James
Der nächste Morgen kam schnell und noch bevor ich richtig wach war saßen Sirius, meine Eltern und ich unten in der Küche beim Frühstück. Ich merkte, dass Sirius sich nicht ganz wohl fühlte. Ich wusste, dass es ihm unangenehm war, was letzte Nacht geschehen war...
"Es kann so nicht weiter gehen", sagte meine Mutter plötzlich, was Sirius und mich aufblicken lies. "Letzte Nacht haben wir noch lange über eine Lösung nach gedacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir es nicht verantworten können, dass Sirius in jeden Ferien nach spätestens einer Woche mitten in der Nacht vor der Tür steht. Also, haben wir beschlossen, dass du hier einziehen kannst, Sirius, wenn du willst", erklärte mein Vater, was meinem besten Freund und mir ein breites Grinsen schenkte. "Ehrlich?", fragte Sirius. "Ehrlich", bestätigte meine Mutter.
"Oh Merlin... Danke! Danke!", Sirius war aufgesprungen und umarmte meine Mutter und meinen Vater freudig. "Aber natürlich, brauchst du deine Kleidung und deine Schulsachen. Heute Nachmittag fahren wir zum Grimauldplace und holen deine Sachen. Wir werden dann das Gästezimmer für dich fertig machen", erklärte mein Vater, während mein bester Freund sich wieder setzte.
Den gesamten Vormittag wurde die gute Laune von mir und meinem besten Freund durch nichts getrübt und um halb drei setzten Sirius, mein Vater und ich uns in das Auto meiner Eltern und fuhren los. Ich merkte, wie Sirius, umso weiter wir fuhren, immer nervöser wurde. Ich sah wie seine Hände leicht zitterten und wie er ständig aus dem Fenster sah und dann wieder auf seine Hände oder zu mir.
"Hey, keine Panik. Du musst es mal so sehen, wenn du umgebracht wirst, musst du nie wieder Hausaufgaben für McGonagell machen", versuchte ich ihn grinsend abzulenken. Sirius lies ein kurzes, schnaubendes Lachen hören und tatsächlich schien er danach etwas ruhiger, nicht viel aber wenigstens etwas.
Als wir vor der, für Muggel unsichtbaren, Nummer 12 vom Grimauldplace anhielten hörte ich, wie mein bester Freund tief durch atmete und dann gemeinsam mit mir und meinem Dad aus dem Wagen ausstieg.
Fast als würde er zum Henker gehen, lief Sirius gemeinsam mit uns auf die Haustür von Nummer 12 zu. Er hatte Angst. Das wusste und verstand ich.
Nervös lies er den Türklopfer gegen die massive Holztür knallen, die kurze Zeit später geöffnet wurde. Im kleinen Abstand zwischen Tür und dem dazugehörigen Rahmen stand ein blasses Mädchen mit schwarzen Locken.
"Seht nur... der Verräter ist heim gekehrt...", murmelte Sirius' Cousine Bellatrix und betrachtete uns forschend. "Ihr seid mich bald los. Ich ziehe nämlich aus. Wenn du jetzt so nett währst uns rein zu lassen." Sirius drückte die Tür auf und lief, dicht gefolgt von mir und meinem Vater ins Haus.
"Hoffentlich sind meine Eltern nicht da", murmelte mein bester Freund während wir durch das düstere und grünliche Treppenhaus liefen. Man merkte deutlich, dass die Familie Black alle überzeugte Slytherins wahren. Sirius öffnete eine Tür und wir standen in einem Raum, der praktisch mit Gryffindor-Postern tapeziert war. Neben dem Bett hing ein Bild von Remus, Peter, Sirius und mir. Ich musste grinsen, als ich an letzten Sommer dachte, der Sommer in dem dieses Bild entstanden war.
"Also, ich muss sagen, hier gefällt' s mir deutlich besser als im Rest vom Haus", grinste ich, während Sirius seinen Koffer unter seinem Bett heraus holte. "Bin trotzdem froh, wenn ich's nie wieder sehe", murmelte Sirius und gemeinsam begannen wir seine Sachen in den Koffer zu schmeißen. Mein Vater stand an der Tür und wartete.
"So, das war alles", meinte Sirius und verschloss den Koffer. Mit meiner Hilfe trug er ihn durch das Treppenhaus wieder nach unten, wo Bellatrix mit verschränkten Armen stand.
"Du bist ein Verräter, der nur zu schwach ist um dem dunklen Lord zu dienen", zischte sie, was Sirius zum stehenbleiben verleitete. "Lieber ein Verräter als ein Totesser", meinte er und lief dann so zügig weiter, dass ich fast stolperte. Wir schmissen seinen Koffer in den Kofferraum, stiegen ein und fuhren los.
