Schluckauf mit Folgen

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Der Zug kam ruckelnd zum Stehen. Auf den Gängen tummelten sich schon Schüler aus verschiedensten Häusern. Sie alle waren wohl froh, endlich wieder nach Hogwarts zu kommen. Auch wir drei schlichen uns durch die Menge, auch wenn uns immer ein gewisses Flüstern begleitete. Offensichtlich hatte es sich bereits rumgesprochen, dass der jüngste der Blacks nach Hogwarts kommt.
„Erstklässler zu mir! Erstklässler!"
Wir folgten der tiefen lauten Stimme zu einem Haufen von anderen Neuankömmlingen. Als wir sahen, wer uns da gerufen hatte, blieben uns die Münder offen stehen.
„Münder zu. Ansonsten kommen Fliegen rein." Tja. Und da war er. Der Moment, in dem James Potter Lily Evans das erste Mal sah.
Hätte ich damals nur schon gewusst, was ich heute weiß. Na ja, ihr müsst euch das gerade wie einen Feuerwerksmoment vorstellen (der von Lily unterbrochen wurde, indem sie sich ihre Haare schleudernd umdrehte und hinter Hagrid herlief.
Während James seiner großen Liebe verträumt nachstarrte, wechselten Sirius und ich einen vielsagenden Blick, hakten uns bei James ein und zogen ihn hinter den anderen her. Erst als wir am schwarzen See ankamen, riss es James aus seiner Schockstarre und fragte uns:
„In welche Häuser wollt ihr denn jetzt eigentlich?"
Sirius antwortete als Erster. „Gryffindor! Bloß nicht Slytherin!"
„Hey, das wird schon", wandte ich mich an Sirius und klopfte ihm auf die Schulter.
„Und du?"
„Ich will entweder nach Gryffindor mit James oder nach Ravenclaw"

„Alle mal herhören!" Hagrids laute Stimme ließ uns zusammenfahren.
„Ihr setzt euch höchstens zu viert in ein Boot. Und net erschreckn, die fahrn von selbst los"
Na das kann ja heiter werden. Sirius, James und ich schnappten uns eins der ersten Boote, während sich die anderen nach und nach in die Boote trauten.
Nach kurzer Zeit fuhren die Boote mit einem Ruck los und glitten geräuschlos übers Wasser.
*hicks*
Oh nein!
*hicks*
Das durfte doch  nicht wahr sein! Nicht jetzt und schon garnicht hier!
Die anderen hatten meinen Schluckauf jetzt auch bemerkt und kicherten leise, doch James blickte mich erschrocken an.
*hicks*
„Oh, nein" James sprach genau meine Gedanken aus. „Meinst du, du hältst es noch bis zum Ufer aus?"
Hicksend schüttelte ich den Kopf. Die Stirn meines Bruders legte sich in Falten.
*hicks*
Er schaute mich erschrocken an, während Sirius nur Bahnhof verstand.
*hicks*
Das Wasser bildete kleine Wellen.
*hicks*
Die Wellen wurden größer und die Boote schaukelten bedrohlich.
Ich hörte nur noch ein Runter vom Boot! als ich noch einmal hickste. Schon kurz darauf brach eine riesige Welle über uns herein und die paar, die noch in den Booten saßen wurden alle ins Wasser geworfen.
Alle außer Hagrid. Der war wohl zu schwer, um aus dem Boot geworfen zu werden und sah sich jetzt suchend um. Wo waren wohl die ganzen Erstklässler hinverschwunden?

Währenddessen wurde ich in die Tiefe gezogen. Anfangs strampelte ich wie wild, doch es half nichts. Die Beine der anderen wurden immer kleiner und um mich herum wurde es immer dunkler. Aber ich konnte noch gut sehen. Ich war in einer Art Stadt unter Wasser gelandet. Um mich herum standen lauter Häuser aus einem merkwürdigen Material, das irgendwie gelblich aussah.
Neben mir bemerkte ich eine Bewegung. Ich fuhr herum. Und erstarrte. Da neben mir im Wasser schwamm ein Wassermensch! Aber nicht diese hässlichen Kreaturen, sondern eine wunderschöne Nixe oder etwas in der Art.
„Folgt mir, Mylady. Mylord erwartet euch" Wie bitte? Mylady? Mylord? Wo bin ich hier gelandet? Oder ist das alles nur eine Halluzination?
„Wer bist du?", unter Wasser hörte sich meine Stimme echt merkwürdig an, doch erst jetzt fiel mir auf, ich konnte atmen! Unter Wasser!
„Wie bereits gesagt, ich wurde von Mylord geschickt um Mylady zu ihm zu bringen. Er erwartet uns" Ihre Stimme war so elfengleich. So etwas hatte ich noch nie gehört.

Als ich wieder aufschaute bemerkte ich, dass die Nixe mich ein paar Meter weiter erwartungsvoll ansah. Ich schwamm auf sie zu, sie nahm meine Hand und zog mich mit sich. Auf dem Weg sah ich lauter verschiedene Wesen, von Fischen bis zu Grindelohs. Aber keines dieser Wesen machte Anstalten uns aufzuhalten, ganz im Gegenteil, sie machten uns Platz.
Wir schwammen durch ein Feld mit verschiedensten Pflanzen und irgendetwas kam in meinen Mund. Uääh. Das war wiederlich!
Nach einiger Zeit kamen wir an eine Art Palast unter Wasser. Und dafür, dass wir uns bestimmt 100m unter der Wasseroberfläche befanden, war es erstaunlich hell.
Die schweren Eisentore öffneten sich quietschend, als wir davor „standen" und gaben den Weg ins Innere des Gebäudes frei.
Wir folgten einem langen Korridor und bogen ein paar mal ab, aber unterwegs trafen wir keine einzige Seele an. Mich beschlich ein ungutes Gefühl. Obwohl ich hier wohl lebend wieder rauskomme? Die Mauern waren von Algen überzogen und man sah Fische aller Farben. Rot, Grün, Silber, hier unten war wirklich nichts unmöglich.
Die Schuppen der Nixe schimmerten im Licht der Fackeln. Moment, habe ich gerade Fackeln gesagt? Ich meinte natürlich: Merkwürdige gelb scheinende Wesen, die in Lampen eingesperrt waren, rumjammerten und durch die Gegend flatterten wie besoffene Glühwürmchen.
Verzeiht mir diesen Fehler (das alles bitte mit Humor nehmen)

Die Nixe hielt nun vor einer goldenen Tür, die irgendwie überhaupt nicht in diese Gruselburg hineinpasste. Sie bedeutete mir zu warten und schon nach kurzer Zeit winkte sie mich herein. Doch als ich weiter in den Raum hinein wollte, zog mich irgend etwas wieder zurück. Ich versuchte es wieder und wieder, stellte mich aber offensichtlich zu doof an. Also gab ich auf und wartete, was jetzt wohl kommen würde.

Der Raum war in etwa wie ein riesiger Speisesaal mit einer riesigen Tafel und verschiedensten Speisen. Ganz im Gegenteil zu den Gängen war hier alles blitzblank geschrubbt.
Am einen Ende der Tafel saß ein riesiger Octopus, der sich gerade offensichtlich über etwas amüsierte, während die anderen Fische, Krabben, usw. nur zurückhaltend lächelten.  Die Nixe, die sich mir als Viola vorgestellt hatte, schwamm zu dem Octopus und verneigte sich.

„Mylord, sie ist eingetroffen", sagte sie und zeigte in meine Richtung.

„So, so. Du bist also der halbe Spitzzahn." , wandte sich Mylord an mich. Auch wenn er nicht laut gesprochen hatte, füllte seine tiefe Stimme den ganzen Raum. Die Gespräche verstummten. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Aber was in Teufels Namen war bitte ein Spitzzahn?
Da ich irgendwie das Gefühl hatte, dass ich etwas sagen sollte räusperte ich mich und wollte einen Schritt nach vorne machen, doch ich wurde wieder zurückgezogen. Schon wieder.
Ich versuchte es wieder. Dasselbe Ergebnis wie gerade. Mann, das nervte mich jetzt aber echt. Ich fuhr (so weit wie ich konnte) herum und wollte meinen „Festhalter" loswerden, aber da war nichts. Da war nur die Tür.

Und dann war der Groschen gefallen. Ich war nie festgehalten worden. Mein Umhang hatte sich nur in der Tür verheddert. Bei Merlins Bart, bin ich dämlich! Schnell versuchte ich mich loszumachen und verrenkte mir dabei die Arme. Resigniert gab ich auf. Na toll! Jetzt hatte ich mich vor der ganzen Hofgesellschaft lächerlich gemacht!

Doch anstatt mich lauthals auszulachen hatten die meisten nur ein Grinsen im Gesicht. Peinlich berührt schaute ich auf meine Füße und bemerkte, dass mir das Blut in die Wangen schoss. Währenddessen hatte Mylord mit einer Handbewegung einen seiner Diener zu mir geschickt, um mir zu helfen. Ich schaute erst wieder hoch, als ein Wassermann in mein Sichtfeld schwamm und mich befreite.

Die Hofgesellschaft hatte sich inzwischen wieder ihren Gesprächen gewidmet und beachtete mich nicht mehr großartig. Irgendwie beschlich mich die Ahnung, dass der Octopus etwas damit zu tun hatte. Ich wurde zu einem Platz neben dem „Seeungeheuer" geführt.

Also dann, auf zum Dinner mit dem Seeungeheuer!




Hallöle,
schön, dass ihr mal wieder vorbeischaut!
Gerade hab ich dieses Kapitel zu Ende geschrieben. Ich wollte es unbedingt noch vor Weihnachten rausbringen.
Erst mal:

FROHE WEIHNACHTEN UND EIN GUTES NEUES JAHR!!!!!!

Gut,damit wäre denk ich alles gesagt. Achso, ne, da war noch was. Was denkt ihr passiert als Nächstes? Schon irgendwelche Verschwörungstheorien am Entwerfen? Wenn dann schreibt sie mal in die Kommis!

Liebe Grüße
eure Chrissi

Christin Potter (Rumtreiber FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt