2. Schreckliche Nachricht, was nun?

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Warum stellte ich mir immer wieder den Wecker wenn ich sowieso früher aufwachte? Genervt von den schrillen Ton, dass das Gerät von sich gab, drückte ich die Ruhetaste. Und so began mein alltäglicher Tag.

Ich gab die Decke zur Seite und krabelte mühsam zur Bettkante. Als ich auf der Bettkante saß, streckte ich mich einmal in alle Richtungen und stand auf. Langsam mit hinterher schleifenden Füßen erreichte ich das Esszimmer, der voller Erzieher und Kinder war. Als sie mich entdeckten, wurde es still. Keiner wollte, dass ich ein Gespräch mitbekam. Wie schon oft ignorierte ich diese Stimmung, setzte mich auf meinen Platz und aß mein Frühstück. Wenigstens gaben sie mir etwas zu essen.

Ein paar Minuten vergingen indem man ein Mäuschen piepsen hören konnte. Ich schluckte meinen letzten Bissen hinunter, stand auf und trug das Teller zu Spülle. Danach ging ich wieder in mein Zimmer und zog mich um und ging ich ins Badezimmer,ich putzte mir die Zähne und frisierte meine Haare. Was ich trug ist vollkommen egal, selbst wenn ich mit dem Pyjama in die Schule gehen würde, es merkte doch eh nie jemand. Ich war fertig, nahm meine Schultasche und ging hinunter, doch dieses mal zu Tür. Als ich zur Tür hinaus ging, rief ich noch schnell ,,Tschüss!" , bekam aber keine Antwort.

Wie ich schon sagte, war es für mich schon normal, doch...es bestand noch immer ein kleiner Funke Hoffnung. Er erlosch nie. Jedoch würde er auch nie in ein loderndes Feuer aufgehen können. Mittlerweile kam ich an der Busstadion an. Es waren immer die selben Leute die den Bus benutzten um sich fortzubewegen: Schüler die keine Eltern haben, bei denen sie mitfahren können und alte Leute.

5 Minuten später kam auch schon der Bus, ich stieg ganz als letzter ein. Ich bekam gerade noch eine freie Sitzreihe. Dadurch, dass ich von niemanden gemocht wurde, hatte ich immer eine Sitzreihe für mich alleine. Als er losfuhr schaute ich aus dem Fenster und blendete alles um mich herum aus.

Die Landschaft selbst war nicht wirklich einer dieser Landschaften, von denen man kaum den Blick abwenden konnte. Jedoch war sie ein schönerer Anblick als mein Leben ...

Die Unterrichtsstunden vergingen langsamer als erwartet. Ich sitzte nun in der Cafetaria, am Boden, und aß mein Jausenbrot. Die Pause war dafür da mit seinen Freunden zu reden. Mit ihnen zu lachen. Leider kann ich nichts machen, ich weiß noch wie oft ich es versuchte und sie mich nie beachteten oder weggingen.
Inzwischen hatte ich gelernt, dass es sich nichts bringt.

Die Schulglocke läutete, ich packte meine Jause weg und ging in mein Klassenzimmer...

Auf dem Weg zum Heim fragte ich mich warum mein neuer Geschichtsprofessor mich nicht drangenommen hat. Ich meine er kannte noch nicht mal unsere Klasse, er kam erst heute das erste mal zu uns. Wahrscheinlich wurde er vom Direktor bezüglich mir schon informiert. War wahrscheinlich auch besser so ...

Erledigt legte ich mich auf mein Bett. Ich hatte eindeutig zu viel gelernt. Mir tat der Kopf weh und durstig war ich auch. Mühsam stand ich auf und schaute auf die Uhr. 23:33 Uhr. Zu der Zeit schliefen schon alle. Ich schlich mich leise in die Küche und holte mir was zum trinken. Als ich auf dem Rückweg eine Tür einen Spalt geöffnet sah, aus dem Licht in den dunklem Flur heraustrat. ,, Alice warum ist das komische Mädchen eigentlich da? Es macht mir sehr Angst." Alice war eine Erzieherin. Sie konnte mich eigentlich nie ausstehen. ,, Keine Sorge, Anna. Sobald sie 18 ist, muss sie hier weg."

Als ich diesen Satz hörte weiteten sich meine Augen. Ich sollte in 4 Monaten rausgeschmissen werden. Doch wo sollte ich hin? Ich kannte niemanden. Schnell ging ich in mein Zimmer. Kaum als ich die Tür geschlossen hatte, stoßte ich einen lauten Seufzer aus. Nun hatte ich das Problem das ich bald Obdachlos werden würde. Das war zu viel für mich. Ich konnte nicht mehr. Schon nach kurzer Zeit spürte ich, wie die erste Träne auf meiner Wange herunter lief. Ich rutschte an der Tür hinunter und weinte ganz leise. Wie ein Kind das sich fürchtete. Ich saß da, allein in meinem Zimmer, das ich bald nicht mehr betreten durfte. In einem Zimmer was mich beruhigte und wo ich mich einigermaßen wohl fühlte. Denn es lehnte mich nicht ab, wie die Menschen. Ich würde dieses Zimmer mehr vermissen, als alles andere. Ich weinte noch sehr lange. Es dauerte bis ich mich beruhigte. Schließlich saß ich da, ohne einen Gedanken, nur mit einem Gefühl.
Die Stille der Einsamkeit. Sie hatte mich schon immer begleitet. Manchmal spürte ich sie mehr und manchmal weniger. Doch jetzt spürte ich sie am meisten. Wie sie mich umgab. Wie kalt mir war, von der Einsamkeit, regelrecht aus gekühlt. Nach Stunden der Trauer krabelte ich in mein Bett und schlief erschöpft ein.


Ich hoffe es hat euch gefallen. Der 2. Teil kommt bald

Einsamkeit will keinerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt