Beschäftigt | 62

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Summer

Die Autofahrt nach Stuttgart verlief relativ still und entspannend. Bis es kurz zu einem kleinen Streit kam.

"Warum willst du nicht bei mir einziehen? Dann brauchst du keine Miete zu zahlen und wohnst direkt in der Stadt-Mitte." Carlo sah kurz zu mir rüber, während seine Hände stramm am Lenkrad gefesselt waren.

"Ich will nicht abhängig von dir sein. Ich will nicht, dass du alles für mich bezahlst. Ich weiß, es ist nett gemeint von dir, aber trotzdem." Carlo stöhnte kurz genervt auf. "Du bist doch gar nicht abhängig von mir dann."

Ich verdrehte nur die Augen, der Typ kapierte es wirklich nicht. "Du kapierst es ehrlich nicht oder? Außerdem ist deine Wohnung doch viel zu klein für zwei Personen." Ich verschränkte meine Arme und sah genervt aus dem Fenster. Die Landschaft auf der Autobahn wiederholte sich einige male.

"Meine Wohnung ist doch nicht zu klein!" Man spürte wie Carlos Ton sich anspannte. "Du besitzt ein Schlafzimmer, ein Badezimmer, ein Wohnzimmer und eine Küche." Ich sah kurz zu Carlo. Seine Augen waren auf die Straße fokussiert. Er wagte es noch nicht mal eine Reaktion darauf zu zeigen.

"Reicht doch für zwei." Sagte er in einem monotonen Ton. "Ich hab keine Lust mehr mit dir darüber zu diskutieren. Ist doch das selbe wie letztes mal." Ich stöhnte genervt auf und holte mein Handy raus, um auf andere Gedanken zu kommen.

"Wenn du meinst." Und so verblieb die restliche Fahrt. Stiller als vorher.

Carlo

Nachdem Summer und ich die Umzugskartons vom gemieteten Van in meine Wohnung transportiert hatten, ging Summer ohne ein Wort zu sagen aus der Wohnung und fing an zu telefonieren.

Hätte sie mir nicht bescheid sagen können? Während Summer draußen mit jemanden telefonierte, holte ich mir zur Gönnung des Tages ein Bier aus dem Kühlschrank.

Ich ließ mich aufs Sofa fallen und öffnete mein Bier. Gerade als ich einen Schluck ansetzen wollte, kam Summer in die Wohnung rein und zitterte vor Kälte. Natürlich hatte sie keine Jacke an.

Sie kam ins Wohnzimmer rein und sah mich verwundert an. "Warum sagst du mir nicht bescheid, dass du kurz draußen telefonierst?" Fragte ich wie als erstes. Innerhalb einer Sekunde verzog sie ihr Gesicht und sah angespannt aus. "War doch nur kurz telefonieren, außerdem warst du doch mit den Umzugskartons beschäftigt."

"Hättest ja kurz was erwähnen können." Ich zuckte mit meinen Schultern und nahm endlich einen Schluck vom Bier. "Carlo du bist so ein Wichser, weißt du das?"

Okay, jetzt hat sie wirklich übertrieben. Ich dachte ich hörte nicht richtig als ich das von ihr hörte. Ich sah sie perplex an. Sie stand nur mit verschränkten Armen da und rollte ihre Augen.

"Magst du mir mal bitte erklären, was ich falsch gemacht habe?" Ich sah sie an und kapierte gar nichts mehr. Frauen sind so kompliziert. "Ich habe dir tausend mal gesagt, dass ich nicht will, dass du etwas für mich bezahlst!"

Was zur Hölle meinte sie?

"Guck nicht so verwundert. Warum hast du meine erste Miete bezahlt?" Summers Stimmung änderte sich in Sekunden. Von wütend wechselte sie auf  enttäuschend.

Ich stand vom Sofa auf und sah sie erschöpft an. "Das hätte eine Überraschung sein sollen." Ich wusste genau wie sie reagieren würde, aber ich tat es trotzdem. Wie würde sie denn finanziell darstehen, wenn sie schon den Umzug bezahlt hat und noch andere Kosten?

"Denkst du vielleicht, dass ich arm bin? Ich bin nicht deine Bitch, die du einfach so bezahlen kannst." Oh Gott, jetzt wurde sie aber wütend.

"Kannst du nicht einmal dankbar sein? Immer musst du gleich wütend auf mich los gehen. Was ist los bei dir?" Langsam konnte ich mich echt nicht mehr zurück halten. "Dankbar? Dankbar für etwas wo ich dich noch nicht mal gebeten habe?"

"Weißt du was?" Meinte ich schließlich und hatte die Nase voll von dieser Situation. "Ich mach gar nichts mehr für dich. Mach doch alles alleine ab sofort, wenn du mir nicht dankbar bist." Und schon verschwand ich aus dem Wohnzimmer, indem ich an Summer vorbei ging.

Ich schnappte mir meine Jacke und zog sie an, während ich mit meinen Füßen nach meinen Schuhen tappte.

"Wo willst du denn jetzt hin?" Summer drehte sich um und sah mich noch genervter an als vorher. "Bin nur kurz telefonieren." Meinte ich in einem Mädchenhaften Ton und habe somit ihr selbst kopiert. Summer sagte nichts dazu und verschwand ohne ein weiteres Wort zu sagen Richtung Schlafzimmer.

Sobald ich draußen ankam, fing ich an meine Zigarette rauszuholen und zu rauchen.

Da versucht man wirklich jemanden einen Gefallen zu tun und man wird gleich direkt angemeckert. Nichts macht man auch richtig heutzutage.

Ich nahm noch einen letzten Zug von meiner Kippe und schmiss sie dann auch zu Boden. Ein kalter Windzug wehte vorbei und zog dabei ein paar Laubblätter mit.

Ich starrte hingegen zum Fußboden und beobachtete die Zigarette. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, doch alles fasste sich zu einem großen Fragezeichen zusammen.

"Frauen sind so kompliziert, echt." Murmelte ich vor mich hin und sah nun zum dunklen Himmel hoch. Ich spürte wie ein Tropfen auf mich fiel. Bald fing es an zu regnen.

"Carlo, komm rein." Hörte ich plötzlichen aus einer dunklen Ecke. Es war Summer, die an der Haustür stand und die Tür offen hielt.

"Aufeinmal redest du wieder." Sie sah mich an und ließ die Tür hinter sich zu fallen. "Es regnet gleich."

Mal wieder verschränkte sie ihre Arme und sah mich immer noch mit dem gleichen Blick an, den sie mir gab, als wir uns vor einigen Monaten echt krass gestritten hatten.

"Du schaust mich an als hättest du den Witz kapiert, Sunny." Wie erwartet sah sie mich verwirrt an. "Was für einen Witz? Komm doch jetzt her, bevor du krank wirst."

"Diesen Witz, dass wir uns über unnötiges Streiten." Ich weiß wirklich nicht wie und warum, aber nach jeder Streitigkeit und Auseinandersetzung mit Summer will ich nichts lieber als ich sie in die Arme zu nehmen und ihr einen kräftigen Kuss zu geben, egal wer den Streit angefangen hat.

Ich glaube sowas nennt man Liebe? Ich weiß nur, dass ich sie nicht verlieren will.

"Carlo.." Sie kam auf mich zu und schloss sich direkt in meine offenen Arme. "Sorry." Flüsterte sie mir ins Ohr und sah mich kurz an. "Ich weiß auch nicht was vorhin mit mir los war.. Es ist ja nett von dir gemeint, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass du mich mit deinem Geld glücklich machen willst. Dabei machst du mich schon glücklich genug. Ich will nichts anderes von dir, außer dich selbst bei mir zu haben. Egal was für Zeiten gerade sind."

Ich sah ihr tief in die Augen und erinnerte mich weshalb ich sie so liebte. In ihren blauen Augen spiegelte sich pure Liebe. Ich streifte ihre Haarsträhnen zur Seite und küsste sanft ihre Stirn und drückte sie noch etwas fester an mich heran. "Ich liebe dich, Summer. Nichts bringt uns auseinander, das verspreche ich dir."

Und so standen wir im Regen, zu zweit. Nur sie und ich. Meine Freundin und Partner in Crime Frau.

•••

Sorry, wenn ich in letzter Zeit so lange brauche um einen neuen Teil rauszuhauen, hab gerade keine Zeit, wegen Schule und privaten Gründen, aber ich hoffe trotzdem, dass euch die Teile gefallen!❤️❤️

QOTD: Lieblingsfach? (Von der Schule) 📓📔

XOXO fly_amanda 💘

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 16, 2019 ⏰

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Is This Real Love? (CRO FF) // Unter BearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt