#15 Zarry

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Lachend sitzt Zayn auf dem Küchentresen. In der Hand hält er ein Glas Rotwein. Sein liebevoller Blick liegt auf seinem Ehemann Harry, der am Herd steht und etwas in der Pfanne brät.
"Wenn ich es doch sage! Er ist einfach vom Baum gefallen!", lacht Harry. Der Schwarzhaarige kichert daraufhin und meint leise: "Das glaube ich dir nicht. Niemals in 100 Jahren würde Louis Tomlinson von einem Baum fallen! Auch nicht als Kind!" "Ob du es glauben willst, oder nicht, Baby. Es ist genau so gewesen!" Sie sehen sich an und lachen. Es fühlt sich gut an sich so entspannen zu können.
Harry schwenkt einmal kurz die Pfanne und löscht das Fleisch mit Wein ab. Dann dreht er sich mit einem liebevollen Blick im Gesicht zu Zayn um. "Was ist los?", fragt dieser schüchtern und wird ein wenig rot um die Nase. Harry tritt näher, greift nach Zayns Knien, zieht seine Beine auseinander und stellt sich dazwischen.

"Du bist süß, Baby.", murmelt er. Zayn kichert leicht: "Ich liebe dich, Hazza." Harry grinst breit und gibt Zayn einen Eskimokuss. "Du bedeutest mir so unglaublich viel! Ich kann es kaum glauben, dass wir nun schon fast 2 Jahre verheiratet sind...", verträumt schaut Harry dem Kleineren in die goldenen Augen. "Ich liebe dich auch, Hazza.", flüstert dieser und vergräbt schüchtern sein Gesicht an Harrys Hals.

Die beiden kennen sich seit 5 Jahren. Harry hat Zayn in seinem Café eingestellt und ihn so von der Straße geholt. Das Café ist nichts besonderes, aber für Harry ist es die Erfüllung seines größten Traums. Schon immer hatte er dieses Ziel gehabt: Leute glücklich zu machen und sei es nur durch die kleinsten Gesten.

~

Als Harry das Café aufgemacht hatte, lief es von Anfang an sehr gut. Er hatte stetigen Kundenzuwachs. Die Räumlichkeiten und die kleine Wohnung über dem Lokal waren sein Eigentum. Er war alleine gewesen, seine Familie lebte in einer anderen Stadt. Sein bester Freund Louis, den er seit Kindertagen kannte, war irgendwann auch nach London gezogen, sie trafen sich regelmäßig und verbrachten lustige Stunden miteinander, so wie früher.

Wie gesagt, das Geschäft lief immer besser und irgendwann beschloss Harry, dass er mit dem Geld, welches er nicht zwangsläufig brauchte, lieber etwas sinnvolles anfangen könnte. Von da an öffnete er das Café einmal in der Woche außerhalb der Öffnungszeiten und schenkte umsonst Kaffe und Tee für Obdachlose aus.
Selbstverständlich konnten diese auch zu den 'normalen' Zeiten kommen, aber vielen war es unangenehm und deswegen kamen sie lieber am späten Abend. Sie konnten sich dort aufhalten, sich aufwärmen, sich unterhalten. Bald darauf wurden auch andere Kunden von Harry auf die Aktion aufmerksam. Sie spendeten alte Kleidung, Decken, oder brachten Lebensmittel mit.
All das lagerte der Lockenkopf die ganze Woche über in einem Regal und dann verteilte er es an all die armen Menschen, denen er viel lieber noch viel mehr geholfen hätte.

So lernte er Zayn kennen. Den schüchternen, verängstigten, dunkelhaarigen Jungen. Jedes Mal wenn er kam zitterte er am ganzen Leib, oftmals hatte er blaue Flecken am ganzen Körper und zuckte bei jeder zu schnellen Bewegung, bei jedem lauten Geräusch, bei jeder Frage zusammen. Er sprach kaum und wenn, dann nur ganz leise.
Das erste mal sah Harry ihn ein paar Monate, nachdem er die Aktion gestartet hatte. Zayn kam leise in den Raum, versuchte sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, 'leider' wurde er entdeckt. Nicht von Harry, sondern von Louis, der ihm an jenem Abend geholfen hatte. "Der da ist voll dein Typ, Harold!", hatte Louis augenzwinkernd geflüstert und Harry mit einem Tee zu Zayn geschickt.

Sie hatten sich unterhalten, zunächst hatte eigentlich nur Harry geredet, nach ein paar Wochen fasste Zayn jedoch Vertrauen zu dem großen Grünäugigen. Er öffnete sich, jede Woche ein Stückchen mehr. Ab und zu kam er auch so zu Harry ins Café und Harry schenkte ihm etwas zu essen und zu trinken. Bald darauf hatte Zayn auch Klamotten an, die ihm passten, denn Harry reichte ihm immer Louis' Sachen.
Sie wurden Freunde, ganz langsam lernten sie Dinge über den jeweils anderen, die sie sonst nie erzählten. Sie entdeckten Seiten aneinander, die sie sonst niemandem zeigten. Sie kamen sich näher.

Für ihr erstes Date, Harry wusste bis heute nicht genau, wie er auf die Idee gekommen war Zayn nach einem zu fragen, und Zayn konnte sich bis heute nicht erklären, wieso er diesen Mann so nah an sich herangelassen hatte, dass er zusagte, verbrachten sie im Kino.
Ein absolutes Highlight für den Kleineren, denn er war schon Ewigkeiten nicht mehr dort gewesen. Es lief Titanic, die Jubiläums-3D Version und Harry erzählte Zayn, dass dies sein absoluter Lieblingsfilm sei.

Ihren ersten Kuss hatten sie an Zayns Lieblingsort. Einer ruhigen, kleinen Bank an der Themse. Zayn hatte ihn Harry gezeigt, wollte ihm zeigen, wo er am liebsten war. Und er beichtete ihm auch, dass dies im Sommer sein Standart-Schlafplatz war. Harry war schockiert, niemals redete Zayn über sein Leben, nie erzählte er wie schlecht es ihm ging.

Irgendwann überredete Harry Zayn bei sich einzuziehen. Ab da an arbeitete der Schwarzhaarige in Harrys Café. Besonders an den Tagen, wo die Obdachlosen kamen, arbeitete er doppelt so hart wie sonst. Er fing an, im Internet zu recherchieren, vermittelte kleine Jobs für Obdachlose an Firmen, er startete zusammen mit Louis und Harry Sammelaktionen für Kleidung. Für Obdachlose, Flüchtlinge, für Hilfsorganisationen und für Familien, denen es nicht gut ging.
Immerfort war er schüchtern, manchmal verängstigt. Aber er hatte Harry, der im Schutz gab. Niemals sprach er über die Schrecken, mit denen er leben musste, die er erlebt hatte. Aber er öffnete sich trotzdem, langsam, aber stetig. Irgendwann beschloss er kranken Kindern in Krankenhäusern vorzulesen und Harry hätte nicht glücklicher sein können.

Sie waren die ganze Zeit über glücklich mit einander. Irgendwann fasste Zayn den Entschluss mit Harry schlafen zu wollen, Harry, der ihn niemals zu etwas zwingen würde. Vorher jedoch erzählte Zayn ihm alles, er erzählte von seiner Familie, wie er auf der Straße gelandet war, von falschen Freunden, von der Einsamkeit, von hinterhältigen Arschlöchern, von Vergewaltigungen, von Diebstahl, vom Sprayen, von Gewalt, von der Kälte, den Flöhen, vom Trinken, dem Wetter und von dem Glück, was er bei Harry spürte.
Harry weinte. Zayn auch. Und sie liebten sich.

Und all das hatte sich mit der Zeit entwickelt. Sie waren glücklich, traurig, wütend, ängstlich, fröhlich gewesen. Aber sie waren immer zusammen. Und heute sind Sie dass, was sie sind. Verheiratet. Zufrieden. Voller Liebe für den Anderen.

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"Wovon träumst du, Schatz?", fragt Harry seinen Mann sanft. Leicht schüttelt dieser seinen Kopf und sieht mit funkelnden goldenen Augen in Harrys. "Ich hab an uns gedacht.", murmelt er. Harry legt seine Arme um ihn und zieht ihn näher an sich. "Ich liebe dich."
Zayn lächelt. "Ich liebe dich auch. Und auch wenn ich nie gedacht hätte, dass ich das eines Tages sagen würde: Ich liebe das Leben!"

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Hi,
Hier ist der nächste, ich hoffe er gefällt euch.
Ich schreibe immer noch an dem Piraten Larry OS, der will aber noch nicht so richtig. Egal, erstmal der hier :D

Ich hoffe euch geht es allen gut!
Ich bin im Moment krank -.-' wie ich es doch hasse!

Alles Liebe,
Lea xx

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©02.10.2015

{Larry / Ziam} • One Shots • {BoyxBoy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt