Bye Bye Hamburg | 61

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Carlo

"Sie hat es zwar überlebt, aber sie wird für ein paar Wochen erstmal mit Krücken gehen müssen. Momentan geht es ihr sehr schlecht, sie hat, wie gesagt, sehr viel Blut verloren. Wir denken aber, dass sie demnächst bald wieder aufwachen wird." Meinte der Arzt und schaute noch einmal auf sein Whiteboard.

Sie hat es überlebt. Ich war gerade so erleichtert gewesen. Sie hat's überlebt.

"Können wir sie sehen?"

***

"Sie sieht so schlimm aus." Murmelte Pamela und setzte sich zu Summer, wobei sie sie einfach nur ansah.

An Summer hingen Schläuche und um ihren Kopf trug sie einen fetten Verband. Ihr Bein umdeckte einen Gibs. Ein Veilchen hatte sie auch noch an der Wange. Ihr gings echt mies, man konnte es einfach sehen. Es war wirklich sprachlos sie so zu sehen.

Es blieb für eine Weile still, wobei wir nur noch das Piepen vom EKG hörten.

"Kann sie uns eigentlich hören?" Fragte Jojo und gesellte sich zu Pamela, indem er ihre Hand nahm. "Sie liegt doch nicht im Koma, du Spast!" Meinte Markus und gab Jojo einen leichten Schlag hinterm Kopf, wobei wir alle kurz auflachen mussten. "Hey, war doch nur ne Frage."

Ich hielt die ganze Zeit Summers kalte Hand und umschloss sie mit meinen Händen. "Ob sie träumt?" Fragte Jack und sah uns alle an. "Wer weiß?"

Die Zeit verging und manche Freunde kamnen und manche gingen. Letzten Endes waren nur noch Pamela und ich übrig geblieben, die immer noch bei Summer blieben. Jojo war mega müde gewesen, genauso wie Markus, und Jack, der musste wieder zur Uni.

"Die siehst echt schlimm aus, Carlo." Meinte Pamela und unterbrach die Stille. "Bin ja auch mega müde." Antwortete ich und lächelte schwach auf. "Geh doch nach Hause und leg dich für ein paar Stunden hin. Ich bleibe noch hier bei Summer."

Egal wie müde ich war, ich wollte nicht von Summers Seite weichen. "Nein, das geht schon. Ich will bei Summer bleiben." Pamela lächelte mich kurz an. "Sie kann sich echt glücklich schätzen dich zu haben."

"Ich geh dann mal einen Kaffee holen, willst du auch einen?" Fragte sie und stand schließlich vom Stuhl auf, wo sie für eine Weile drinne saß. "Wär nett, danke." Und schon verließ Pamela das Zimmer und hinterließ die Stille.

Ich kämpfte wirklich damit die Augen aufzuhalten, doch letzten Endes gewann die Müdigkeit und ich schlief auf Summers Hand ein, die ich immer noch in meinen Händen schloss.

Summer

Als ich wieder zu meinen Sinnen kam, hörte ich die ganze Zeit ein Piepen. 

Von ein auf der anderen Sekunde spürte ich jeglichen Schmerz. Mein Kopf brannte und mein Bauch tat weh. Mein Bein spührte ich kaum noch. Ich fühlte mich fürchterlich.

Ich öffnete schließlich die Augen und fand mich im Krankenhaus wieder. Die Wände waren weiß. Es lagen Blumen auf dem Tisch und ich merkte, dass ich mit Schläuchetn verbunden war. 

Ich spührte auf einmal, dass jemand meine Hand hielt. Es war Carlo, der gerade schlief. War Carlo nicht auf Tour gewesen? Was machte er hier?

Je länger ich nachdachte, desto mehr fing an mein Kopf zu dröhnen.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Pamela kam hervor mit zwei Bechern Kaffee.

"Summer, du bist wach!" Rief Pamela vor Freude und rannte sofort auf mich zu. Sie legte die Becher schleunigst ab und umarmte mich dann wie verrückt. "Pamela, du tust mir weh." Meinte ich und lachte schwach. "Ich bin so froh, dass du wach bist! Dir geht es gut!" Als sie sich von mir löste, sah ich Freudentränen in ihren Augen. "Naja, nicht so ganz."

"Summer." Hörte ich Carlos raue Stimme sagen. Er klang echt kaputt und müde. Ohne ein weiteres Wort zu sagen umarmte er mich. Es tat so gut in seinen Armen zu sein, in seinen warmen Armen. "Verdammt, Summer. Ich hab' mir so krasse Sorgen um dich gemacht."

Als er sich von der Umarmung löste, sah ich Tränen in Carlos Augen, die ich dann sofort wegwischte. "Carlo, bitte weine nicht. Sonst muss ich es auch tun."

Er griff nach meiner Hand und schloss sie in seine warmen Hände. "Ich bin einfach nur froh, dass du es überlebt hast."

paar Wochen später

Nun war es wohl soweit. Jetzt oder nie war die Frage. Ich sah zu Carlo, der mir dabei half die Umzugskartons zu füllen.

"Bist du das?" Fragte Carlo neugierig nach und kramte ein Kinderfoto von mir in einem Katzenkostüm raus. "Na klar." Antwortete ich ihm und erinnerte mich an den festgehaltenen Moment auf dem Foto.

Es wurde still für einen Moment. "Sicher, dass du nach Stuttgart zu mir ziehen willst?" Fragte Carlo und sah mich etwas bedrückt an. "Es ist nur vorübergehend. Ich bin immer noch auf der Suche nach 'nem Job und 'ner Wohnung."

"Warum willst du denn eine eigene Wohnung haben, wenn du sowieso bei mir im Bett sein wirst." Carlo konnte echt nie ernst bleiben. Ich musste ihn dafür angrinsen. "Weil ich nicht abhängig von dir sein will."

"Ah, Miss Independent also." Meinte Carlo und sah mich mit einem breiten Grinsen an. "Du hast es erfasst." Lächelte ich kurz auf.

Ich sah mich in mein halb leeres Zimmer um. Immerhin lebte ich in dieser Wohnung schon einige Jahre und hatte hier einiges erlebt.

"Kannst du mir bitte meine Krüken rüber reichen?" Fragte ich Carlo als ich sah, dass die Krüken neben ihn lagen. Der Unfall machte mir immer noch schwer zu schaffen, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt mit Krüken rumzulaufen. Dennoch waren die leichtesten Sachen doch nicht mehr so einfach.

"Hier, Babe." Er stand von seinem Schneidersitz auf und gab mir die Krüken. Ich nahm sie dankend an und versuchte mich mit ihnen vom Boden zu heben. Carlo bemerkte sofort, dass es mir schwer fiel und versuchte zu helfen, indem er mich an meiner Hüfte fasste und mir beim Hochkommen etwas unterstützte.

"Danke." Sagte ich leicht erschöpft. "Dafür nicht." Sein Lächeln erwärmte mir jedes mal vom Neuen mein Herz.

"Sind wir mit den wichtigsten Sachen eigentlich fertig?" Hakte Carlo nach und schaute sich im Zimmer um.
•••

Wenn ich noch was verbessern soll, dann sagt mir bescheid! ☺️

QOTD: Haus oder Wohnung? Wo wohnt ihr? 🏠🏢

XOXO fly_amanda 💘

Is This Real Love? (CRO FF) // Unter BearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt