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Ian P.o.V.

"Harry?", rief ich durch die Wohnung und steckte den Kopf in sein Zimmer; er saß auf seinem Bett, den Kopf in die Hände gestützt. "Harry?", murmelte ich wieder, und als er nicht antwortete, schloss ich leise die Tür, setzte mich zu ihm und zog sanft seine Hände weg. Ein Seufzen entkam seinem Mund, und als er mir in die Augen sah, erkannte ich ein resigniertes Funkeln und einen kleinen, wenn auch fast nicht vorhandenen, traurigen und leidenden Blick. Besorgt runzelte ich die Stirn, nahm seine beiden Hände in meine und drückte sie leicht. "Harry, rede mit mir.", sagte ich mit einem intensiven Blick in seine Augen. Nachdrücklich, drängend, fast schon jammernd. Doch er erwiderte meinen Blick nur monoton, das normale Glitzern in seinen Augen war verschwunden.

Es dauerte ein paar Minuten, bevor er zu reden anfing. "Liebst du mich?" Die Frage überraschte mich, verwirrt runzelte ich die Stirn. Empfinde ich etwas für ihn? Ich stellte mir diese Frage, fand aber keine Antwort darauf. Ja, irgendwie schon, wie einen Bruder. Aber Brüder sind normalerweise nicht zusammen. Also nickte ich nur, hatte dabei aber mein Haupt gesenkt. Eine Hand hob mein Kinn sanft an, und Harry zwang mich somit, ihn anzusehen. Doch schnell schloss ich die Augen, bevor ich ihn ansehen musste; ich hatte eine merkwürdige Angst davor, die ich jedoch nicht beschreiben konnte. Seine grünen Augen schienen sich durch meine Augenlider zu bohren und so weit durchzudringen, bis ich seinem Blick nicht mehr ausweichen konnte. Also öffnete ich meine Lider, sah direkt in dieses unglaubliche Grün, das jetzt gerade matt und traurig schimmerte.

"Liebst du mich wirklich? Sag mir bitte die Wahrheit, Ian." Gequält atmete ich aus, schloss die Augen kurz, öffnete sie gleich darauf wieder, und sagte die reine Wahrheit, wie er es wollte. "Ich...Harry, ja, ich liebe dich. Aber nicht auf eine Beziehungsart, sondern eher...wie ein Bruder." Entschuldigend sah ich ihn an, doch zu meiner großen Verwunderung war er nicht traurig darüber. Ein breites, seeliges Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, und als ich ihn verwirrt ansah, drückte er mir einen Kuss auf die Wange und stand auf. Mit einem Haufen aufgeschmissener Gefühle blickte ich ihm hinterher und fragte mich, was zur Hölle ich gerade getan hatte.

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