Nachdem wir fertig gegessen haben, bringen wir die Sachen rüber in die Küche. Wood meinte zwar, er wolle es alleine machen, aber da ich mir so doof vorkomme wenn andere was machen und ich nur rum sitze habe ich einfach wortlos angefangen mit abzuräumen. Mittlerweile sitzen wir wieder auf der Couch. Wood verschränkt unsere Hände ineinander. "Weiß eigentlich deine Familie, dass du bei mir bist?" Fragt er in die Stille hinein. "Nur meine Schwester weiß es. Wieso?" Ich schaue zu ihm misstrauisch hoch. Wood grinst."Naja weil meine Familie es nicht weiß. Meine Eltern sind noch auf einer Arbeitsreise in Irland und Drew habe ich gesagt, das ein Kumpel vorbeikommt aber ich glaube, er glaubt mir es nicht so wirklich." Sein Grinsen wird breiter. Doch als ich an Drew denke bekomme ich mal wieder eine Gänsehaut. Wood streicht mir über mein Gesicht. "Wie läufts im Moment mit deiner Familie so? Was machst du noch nächste Woche so?" Ich drehe mich zu ihm um und grinse."Du bist aber ganz schön gesprächig." Er grinst zurück."Bei Menschen die ich mag bin ich immer sehr neugierig und sehr gesprächig." Ich denke nach wie ich irgendwie die Frage wie es mit meiner Familie im Moment läuft um gehen kann. Da fällt mir was ein."Ja, wo ist eigentlich Drew?" Ich lehne mein Kopf an seine Brust. Ich höre Woods Herzschlag. Bum bumbum bum bumbum. Es hört sich so schön gleichmäßig an. "Er ist irgendwo unterwegs keine Ahnung wo." Antwortet Wood mit abweisend. Komisch... warum möchte er mir nicht sagen wo Drew ist? "Aber keine Sorge er kommt jetzt schon nicht." Sagt Wood spöttisch. Ich haue mein Kopf kurz gegen seine Brust, um zu zeigen das ich gegen seine Aussage protestiere. Ich möchte die Schöne Stille nicht unterbrechen. Plötzlich vibriert mein Handy, erst will ich es ignorieren doch dann merke ich das es ein Anruf ist. Als ich drauf schaue sehe ich, dass es meine Mum ist. Innerlich stöhne ich auf. Ich liebe meine Mum aber warum müssen Eltern immer zu den unpassenden Situationen anrufen?!
Woods grinst mich an."Geh schon ran." Ich nicke abwesend und gebe ihm ein Zeichen leise zu sein. Er nickt. Ich gehe dran. "Hi Mum."
"Hi mein Schatz." Wood fängt an kleine Kreise mit seinem Finger in meinem Nacken zu malen. Es ist so schön... aber ich muss mich jetzt auf etwas anderes konzentrieren. "Gibt es irgendetwas Mum?" "Ach eigentlich nicht. Ich wollte nur fragen wie es so ohne uns läuft." Ich seufzte leise. Meine Mutter macht sich immer so viele Gedanken. "Ja.. Ehm Alles ist bei uns gut. Wir kommen gut zu recht. Äh Wie ist denn die Messe?" Wood fängt an meinen Hals zuküssen. Es ist zwar schön aber so kann ich mich noch weniger auf das Gespräch konzentrieren.
"Naja wie eine Messe immer so ist. Sehr anstrengend aber es lohnt sich. Ach was ich noch sagen wollte. Dad und ich kommen Sonntag so gegen frühen Abend wieder. Wir wollen Mittags losfahren also rechnet nicht mit uns vor 18:00 Uhr ."
"Ehm. Okay. Äh... Und Montags fährst du... dann mit Dad in das Krankenhaus?" Wood schaut mich verwirrt an. Ich schüttel nur den Kopf.
"Ja genau. Ich denke wir fahren so gegen morgens los.... Emma, mach dir aber bitte keine Sorgen um mich okay? Ich bin da in den besten Händen. Und du wirst schon sehen in 2 Wochen bin ich wieder da." Ich muss lächeln.
"Ach Mum..."
"Ich möchte jetzt nichts mehr davon hören. Erzähl mir lieber was du gerade so machst?" Oh... Ja toll! Was sage ich denn jetzt?!
"Ja.. Ich bin gerade noch bei einer Freundin." Nachdem ich das Wort Freundin gesagt habe fängt Wood stumm an zu lachen. Ich stoße mit meinem Ellenbogen ihm in die Rippen.
"So spät noch Emma?! Kenne ich die Freundin? Aber du gehst doch so spät Abends nicht mehr allein nach Hause oder?" Ach Herrgott...
"Sie bringt mich nach Hause."
"Oh das ist aber nett. Aber bitte schreibe mir eine Nachricht wenn du zu Hause angekommen bist Ja?"
"Ja mache ich. Ich habe dich lieb Mum."
"Ich dich auch mein Schatz."
"Sagst du Dad das ich ihn auch lieb habe."
"Ja mache ich. Bis Sonntag mein Engel."
"Bis Sonntag." Ich lege langsam auf. Wood legt seinen Kopf auf meine Schulter. Ich spüre wie er grinst. "Ich bin aber ein ganz schön gut aussehendes Mädchen oder?" Ich schaue ihm neckisch in die Augen."Naja für mich ja, ist aber Ansichtssache." Wood fängt an zu lachen. Aber so schnell wie er angefangen hat hört er auch wieder auf. Er schaut mir ernst in die Augen."Warum muss deine Mum ins Krankenhaus?" Mein Herz zieht sich zusammen."Die Ärzte haben etwas in ihrer Brust gefunden das entnommen werden muss. Man weiß nicht ob es gutartig oder bösartig ist." Wood starrt mich verwirrt an."Nein? Wirklich?" Ich spüre wie mir Tränen in die Augen steigen. Tapfer versuche ich sie wegzublinzeln."Doch hat sie wirklich, sie sagt zwar das alles wieder gut wird aber trotzdem mache ich mir natürlich Sorgen um sie." Ich kann die Tränen nicht mehr halten. Stumm laufen mir Tränen übers Gesicht. Wood zieht mich noch näher zu sich."Heeeey... Emma... Deine Mutter wird in null Komma nichts wieder gesund, wirst schon sehen." Plötzlich und unerwartet steigt ein Schluchzer in mir hoch. Wood streicht über meinem Rücken."Emma...." Und dann kann ich es nicht mehr halten...Ich weine drauf los. Über alles was sich die letzten Wochen, Monate in mir Aufgestaut hat. Ich weine wegen unserem Umzug, wegen Mum, wegen meiner alten besten Freundin die immer noch in New York ist und ich weine selbst über unsere Katze die vor zwei Jahren gestorben hat. Wood hält mich einfach in seinen starken Armen fest, als ob er mich nie wieder los lassen möchte. Ich klammere mich an Woods Oberkörper fest. Irgendwann verstummt mein Weinen ganz. Ich schniefe kurz. Wood fährt durch meine Haare."Geht's dir wieder besser?" Ich nicke und versuche ein bisschen mein Kopf zu heben um Wood in die Augen zu schauen können. Er lässt es ein Stück zu. Ich versuche ein Lächeln auf zubringen."Ist alles okay." Ich weiß das war jetzt eigentlich total unnötig nachdem ich in Woods Hemd Rotz und Wasser geheult habe, zu sagen es ginge mir gut. Wood schaut mich ernst an."Du musst nicht so tun als ob du immer stark bist. Lass es doch auch mal zu, dass du schwächerer bist als sonst." Ich schüttel den Kopf."Nein, das kann ich mir nicht erlauben. Ich muss jetzt für meine Schwester und auch für meinen Bruder da sein. Ich darf im Moment, in dieser Situation keine Schwäche zeigen...." Wood streicht mir übers Gesicht. "Emma, jeder darf mal Schwäche zeigen. Man kann nicht immer stark sein.. auch wenn man es manchmal vielleicht möchte." Ich schniefe und schmiege mich dann an ihn."Ich bin irgendwie total überfordert. Auch wenn meine Eltern erstmal einen Tag weg sind, aber sie fehlen jetzt schon überall.... Ich weiß nicht ob ich das schaffe." Wood streicht über meine Wirbelsäule. "Natürlich schaffst du das! Du bist das ehrgeizigste Mädchen was ich je gesehen habe. Du meisters einfach alle Aufgaben." Ich muss lächeln. Dann rücke ich ein Stück von ihm weg, damit ich in Woods kristallklare blaue Augen schauen kann. "Das höre ich heute glaub ich zum ersten Mal." Wood streicht mir über meine Wange und schaut mich dann ernst an."Das kannst du mir aber ruhig glauben." Ich umarme ihn. Ich lege mein Kopf auf seine Brust. Wood legt sein Kopf auf meine Schulter. Es ist eine so schöne warme und zu gleich eine so tröstliche Umarmung das ich wieder anfangen könnte zu weinen. Ich glaube wir hätten Stunden einfach nur so sitzen können. Doch das Vibrieren meines Handys zerstört es. Genervt hole ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Dan hat mir geschrieben. Hi Emma kommst du jetzt mal gleich von deiner Freundin wieder? Oder soll ich dich abholen?
Ich stöhne auf und halte Wood die Nachricht hin. Wood grinst mich schief an."Ich glaube ich sollte dich mal gleich nach Hause bringen." Ich schaue ihn an. "Anscheinend." Er lacht und zieht mich dann wieder an sich."Aber muss ja nicht jetzt sofort sein." Ich nicke und kuschel mich an Wood. Da vibriert mein Handy wieder. Ich hole es hervor und es ist überrascht mich ehrlich gesagt nicht ,das es wieder DAN ist. Emma komm bitte jetzt nach Hause. Es ist schon so spät. Wieder halte ich Wood mein Handy hin. Er runzelt die Stirn, lächelt doch dann leicht. "Okay... dann müssen wir uns wohl doch jetzt auf den Weg machen." Ich seufzte."Ja...."
Wir sitzen noch paar Minuten auf der Couch, doch dann müssen wir los.... Wir ziehen uns die Jacken an und gehen raus. Sofort draußen nimmt Wood meine Hand. Ich lächel ihn an und er lächelt zurück. Es ist so schön Woods Hand zu halten. Da wo er mich berührt kribbelt es. Schweigend laufen wir zu mir. Nach 20 Minuten stehen wir vor meinem Haus. Wir halten uns an den Händen. "Es war heute Abend sehr schön mit dir." Sagt Wood leise. Ich nicke."Ich danke es war auch sehr schön mit dir. Also wenn du noch mit rein kommen möchtest."
"Nein nein schon okay ich erspare dir mal die vielen Fragen deines Bruders, für heute Nacht." Wood grinst mich an. Ich lächel."Ok, naja dann würde ich sagen bis Montag." Ich mache mich von ihm los und gehe zur Haustür. Plötzlich steht Wood hinter mir, drückt mich sanft gegen die Haustür und küsst mich. Mit seinen starken Armen hält er mich fest. Ich lege meine Hände in seinen Nacken. Wood löst sich von mir und lächelt."Gute Nacht Emma." "Gute Nacht Wood." Er küsst mich leicht auf die Lippen. Ich lächel."Wofür das wer denn?" Wood nimmt kurz meine Hand."Das war einfach ein gute Nacht Kuss." Langsam entfernt er sich von mir. "Bis Montag Em'." Und schon ist er hinter der nächsten Ecke verschwunden. Ich grinse dümmlich vor mich hin. Immer wenn ich Wood küsse bleibt kurz die Welt stehen. Dann gibt es kurz nur noch uns beide. Ich werde durch das Aufreißen der Haustür aus meinen Gedanken gerissen. Dan steht da."Hattest du auch mal vor rein zu kommen?" Ich lache zittrig."Ja klar." Ich trete ein und Dan schließt die Tür. Dann drehe ich mich zu ihm um."Warum hast du eigentlich die Tür aufgemacht?" Dan runzelt die Stirn."Gerade habe ich so ein rumpeln vor der Tür gehört und dann dachte ich einfach ich schaue nach wer das ist. Aber wie sich rausgestellt hat warst du das." Schnell gehe ich in die Küche, damit Dan nicht sieht wie ich rot werde. Arggh er hat gehört als Wood mich gegen die Tür gedrückt hat. Zum Glück ist er nicht in dem Moment herausgenommen. Dan folgt mir. Ich nehme mir ein Glas und gieße mir Wasser ein. "Ja ich war das... ehm ja ich habe meinen Schlüssel gesucht." Lüge ich ihn an. Ich trinke ein Schluck aus meinem Glas. Dan nickt und sagt dann."Andria ist schon oben in ihrem Zimmer, nur so als Info." "Okay." Antworte ich. Dann laufe ich immer noch peinlich berührt (obwohl es eigentlich gar keinen Grund gibt!) in den Flur und ziehe mir meine Schuhe aus. Als ich fertig bin geht Dan gerade ins Wohnzimmer. Ich wünsche ihm eine gute Nacht und sage noch das er, wenn er hoch geht abschließen, alle Rollos runtermachen und alle Lichter ausmachen soll. Dan nickt nur, denn er hat den Fernseher angemacht und schaut jetzt ein Rugby Spiel. Seufzend schließe ich schon mal die Haustür ab und gehe dann hoch in mein Zimmer. Als ich im oberen Stockwerk angekommen bin klopfe ich an Andrias Tür an, nur um zu gucken wie es ihr geht und so. Eine genervte Stimme ruft "Herein". Ich öffne die Tür und lächel Andria an, die in ihrem Bett mit ihrem Handy legt. Andria legt ihr Handy weg und gibt mir ein Zeichen die Tür zuschließen. Wortlos schließe ich die Tür und setze mich auf Andrias Schreibtischstuhl. "Was willst du von mir?" Fragt sie mich wirsch. Ich ziehe meine Schultern hoch."Nichts, ich wollte nur sehen wie es dir geht und so." Jetzt grinst sie mich an."Ja mir geht es gut. Wie war es denn bei Wood? Wie oft habt ihr es getrieben?" Ich schnappe nach Luft. "Spaß." Sagt sie lachend. "Oder?" Ich schaue sie an und über gehe die letzte Frage."Wenn du schon so fragst, es war schön. Wir haben uns viel unterhalten." Andria steht von ihrem Bett auf und macht den Fernseher an."Soso. Hättest du vielleicht Lust mit zugucken?" Ich nicke. Fühle mich aber voll im falschen Film. Seit wann ist sie so nett? Ich lege mich neben sie in ihr Bett und klaue ihr die Decke. "Ej." Sagt sie empört. Andria klaut sich die Hälfte der Decke wieder zurück und zusammen schauen wir bestimmt zwei Stunden Fernsehen. In den Werbepausen machen wir uns über manche Produkte lustig oder wir reden einfach nur. Es ist so schön mal wieder was mit Andria alleine zu machen. Als mir aber dann zum dritten mal die Augen zufallen, entscheide ich das es Zeit ist rüber zu gehen. Ich schwinge die Beine aus dem Bett. Andria lächelt mich an."Gute Nacht Em', ich fand es schön mal wieder was mit dir zumachen." Ich lächel zurück."Gute Nacht Andria, ja fand ich auch. Bis morgen. Schlaf aber gleich auch ok?" Sie nickt, wieder mal versunken in ihr Handy. Dann drücke ich die Klinke runter, gehe in mein Zimmer und schlafe sofort ein.
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Forever Angel
ParanormalEmma Hadson muss von New York City nach Hugebridge ziehen. Sie hasst diesen Ort von der ersten Sekunde an. Dann begegnet sie dem mysteriösen Wood.. Er stellt ihre Welt in kürzester Zeit total auf den Kopf. Doch Wood hat ein Geheimnis was größer ist...