Kapitel 21 - Gehirnunterkühlung, sofern es dieses Wort überhaupt gibt
Izzys Sicht:
Scheinbar war mir die Hitze in den Kopf gestiegen, denn seltsamerweise verspürte ich den seltsamen Drang Cole zu berühren als er so in Reichweite neben mir im Gras saß. Vielleicht weil ich den Traum - oder Träume, wie ich zugeben musste - von vor kurzem von ihm und mir, wo wir ungefähr so leicht bekleidet zusammen gewesen waren, immer noch im Hinterkopf hatte? Ganz genau wollte ich es nicht wissen, also schlug ich ihm unter dem ganz plausiblen Vorwand, dass es heiß war (war es ja auch), vor, ins Wasser zu springen.
Ohne mich nach ihm umzudrehen sprang ich ins kühle Nass, aber ich konnte spüren dass er mir folgte. Als Alpha hatte Cole nun mal eine gewisse Ausstrahlung und da ich sein Geheimnis kannte, sah er sich wohl nicht gezwungen diese zu unterdrücken.
Das kühle Wasser fühlte sich erfrischend auf meiner Haut an, obwohl ich vorhin doch schon im Wasser gewesen war. Gedämpft hörte ich das Geräusch als Cole ins Wasser sprang.
Ich tauchte wieder auf und strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Kurz darauf stieß Cole auch durch die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft. Dann schüttelte er sich wie ein nasser Hund und sah mich verschmitzt an. "Dir ist klar, was jetzt folgt oder?", fragte er mit einem schelmischen Glitzern in den Augen. Das Blau des Wassers, das sich in seinen Augen spiegelte, ließ diese in einem durchdringenden Blauton leuchten. Es sah faszinierend aus. "Izzy?", fragte er und legte den Kopf schief als ich nicht auf seine Frage einging, "Gefällt dir etwa was du siehst?" "Tz, in deinen Träumen!", ich schüttelte den Kopf, fuhr mit der Hand über die Wasseroberfläche und spritzte Cole nass in der Hoffnung dass er nicht mitbekam, dass er mich erwischt hatte. Vielleicht gefiel mir ja das was ich sah.Aber meine Gedanken gefielen mir nicht unbedingt.
Wie konnte ich einen anderen Mann unwiderstehlich finden, wenn ich einen Freund hatte? Unwiderstehlich?! Seht ihr? Ganz genau das meinte ich!
Cole ließ keine Sekunden ungenutzt, tauchte unter und kaum ich mich versehen konnte, spürte ich, wie sich eine warme Hand um meinen linken Knöchel schloss. "Cole.. Nei-". Ich schluckte etwas Wasser als ich wieder unter die Wasseroberfläche gezogen wurde. Zum Glück war das Wasser in diesem kleinen See sehr sauber, sodass ich mir nichts dabei denken musste und sogar mit offenen Augen ziemlich gut sehen konnte. Cole war gerade wieder auf den Weg nach oben. Denkste. So schnell ich konnte, schwamm ich zu ihm und zog mich an ihm nach oben, wodurch er wieder nach unten gedrückt wurde. Ich schaffte es gerade noch nach Luft zu schnappen bevor er mich wieder erwischte.
So ging das dann eine ganze Zeit lang weiter bis uns beiden die Luft ausging und wir beide nach Sauerstoff schnappend nebeneinander auftauchten. "Friede?", schlug ich vor nachdem ich ein paar Lungen voll Luft eingeatmet hatte. "Fein", stimmte Cole ebenso keuchend zu. Wir schwammen an den Rand und Cole legte sich auf den Rücken. Hier war das Wasser so seicht, dass ich mich problemlos neben ihn setzen konnte und mir das Wasser nur bis zum Bauchnabel ging. Cole stützte sich auf den Ellbogen auf und sah mich an. "Was?", fragte ich nach einigen Sekunden. Irgendwie fühlte ich mich nackt unter seinem Blick. Naja, war ich ja auch. Zumindest fast. Mein Bikini ließ zugegebenermaßen nicht viel der Fantasie über. Daran hatte ich vorhin gar nicht gedacht als ich ihn auf den kleinen See zukommen sah und aus dem Wasser kam. Ziemlich ungeniert wanderte sein Blick über meinen Körper und dann wieder zu meinem Gesicht. "Gefällt dir was du siehst?", fragte ich und benutzte damit seine Worte von vorher. Irgendwie musste ich mit dem Drang kämpfen aus dem Wasser zu springen und mein Handtuch zu suchen aber irgendwie käme ich mir dann... doof vor. Wie viele Frauen in Unterwäsche bzw. in Bikini er schon gesehen haben musste, wollte ich mir gar nicht vorstellen. Da konnte ich doch nichts besonderes sein. Ich wusste, dass ich kein Supermodel war, aber auch nicht hässlich, aber...
"Ja", verkündete Cole und sein berüchtigtes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, "Sehr sogar". "Ähm", ich war über seine Ehrlichkeit irgendwie verblüfft, "Ich nehme das mal als Kompliment, schätze ich". "Kannst du ruhig", erwiderte er und rollte sich auf den Bauch, dabei konnte ich das Spiel seiner Rückenmuskeln bewundern als er sich wieder auf den Ellbogen aufstützte und zu mir hoch sah. Ich machte es ihm nach und legte mich ebenfalls hin, sodass wir auf Augenhöhe waren. "Ich sage dass nicht zu jeder, musst du wissen", fuhr er fort und zwinkerte mir zu. "Achso", ich grinste, "Bin ich jetzt was besonderes?". Cole schnaubte. "Du warst immer schon was besonderes, Izzy". Er nahm den Anhänger der Kette, die er immer noch um den Hals trug, zwischen die Finger und drehte ihn. Ich bemerkte wie mir die Hitze in die Wangen stieg, was ein Zeichen war, dass ich rot wurde. Mist. Irgendwas in mir sagte mir, dass ich einfach aufstehen sollte und weggehen. Das war irgendwie nicht die Art von Unterhaltung, die eine Frau in einer Beziehung mit einem anderen Mann führen sollte, aber... aber mit Cole zusammen zu sein, fühlte sich irgendwie richtig an. Und gut. Und einfach nur richtig.Vielleicht weil wir uns schon so lange kannten? "Hast du das all den anderen Frauen auch gesagt, mit denen du schwimmen gegangen bist?", fragte ich etwas im Scherz und auch etwas unbeholfen. Cole sah von dem Anhänger auf und hob eine Augenbraue. "Ist das jetzt ein ungeschickter Versuch mich zu fragen mit wie vielen Frauen ich zusammen war? Und nein, tue ich nicht". Mittlerweile war mein Gesicht sicher rot wie eine Tomate. Darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus, aber interessieren tat es mich schon. Warum, konnte ich auf besten Willen nicht beantworten. "Nein!", sagte ich vielleicht etwas zu laut. Cole lachte. "Ich muss zugeben, ich hab irgendwie den Überblick verloren mit wie vielen Frauen ich zusammen war", sagte er und wurde wieder ernst, "Ist aber nicht unbedingt eine Tatsache auf die ich stolz bin". "Sind das nicht die meisten Männer?", fragte ich mit einem Stirnrunzeln, "Prahlen die meisten nicht herum mit wie vielen Frauen sie sich schon in den Laken gewälzt haben?". "Dann kennst du wohl die falsche Sorte Männer", erwiderte Cole und ließ den Anhänger fallen, dass er sanft gegen seine Brust schlug, "Hat dein Freund etwa mit der Eroberung namens Clarissa herum geprahlt?" Ich war erst mal etwas verdattert über seine etwas direkte Frage aber da ich nicht besser war, sah ich keinen Sinn im eine Antwort zu verweigern. "Nein hat er nicht". "Gut", Cole nickte etwas verspannt. "Weil es da nichts zu prahlen gibt", fuhr ich fort und fing an mit den kleinen Steinchen unter mir zu spielen. "Kann ich mir nicht vorstellen", ich spürte seinen brennenden Blick immer noch mir, "Wer würde nicht damit prahlen mit dir ins Bett zu gehen?". Ich spürte wie mein Gesicht feuerrot wurde und ich stand auf. "Weißt du was? Genau das ist es ja. Da war nichts". Ich stand auf und lief aus dem Wasser auf dem Weg zu meinem Handtuch. Ich wusste nicht warum mir das auf einmal so peinlich war zuzugeben, dass Daniel und ich nicht keinen Sex gehabt hatten und überhaupt... Scheinbar schien Cole nun auch ein Licht aufgegangen zu sein. "Ach du...", er stand ebenfalls auf und ging mir nach, "Ist das dein Ernst?". Ich hob mein Handtuch auf und bedeckte damit meinen Körper. "Ja und?", fragte ich etwas defensiv, "Ich springe eben nicht sofort mit jedem in die Kiste!"
"Izzy, so wie du küsst, bist du keinesfalls prüde", er verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte. Ich weiß nicht was dann über mich kam aber ich ließ das Handtuch fallen und kam wieder zu ihm zurück, dass ich direkt vor ihm stand. "Und ich würde es gerne wieder tun wenn du mich lässt", sagte er leise und streckte die Hand aus um mir eine Haarsträhne hinters Ohr zu streichen. Ich schloss die Augen und seufzte.
Gut. Richtig.
"Tu es, bevor ich wieder zu Sinnen komme". Cole lachte und beugte sich zu mir herunter.
Ich hatte wohl eindeutig den Verstand verloren. Aber es gefiel mir. Es gefiel mir sehr. Viel zu sehr.
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Soo... ich dachte ich bin mal wieder ein Kapitel schuldig :) ist leider ein bisschen kurz geworden aber ich hab mich bemüht das Knistern zwischen meinen zwei Kätzchen (Izzy und Cole) ein bisschen höher zu schrauben hehe xD
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Blue Eyes
Romance"Ich hatte es nie für möglich gehalten. Aber die sardonische Eigenart des Unmöglichen ist doch, dass niemand seine Überraschung ahnt, oder? Er stand mir gegenüber. Seine Augen waren so unglaublich blau. Blau wie das Meer. Er kam mir bekannt vor und...