16.Kapitel

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Krähenmond leckte sich über die Schnauze. Eigentlich war er viel zu müde, um jetzt mit Irgendjemanden zu reden. Aber das seine Schwester mit ihm reden wollte, konnte er jetzt nicht ignorieren. Vielleicht ergab sich später gar keine Chance mehr, mit ihr zu sprechen. Deshalb nickte Krähenmond. "Lass uns spazieren gehen.", Rußfleck schritt anmutig nach draußen. Krähenmond folgte ihr mit einem mulmigen Gefühl. "Federmond, ist es in Ordnung wenn wir kurz jagen gehen?", Rußfleck tappte zu der zweiten Anführerin. "Klar wieso nicht!", Federmond lächelte. "Gut, dann gehen wir gleich." "Warte einen Moment.", Rußfleck blickte ihren Bruder kurz nachdenklich an, dann rannte sie zum Heilerbau. Nach einigen Minuten kam sie zurück. "Hör zu, eigentlich wollte ich alleine mit dir sein, aber es gibt im Moment wichtigeres, als die Tatsache, dass du dich heimlich mit einer Lichtclankätzin triffst." "Ich verstehe nicht ganz-", Krähenmond konnte nicht ausreden, da Rußfleck schnell weiter redete: "Es geht um Riesenpfote, du musst ihn ablenken. Er gibt sich immer noch die Schuld an Honigblatts Tod. " Sie seufzte kurz: "Er redet kaum, frisst nicht ordentlich..." Ich dachte wir könnten ihn mit auf die Jagd nehmen. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen." Krähenmond neigte schuldbewusst den Kopf. Er hatte die ganze Zeit an Abendfell gedacht und nicht einen Gedanken an den jungen Kater verschwendet. "Ja, du hast recht. Ich suche ihn gleich." "Das ist nicht nötig, er ist bei Kaltpfote im Heilerbau, es geht ihm noch nicht so gut. Ich habe Riesenpfote ausgerichtet, dass du mit ihm sprechen willst. " Krähenmond konnte es kaum glauben, er hatte eigentlich gedacht, dass Rußfleck immer noch stinksauer auf ihn war. Obwohl es nicht gewiss war, ob sie wirklich nicht wütend war. "Also gut, ich hole ihn.",

Krähenmond ging zum Heilerbau. Kleebriese sortierte die neu gesammelten Heilkräuter, als Krähenmond sich näherte, hob sie den Kopf: "Oh, hallo Krähenmond. Was gibts?" "Ich möchte Riesenpfote auf andere Gedanken bringen und mit ihm jagen gehen.", Krähenmond inspizierte die verschiedenen Heilkräuter. "Das ist eine gute Idee, er ist in letzter Zeit so still und sieht gar nicht gut aus.", Kleebriese zuckte mit den Ohren. "Ja, ich weiß. Ich hoffe, ich kann ihn beschäftigen, damit er langsam darüber weg kommt.", seufzte Krähenmond. "Du schaffst das schon!", Kleebriese blickte den jungen Kater ermutigend an. "Danke, ich hoffe du hast recht!", Krähenmond neigte den Kopf und betrat den Heilerbau. Kleebriese wandte sich wieder den Kräutern zu.
Als Krähenmond den Bau betrat, blickten ihn zwei blaue Augen traurig an, Riesenpfote saß neben seinem Bruder. "Hallo Riesenpfote, hör mal, ich wollte mit dir reden. Geht das?" Riesenpfote hob die Schultern: "Vielleicht" Krähenmond ließ sich neben ihm nieder, da Kaltpfote schlief und sowieso nichts mitbekam. "So kann das nicht weitergehen, du musst auf andere Gedanken kommen. Der Alltag muss schließlich weitergehen." "Es ist gar nichts mehr normal, wie soll da alles weitergehen, wie bis her?! Du warst schließlich nicht neben Honigblatt und hast sie sterben-", Riesenpfote war aufgesprungen und sein Fell war gesträubt. Als er merkte, dass er lauter geworden war, zuckte er zusammen. "Tut mir leid, du hast recht. Vielleicht ist es alles meine Schuld!", platzte es aus Krähenmond heraus. Riesenpfote starrte seinen Mentor mit aufgerissenen Augen an. "Ich meine, ich bin noch nicht sehr lange Mentor, geschweige denn Krieger. Ich hätte viel mehr auf dich aufpassen sollen und dich wegen dem Donnerweg warnen sollen. Ich hätte das vielleicht verhindern können. Ich möchte bloß, dass du ein großer, loyler und pflichtbewusster Krieger wirst, aber vielleicht stehe ich dir im Weg.", Krähenmond redete einfach, obwohl er diesen Gedanken nie aussprechen wollte. "Red doch keinen Fuchsdung!", Riesenpfote war schon wieder lauter geworden. "Du bist ein großartiger Mentor, es war allein meine Schuld. Ich hab solche Schuldgefühle!" Kaltpfote zuckte unmerklich zusammen. Er blinzelte verschlafen. "Oh entschuldige, ich wollte dich nicht wecken!", Riesenpfote schmiegte sich an seinen Bruder. "Nicht schlimm!", Kaltpfote unterdrückte ein Gähnen. "Was ist nun, willst du vielleicht jagen?", Krähenmond leckte sich verlegen über die Brust. "Oh du Glücklicher, ich muss mein Bein noch schonen!", Kaltpfote rupfte frustriert Moosstücken aus dem Nest. "Äh... Ja, ich komme mit.", Riesenpfotes Stimme war brüchig. "Super! ", Krähenmond lächelte erfreut. Zusammen gingen sie zurück zu Rußfleck, die ungeduldig mit dem Schwanz peitschte. "Alles klar?", miaute die junge Kätzin. "Ja, alles geregelt!", antwortete Krähenmond.
Der Kater wusste zwar nicht ob das wirklich stimmte, aber es war das Beste für alle. Die drei Katzen trabten los. Es war ein schöner Tag und Krähenmond genoss die frische Luft. Wachsam sah er sich um. Plötzlich ein Geräusch. Krähenmond spitzte die Ohren. Der Geruch von Eichhörnchen stieg ihm in die Nase. Erfreut bemerkte er, dass Riesenpfote sich aufmerksam umsah und den Geruch zuzuordnen versuchte. "Ich rieche Eichhörnchen.", sagte der Schüler. Konzentriert warf er sich auf den Boden und kroch an einen Baum ran. Das Eichhörnchen saß auf der gegenüberliegenden Seite. Völlig ruhig saß es da und knabberte an einer Nuss. Riesenpfote schlich näher. Krähenmond und seine Schwester musterten ihn. Riesenpfote zögerte, er trat auf ein welkes Blatt. Ein Rascheln. Das Eichhörnchen hob alarmiert den Kopf und huschte einen Baum hoch. Wütend wandte Riesenpfote sich ab. "Das ist doch überhaupt nicht schlimm! ", tröstete Krähenmond,"Wir müssen nur wachsam weiter suchen." Riesenpfote nickte stumm, doch man konnte seinen Frust förmlich auf der Zunge schmecken. "Kommt, lasst uns weiter östlich suchen. Am Fluss. Vielleicht finden wir dort was.", schlug Rußpelz vor. Die Kater nickten. Die Katzen schritten aufmerksam voran. Als sie den Fluss erreichten, nahm Krähenmond die verschiedenen Gerüche war. Die anderen taten es ihm gleich. "Riecht ihr das?", Rußpelz kroch an ein Gebüsch ran. "Es riecht nach Beute!", miaute Riesenpfote. Krähenmond nickte zustimmend. "Das ist eine Wasserratte. Weißt du was Riesenpfote.", Rußpelz hielt inne. "Was denn?", der golden-weiße Kater machte ein neugieriges Gesicht. "Mal sehen wie viel du schon kannst.", Rußpelz zeichnete mit ihren Krallen etwas auf den Boden: "Das ist sicher ein ganzes Wasserrattennest. Schneejäger hat mir mal erklärt, wie dieser Geruch von Anderen zu unterscheiden ist. Ich bin mir ganz sicher. Also: Ich springe in das Gebüsch und scheuche sie auf und ihr zwei-", sie deutete mit dem Kopf auf Riesenpfote und Krähenmond, "Ihr zwei versucht welche zu erwischen." Krähenmond nickte: "Gut!" Auch Riesenpfote war einverstanden. Rußfleck schlich sich an das dichte Gebüsch heran. Krähenmond und Riesenpfote warteten angespannt. Rußfleck war vollkommen konzentriert, als sie nah genug war, sprang sie mit einem Fauchen los. Die Wasserratten sprangen panisch alarmiert aus dem Gebüsch. Krähenmond und Riesenpfote warten, dass ihnen die Wasserratten genau in die Krallen sprangen. Die beiden Kater stürzten sich auf sie und versuchten so viele wir möglich mir einem Biss zu töten. Krähenmond erwischte eine große und streckte sich stolz. Die Wasserratten retteten sich. Jetzt hieß es jeder für sich selbst. Krähenmond fing noch eine und brach gekonnt ihr Genick. Sie erschlaffte. Rußpelz tappte währendessen zu den Kriegern. "Gut gemacht!", miaute sie. "Das war super!", rief Riesenpfote und Krähenmond war froh, dass der kleine Kater sich nun etwas besser fühlte. Er dagegen wollte unbedingt mit Rußpelz reden. Sie hatten insgesamt fünf Wasseratten gefangen. Die drei trugen sie ,was nicht gerade leicht war, zurück zum Lager. Es war gerade nach Sonnenhoch. Die Katzen auf der Lichtung gaben sich die Zungen. Krähenmond und die beiden anderen Krieger legten die Beute nieder. Sofort richteten sich neugierige Blicke auf sie. Die Katzen auf der Lichtung sahen sie aufmerksam an. Beerenstern, der gerade Silberfell die Zunge gab, erhob sich gähnend und trabte zu den Katzen. Auch schaulustige versammelten sich. "Wow, wo habt ihr den die ganze Beute her?", miaute Blattschweif. "Das ist echt unglaublich. ", meinte Kleebriese. "Danke, wir haben ein Wasserrattennest entdeckt, wir mussten uns nur bedienen.", erzählte Rußfleck. "Das ist echt toll.", Windherz blickte Krähenmond erstaunt und mit geröteten Wangen an. "Ja, das war super, das hättet ihr sehen sollen! Die ganzen Wasserratten sind da umher gesprungen und wir haben uns auf sie gestützt und....", Riesenpfote gestikulierte mit seinen Pfoten und berichtete aufgeregt von der erfolgreichen Jagd. Krähenmond bemerkte Rußfleck, sie winkte ihn mit ihrem Schwanz zu sich. "Was gibts?"; miaute der dunkelgraue Kater. "Ich wolllte dir nur sagen, dass...", Rußflecks Stimme versagte, "Naja, ich möchte einfach, dass du weißt, dass ich nach wie vor hinter dir stehe. Ich werde dich also weiterhin nicht verraten, aber ich gebe dir ein gutgemeinten Rat: "Vergess diese Kätzin. Du solltest nicht so viel auf dein Herz hören, sondern mehr auf deinen Verstand. Ist dir denn nie in den Sinn gekommen, dass sie dich nur ausnutzt?" Krähenmond setzte eine nachdenkliche Miene auf:"Nein. Ich hab natürlich schon darüber nachgedacht. Aber nein. Nicht Abendfell auf keinen Fall." "Gut, das wichtigste ist, dass du dir sicher bist. Aber es gibt doch auch viele hübsche Kätzinnen in unserem Clan. Windherz zum Beispiel. Sie mag dich wirklich sehr.", Rußfleck senkte die Stimme, als Schneejäger vorbei sparzierte. "Na, worüber wird hier denn getratscht? Doch wohl hoffentlich nicht über mich, oder?", lachte der Kater amüsiert. "Nein!", riefen die beiden im Chor und ohne sich abzusprechen setzten sie eine Unschuldsmiene auf. "Na dann ist ja gut. Kommt doch mit zu den anderen. Es ist wirklich interessant Riesenpfote zuzuhören. Seiner Erzählung nach, habt ihr 200 Wasserratten aufgescheucht, die auch noch doppelt so groß, wie Natürliche waren.", schmunzelte Schneejäger weiter. Auch die beiden jungen Katzen konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. Dann trabte Schneejäger zu den anderen. Rußfleck atmete hörbar aus: "Puh!Das war knapp." "Ja, lass uns zu den Übrigen gehen. Wir wollen doch nicht Riesenpfotes brilliante Erzählung verpassen.", Krähenmond knuffte seine Schwester liebevoll in die Seite. Diese quiekte kurz auf, bevor sie beide zu den Clanmitgliedern gingen.





Dunkler Pfad Fanfiction von Warrior CatsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt