Kapitel 2

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Ich öffnete langsam meine Augen und blickte in den gläsernen Spiegel, der sich vor mir ergab, Meine Wangen waren eingefallen und meine ehemals rosige Haut, blass. Meine Augen waren von einem glasigem Schimmer bedeckt und die Narbe auf meiner linken Wange zog sich noch immer von meinem Wangenknochen bis zu Beginn des untern Kieferknochens schräg über mein Gesicht. Ich fuhr mit meinen langen dünnen Fingern vorsichtig über die wunderschöne Narbe und erinnerte mich an den Tag zurück, an dem ich sie mir geschenkt hatte.

Es war ein sehr sonniger Tag gewesen,doch ich tat es nicht bei Tag,es war der Abend an dem es geschah und ich stand genau an der Stelle wo ich auch in diesem Moment stand. In meiner linken Hand das Skalpell,welches ich hatte im Biounterricht mitgehen lassen. Ich setze an, ich übte soviel Druck auf die klinge aus, bis sie nur wenige Millimeter von meinem Wangenknochen in meiner blassen Haut steckte. Ich zog eine lange, grade Linie mit ihr über mein Gesicht und hielt erst inne, als ich an meinem Kieferknochen stieß. Das Gefühl, welches ich dabei empfand war unbeschreiblich schön, es war kein schmerz es war ...ein positives Gefühl. Natürlich begann die Wunde sofort zu bluten, was ein kurzes stechendes Gefühl in mir auslöste, welches jedoch von einem weiterem starkem positivem überdeckt wurde.Das leicht dickflüssige, dunkelrote Rinnsaal lief wie Tränen meine linke Wange hinab.und hinterließ dünne klebrige rote Streifen auf meiner Haut. Ich schloss die Augen um die Umgebung um mich herum auszublenden, ich wollte die grauen Wände des Badezimmers nicht sehen, auch das sterile weiße Waschbecken und mein Spiegelbild waren mir in diesem Moment unangebracht zu betrachten. Ich spürte das Blut von meinem Kinn tropfen und öffnete meine Augen und blickte auf das weiße Porzellan des Waschbeckens welches sich mit dem Rot biss. Ich blickte auf die Uhr zu meiner rechten.....3:48h. Ich sah auf das bereits getrocknete Blut in meinem Gesicht und wusch den Schnitt ab. Das Blut in Waschbecken vor mir wischte ich ordentlich mit Klopapier auf und ließ es mithilfe der Toilette in die Kanalisation transportieren. Ich blickte erst nach dem erfüllen dieser Punkte wieder in den Spiegel. Die Haut um meine neue Freundin war gerötet,doch es hatte sich gelohnt, die war wunderschön, lang, gerade und unglaublich stark geprägt. Ihre Position perfekt gewählt, sie war nicht nur perfekt platziert, sie war vollkommen perfekt. In diesem Moment war das Lächeln auf meinem Gesicht nicht gestellt oder erzwungen, es war so ehrlich wie lange nicht mehr.

Ich bereute nichts, was ich an diesem Tag tat.Es war kein Akt der Schwäche, es war eine Prägnierung von Stärke.

Ich atmete langsam die warme Luft aus meiner Lunge aus und beschlug somit den Spiegel. Ich blickte in meine eigenen Augen und berührte beinahe mit meiner, die Nase meines Spiegelbildes. Ein Hauch von Angst überkam mich als ich in direktem Kontakt in meine Augen blickte und ich auch vor ihnen zurück. Meine linke Hälfte war das Zwischenresultat meiner Arbeit und es gefiel mir. Ich hatte nicht Angst vor viel. Aber die Angst die dennoch in meinem Wrack herrschte, ließ mich winseln.

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