Die Stunde der Wahrheit [überarbeitet]

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Ich wusste, was ich jetzt tun musste. Ich wusste es ganz genau!
Ich stieß die Toilettentür auf und rannte hinaus.
Nun irrte ich jetzt schon seit einer Stunde hier umher und ich hatte es noch
nicht gefunden, obwohl das riesige Gebäude doch kaum zu übersehen war.
Doch dann hinter einer langen Reihe von Bäumen auf einem Hügel, sah ich es!
Sofort machte ich mich auf den Weg.
Endlich klopfte ich an die große Tür des Schlosses.
Wie zuvor, sprang sie mit einem lauten Knallen auf. Ich trat hinein und
ging ohne zu zögern geradewegs auf das Lehrerzimmer zu und klopfte laut
an.
"Herein!", hörte ich Mrs. Whtaby rufen.
Ich öffnete die Tür. "Sie müssen mir Einiges erklären.", murmelte ich ängstlich.
Mrs. Whtaby lächelte. "Ich wusste, dass du kommen würdest. Flora, setz dich."
Ich ließ mich auf den Stuhl gegenüber vom Lehrerpult fallen.
"Nun gut.", sagte Mrs. Whtaby und setzte sich mir gegenüber.
"Deine Vampirverwandlung hat also begonnen?"
"Ja, doch wie ist so was möglich? Wie kann so was existieren? Ich dachte, so etwas gibt es nicht."
"Ach Flora, es gibt noch so vieles da draußen, das dir verborgen ist."
"Aber wieso ich?", fragte ich verwirrt.
"Du bist eben ein Vampir. Du wurdest so geboren."
"Aber finden Sie es nicht schon irgendwie merkwürdig, dass die... Verwandlung ganz plötzlich aufgetreten ist?"
"Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht.", murmelte Sie etwas in Gedanken versunken.
"Und was passiert jetzt überhaupt mit mir?"
Mrs. Whtaby blickte mich verwirrt an. "Was soll denn mit dir passieren?"
"Wissen Sie nicht, was ich schlimmes getan habe?"
"Ich weiß alles, was du getan hast."
"Und das finden Sie gar nicht schlimm?"
Sie zuckte die Schultern.
Entgeistert starrte ich Sie an. "Aber..aber ich habe Menschen ermordet!"
"Jeder macht mal Fehler."
"Aber ich bin ein Mörder!", rief ich. Entsetzt darüber das Sie gar nicht  reagierte.
"Lässt Sie das völlig kalt?"
"Nun ja,", sagte Mrs. Whtaby,"Ich bin schon ein wenig enttäuscht,dass du
nicht gleich bei uns geblieben bist. Dann hätten wir uns das alles
ersparen können. Aber was passiert ist, ist passiert und außerdem: jeder
Vampir bringt mal einen Menschen um, das liegt halt in ihrer Natur."
"Und was ist, wenn ich unbewusst jemanden von hier töte?", fragte ich mit zitternder Stimme.
"Das wird nicht passieren. Jeder unter diesem Dach ist ein übernatürliches
Wesen und jeder hat dadurch auch anderes Blut. Also solange sie nicht
mit Blut überströmtem Körper vor dir liegen, wird nichts passieren und
außerdem bist du ja hier um zu Lernen und um mit deinem neuen Körper
umzugehen." Ich nickte.
"Gut.", fuhr Sie fort.
"Ich schlage jetzt, dass wir mit deiner Anmeldung weitermachen." Sie reichte mir einen Haufen Formulare und einen Stift.
"Name:", stand dort geschrieben und ich schrieb meinen Namen hin.
Dann stand dort noch, welches Wesen ich war und Regeln und Hausordnungen, die ich unterzeichnen sollte.
Als ich fertig war, reichte ich Mrs. Whtaby die ausgefüllten Formulare.
"Super!", sagte Sie.
"Dann kann ich dir jetzt ja schon mal dein Zimmer zeigen."

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