Überraschung im Hogwartsexpress

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Ausnahmsweise wurde ich mal nicht von meiner Familie geweckt. Und was passiert, wenn man einmal ausschlafen kann? Genau, man wacht von selbst auf. Ja, okay, es war berechtigt. Ich war auch ehrlich gesagt ziemlich nervös.

Schließlich war es heute soweit. Heute würden James und ich nach Hogwarts fahren!
Ich krabbelte aus meinem Bett und zog die Vorhänge auf. Prompt wurde ich von der Sonne geblendet und torkelte zurück, woraufhin ich natürlich sofort über meinen Koffer flog.

Jetzt war ich wirklich wach!

Murrend rappelte ich mich hoch und schlurfte ins Bad. Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffte ich es auch meine Haare zu bändigen und streifte mir meine Klamotten über.
Ich konnte mir förmlich vorstellen, wie dich kleinen Ichs in meinem Kopf durch die Gegend hüpften und wie auf einem Rockkonzert jubelten.

Hogwarts! Hogwarts! Hogwarts, Hogwarts, Hogwarts!

Mit strahlenden Augen und fröhlich vor mich hin singend stopfte ich mein restliches Gepäck in den Koffer und sprang die Treppe hinunter.

Diesmal ohne runterzufallen.

Nach einem schnellen Frühstück, was aus ganzen zwei Löffeln Joghurt bestand, flitzten James und ich auf unsere Zimmer und polterten dann mit unseren Koffern die breite Treppe in die riesige Eingangshalle hinunter.
Da wir mit unseren Koffern nicht flohen konnten, mussten wir apparieren. Wir fassten uns alle an den Händen und schon setzte dieses unangenehme Gefühl, durch einen Schlauch gezogen zu werden, ein. Als ich mein Gleichgewicht wieder gefunden hatte, sah ich mich um.
Wir standen vor einem Gleis. Ich suchte das Schild und zog etwas überrascht die Augenbrauen hoch. Och hatte mir das Gleis 9 3/4 immer anders als normale Gleise vorgestellt.
Doch schon bald fiel mein Blick auf die rote Dampflock. Da schoss es mir wie ein Blitz in den Kopf: das war der Hogwartsexpress!

Hinter der Lock befanden sich noch unzählige Wagons. Und überall liefen Zauberer und Hexen durch die Gegend. Tiere jagten sich gegenseitig und Eltern verabschiedeten sich. Es war einfach nur der Hammer.

Unsere Eltern schoben uns durch die Leute und vor einem leeren Abteil verabschiedeten auch wir uns voneinander. Schweren Herzens stiegen wir beide in den Zug. In unserem Abteil versuchten wir dann erstmal unsere Koffer auf die Gepäckablage zu hieven, aber schnell gaben wir uns geschlagen.
Als es dann auf Elf zuging, winkten wir nochmal unseren Eltern, bevor diese wieder disapparierten.

Wir machten es uns in unsrem Abteil gemütlich. Ich hatte keine Ahnung wie lange die Fahrt dauern würde also verkrümelte ich mich in einem meiner besten Muggelromane. Ja, ihr habt richtig gelesen. In der Tat sind Muggelromane um Welten besser als die von Zauberern.
Was James tat, keine Ahnung.

Ich schaute erst wieder auf, als die Tür vom Abteil aufging und ein Junge unseres Alters hineinschaute.
„Kann ich mich zu euch setzten? Ansonsten ist nirgendwo mehr frei." Ich schaute mir den Jungen genauer an. Irgendwie kam er mir bekannt vor. Er hatte schulterlange, dunkle Locken und ein elegantes Gesicht. Als mein Blick auf seine Augen fiel, wusste ich wieder, wer da vor mir stand.

Sirius, der Winkelgassen- Junge!

Währenddessen hatte James ihn wohl hereingewunken, denn Sirius saß mir gegenüber und musterte mich.
„Ich bin ...", fing er an. „Sirius"
Überrascht hielt er inne. James schaute erst mich und dann Sirius fragend an.
„Ich bin in ihn reingerannt. In der Winkelgasse." , beantwortete ich James' unausgesprochene Frage. Jetzt schien auch bei ihm die Galleone gefallen zu sein und hastig stellten James und ich uns vor.

Die beiden schienen sich auf Anhieb gut zu verstehen und so verfielen sie schon nach kurzer Zeit in eine überaus interessante Diskussion über Quidditch. Am Anfang redete ich auch noch ein wenig mit, doch schon bald verschwand ich augenverdrehend in meinem Buch.

Zwischendurch erschien noch eine etwas ältere, rundlich Hexe, die uns freundlich etwas vom Servierwagen anbot. Äh, ihr wollt nicht wissen, wie das Abteil danach aussah. Überall lagen Bonbonpapierchen und leere Verpackungen rum. Auf den Sitzen lagen überall Berti Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen; James hatte vorhin die ganze Packung umgeworfen, und neben den Jungen stapelten sich die Schokofroschkarten.

Langsam wurde es draußen immer dunkler und ich verschwand aufs Klo, um meinen Umhang anzuziehen bevor alle anderen kamen.
Die Jungen hatten sich währenddessen auch umgezogen und saßen in ihren neuen Hogwarts Uniformen im Abteil und tuschelten. Doch als ich ins Abteil kam verstummten sie und starrten mich an.
„Was?" Ich hatte echt keine Ahnung, weshalb die mich so blöd anglotzten. „Du ... Deine Augen ...", stotterte James. „Was ist denn mit meinen Augen?" Meine Güte, musste ich dem wirklich alles aus der Nase ziehen? Seufzend griff ich in meine Tasche. Nach etlichem Suchen und fast im Koffer Verschwinden fand ich dann meinen Spiegel. Ich schaute in ihn und erschrak.
Meine Augen waren rot! Blutrot!
Erschrocken schaute ich die beiden an. Ich wollte gerade etwas sagen, als die Tür zu unserem Abteil aufgerissen wurde, und ein Junge mit kurzen blonden Haaren hereinschaute. Er wies uns darauf hin, dass wir in Kürze ankommen würden und uns umziehen sollten. Es schien ihn garnicht zu interessieren, dass wir schon unsere Umhänge anhatten. Erst als sein Blick auf Sirius fiel, unterbrach er seinen auswendig gelernten Text und starrte ihn ungläubig an.

"Bist du nicht ... Doch du bist es! Du bist Sirius Black!"

"Black??? Sirius Black?!" Jap, James und ich hatten mal wieder zur gleichen Zeit genau das gleiche gesagt. Aber ihr müsst uns auch verstehen. Erst stoßen wir mit ihm zusammen und sitzen mit ihm im Hogwarts Express und dann ... dann erfahren wir dass er Sirius Black ist. „Äh ... ja ich bin Sirius Black. Und nur zur Info: wenn du auch nur flüsterst, dass ich wie meine Familie bin, kannst du sowas von was erleben!"

Hey, Hey. Dieser Junge hat Temperament. Auch Blondi schien das gemerkt zu haben, denn er zog vorsichtshalber den Kopf ein, machte ein paar Schritte zurück, schloss die Abteiltür und flüchtete sich ins nächste Abteil.

„So. Und jetzt zu dir.", wandte ich mich an unseren kleinen Black. „Was fällt dir ein uns zu verschweigen, dass du ein Black bist?! Ich meine ein Black!!!" Es kam nicht oft vor, dass James mich unterbrach.
„Was meint ihr denn, warum? Es ist einfach schrecklich, wenn, sobald man seinen Namen nennt, alle nach Luft schnappen oder einen total blöd angaffen!"
Okay. Punkt für ihn. Irgendwie kann ichs ja auch verstehen. Trotzdem hätte er etwas sagen sollen!
„Gut. Wir glauben dir. Aber wenn du anders als deine Familie bist, in welches Haus willst du dann?" Wieder einmal sprach James genau das, was ich dachte.

„Ähm Leute, ich glaube wir sind bald da!" Etwas panisch schaute ich aus dem Fenster. So lange kann es nicht mehr bis Hogwarts sein. Die Jungen stimmten mir zu und in Windeseile lief ich auf die Toilette, um mich nochmal frisch zumachen , während die beiden anderen kopfschüttelnd im Abteil blieben.
Gerade rechtzeitig kam ich wieder zurück um noch meine restlichen Sachen einzupacken. Dann erreichten wir auch schon den Bahnhof in Hogsmead...

Hellu,

ich bins mal wieder mit einem neuen Kapitel. Ich erspare euch jetzt einfach das übliche Trara und komme gleich zu dem, was mir auf dem Herzen liegt. Ich finde die originalen Namen von James Eltern einfach nur schrecklich! Ich hoffe, ihr seid damit einverstanden, dass sie bei mir Charlus und Dorea bleiben!

Grüße Chrissi

PS: Wenn ihr noch Schule habt, is des bei euch auch so stressig?

Christin Potter (Rumtreiber FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt