf einfach nicht zu spät sein. Nach unserem ersten Treffen und bei diesem Fall in Liverpool, habe ich mehr gespürt als zuvor gedacht. Ich habe sie geliebt. Innerlich. Zuerst habe ich es nicht beachtet, doch als es mich nicht ihn ruhe ließ, wusste ich es war wahr. Wirklich. Ich wusste nicht ob sie es auch gespürt hat, doch ich glaube, nach dem Glitzern in ihren Augen zu urteilen auch. Der Aufprall. Es war hart, aber ich steckte es ein. Es war schwarz. Ich spürte keinen Schmerz. Nichts. Sogar die innigste Liebe verschwand mit den letzten Herzschlägen. Sherlock hätte es sicher nicht gewollt, dass wir vor seiner Wohnung starben, doch nun können es wir auch nicht mehr verhindern. Oder ändern.
Aus der Sicht eines Nachbarns, der unter den Zuschauern war....
Das Mädchen habe ich gut gekannt. Sie war eine der Mitbewohnern von Mr. Holmes. Mrs. Hudson hat oft von ihr geschwärmt. Ein Mann redtete mit ihr, der sie sicher gut kannte. Er hatte schon graues Haar und sah ein wenig dienstlich gekleidet aus. Sie fiel. Aus dem Fenster in dem sie gerade gestanden ist. Der Mann war sehr waghalsig und hupfte, um sie aufzufangen. Doch durch die Wucht, die sie aufgebaut hatte, prallte er mit einem harten Knall auf den gepflasterten Boden. Ein paar der Menschen die neben mir standen, ließen einen Schrei los. Sie lagen beide da und bewegten sich nicht. Jemand hatte den Krankenwagen gerufen, der in jeder Sekunde da sein konnte. Das Scotland Yard war schon schneller vor Ort. Unter der Führung einer dunkelhäutigen Frau, die sofort zu den beiden stürmte. Sie scheint beide zu kennen, da sie sich keinen Meter mehr rührte. Ein dunkelhaariger, jüngerer Mann kam zu ihr. Er sah den sterbenden oder schon gestorbenen Mann und die Frau und war wie gelähmt. Er musste die Frau ein wenig trösten, die zu weinen begann, hatte aber selbst Handel, nicht zu weinen. Die Gesichter der Gesprungenen war mit ein wenig Blut bedeckt. Das einzige was ich erkennen konnte und was mir auffiel. Sie hatten ein Lächeln auf den Lippen und hielten sich gegenseitig an den Handgelenken. Das Band der Freundschaft, das zu Liebe übergegangen ist.
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Sherlock | Akte Moriarty
FanfictionDie junge Londonerin Emily Carter ist auf der Suche nach einem neuen Job. Als angehende Detektivin ist es nicht leicht eine passende Lehrstelle zu finden. Nach der Absage beim Scotland Yard, traf sie durch die Hilfe von Inspector Lestrade auf den Pr...