Lily
"Die Wunde sieht schon viel besser aus. In spätestens zwei Tagen kannst du zurück nach Hogwarts", sagte Emilia. Gerade war ich untersucht worden. "So, jetzt kommt noch mal das curationum Elexier darauf und dann war's das für heute." Die Krankenschwester träufelte einige Tropfen der roten Flüssigkeit auf meinen Rücken. Ich verzog das Gesicht etwas, da das Mittel ziehmilch auf der Haut brannte, aber inzwischen hatte ich mich schon fast daran gewöhnt. Fast eine Woche war ich schon im St. Mungo und Penelope war eine gute Freundin geworden.
Jeden Tag war ein Brief aus Hogwarts gekommen und ein mal hatte Emilia mir einen Brief meiner Eltern überreicht. Nachdem auch Penelope untersucht worden war, verlies Emilia den Raum. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen flog eine große, graue Eule durch das Zimmer und krachte gegen die Wand. Ich kannte sie, es war die Eule von Sirius. Ich sprang auf und nahm ihr ihre Last ab. Meine Augen wurden riesig als ich sah, dass es kein Brief, sondern ein ganzes Packet war, dass die Eule transportiert hatte. Penelope sah sehnsüchtig auf den braunen Karton. Seit dem ich hier war hatte sie weder einen Brief erhalten, noch hatte sie jemand besucht. Als ich sie gefragt hatte, warum meinte sie nur, dass ihre Eltern sehr viel zu tun hätten.
Aufgeregt riss ich das Packet auf und sah sofort einen weiteren Brief meiner Freunde. Sie erzählten mir, was ich im Unterricht verpasste und wie James der Cousine von Sirius, Bellatrix Black, 'ausversehen' ein Butterbier über das Kleid geschüttet hatte.
Grinsend legte ich den Brief bei Seite und grinste noch breiter, als ich sah, was das Paket noch enthielt. Der Karton war voll mit Süßigkeiten. Da lag eine Schachtel Schoko-Kessel mit Kürbiscreme, eine Tüte mit Schokofröschen, Minz-Kröten und Butterbierbonbons.
"Hast du schon mal etwas davon probiert?", fragte ich Penelope und zeigte ihr den Inhalt des Päckchens. Die Sachen fasziniert ansehend schüttelte sie den Kopf. Auf ein Blatt kritzelte sie:
Wie denn auch? Ich kenne nur Kesselkuchen und Bohnen sämtlicher Geschmacksrichtung
"Okay, was willst du zu erst testen?", grinste ich und setzte mich mit den Süßigkeiten auf den Rand des Bettes meiner Zimmergenossin. Penelope deutete auf die Tüte mit den Schokofröschen. Gab ihr einen und fasziniert sah sie sich die Karte von Rowena Ravenclaw an.
Nach einer viertel Stunde hatten wir alle Süßigkeiten probiert und festgestellt, dass Penelope, genau wie ich, am liebsten die Minz-Kröten und die Butterbierbonbons mochte. Ich versprach ihr, wenn ich wieder in Hogwarts sein würde, ihr immer wenn ich in Hogsmead war ihr von beidem mindestens zwei Tüten schicken würde. Penelope grinste und schrieb ein
Danke
auf ein Blatt Papier. "Wofür hat man den Freundinnen?", grinste ich und umarmte sie.
***
James
Die Tage zogen sich und es schien fast, als würde die Zeit gar nicht vergehen. Jeden Tag schrieben wir an Lily und jeden Abend kam eine Antwort von ihr. An diesem Abend saßen wir im Gryffindor Gemeinschaftsraum und lernten für die Jahresabschlussprüfungen, die bald beginnen würden, als Sirius' Eule auf dem Tisch vor uns landete. Glücklich einen Grund gefunden zu haben, das lernen zu unterbrechen, nahm ich dem Steinkauz den Brief ab und las ihn vor:
Liebe Alicia und liebe Rumtreiber,
danke für die Süßigkeiten! Sie waren wirklich gut. Ich habe sie mir mit Penelope geteilt und auch sie war begeistert! Für sie waren all' die Sachen ganz neu! Sie kannte nur Kesselkuchen und Bertie Botts' Bohnen.
