Kapitel 7

24 0 0
                                    

Das dunkle Holz der Eiche, war einst bestimmt der Stamm eines sehr starken Baumes gewesen,nun diente er nur zur Betrachtung und Abtrennung von Haus und Straße. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und stemmte die Türe nach innen in den breiten, kurzen Flur. Das dunkel Holz unter meinen Schuhen sog das wenige Wasser meiner Schuhsohlen auf und ich streifte sie vorsichtig von meinen Füßen und stellte sie zu den zwei weiteren Paar. Die alten Stiefel meines Dads waren staubig,so lange hielten sie diese Stellung auf ihrem Platz. Das zweite Paar war mein eigenes. Die schwarzen Chucks waren an ihren Sohlen durchlöchert und die Nähte sahen auch nicht wirklich mehr Vertrauenswürdig aus. Ich trug sie nicht mehr, sie waren alt.
Ich steckte den Schlüssel von innen an die Tür und betrat sie Küche, meine Schultasche noch über meiner Schulter. Ich hatte nicht erwartet meinen Dad um diese Uhrzeit hier vorzufinden, er war immer im Haus, das war mir bewusst, doch normalerweise hielt er sich alleine auf und wir vermieden Kontakt. Ich hatte meine Gesprächigkeit sicherlich von ihm, denn er,so wie auch ich schwiegen beide unendlich gerne. Seine Augen waren klar und sein weißes Hemd ungebügelt, die Ringe unter seinen Augen waren alt. Er blickte mich nicht an, als ich so im Türrahmen stand und ihn betrachtete. Er war dünner als damals, sein Kreuz war zu weit nach vorne gebogen, was Folge seiner stundenlangen Arbeit war. Ich hatte nie verstanden, was an Uhren so faszinierend war, doch ich ließ ihn seine Arbeit machen ohne jegliches Kommentar. Seine stets stillen Hände schienen unter Spannung zu stehen, er war nervös. Ich stellte meine Tasche auf einen der Stühle des Küchentisches, wo Parler saß. Der Name meinen Vaters war einfach unpassend, es war bloße Ironie die seinen Namen prägte. Ich war meinen Vater dankbar mir einen kurzen, neutralen Namen gegeben zu haben. Drei Buchstaben, mehr brauchte ich nicht.

"Sam?" Seine Stimme war nicht annähernd so wie die von Dice. Seine war jung, weich und so wie sein Name ironisch zu seinem Bild. Denn man sah ihm jedes einzelne Jahr an, er versuchte es nicht zu verstecken, ihn sah ja eh kaum jemand. Ich hatte ihn zuletzt vor knapp 3Wochen gesehen, er war über seinen Kaffee eingeschlafen und ich sah seine Brust sich unregelmäßig heben und senken bevor ich mich davon schlich. "Sam. "sprach er erneut. Er sah auf seine Finger und begann am seiner Nagelhaut herum zu spielen. "Welchen Tag haben wir heute? " ich schüttelte den Kopf leicht und meine Haare legten sich in mein Sichtfeld. Ich wusste das Datum und er wusste es auch,dennoch wollte ich es nicht wissen.
Es war mein Geburtstag.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 06, 2015 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

marblesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt