Kapitel21

2.7K 131 34
                                    

Lily


Penelope blieb noch den nächsten Tag in Hogwarts und wir zeigten ihr alles. Auch erzählten wir ihr von dem Ereignis mit Zoe Cooper, die im Krankenflügel lag. Auch wenn wir sie nur vom Sehen her kannten, besuchten wir sie oft. Drei Tage, nachdem sie angegriffen wurde war Zoe wieder so klar im Kopf, dass sie berichten konnte was geschehen war.

Demnach hatte sie einen Brief von ihrem Freund Scott bekommen, in dem er sie darum bat sich mit ihr in diesem Gang zu treffen. Als sie dort ankam war dort allerdings nicht der Slytherin Junge sondern Bellatrix. Die irgendwas davon gefaselt hatte, Zoe hätte ihr Scott ausgespannt und dann hätte Bellatrix angefangen Flüche auf Zoe los zu lassen. Ab diesem Zeitpunkt waren ihre Erinnerungen nur noch verschwommen.

Das Erste, an das sie sich ganz genau erinnern konnte, war wie jemand mit ihr gesprochen hatte, der nicht Bellatrix war. Aber genau wusste sie nicht wer... die Zeit in der Bellatrix sie gequält hatte war ihr nur schleierhaft in Erinnerung geblieben.

Bellatrix bekam nachsitzen für den Rest des Schuljahres und wurde von allen Slytherins mit Missachtung gestraft. Noch niemand hatte so viele Punkte auf einmal verloren.

Weitere Tage später, versuchte Severus erneut mit mir zu reden, aber ich hörte ihm nicht zu. Immer noch tat es weh, daran zu denken was er mir an getan hatte.

Viel mehr passierte auch nicht: bis zu den Weihnachtsferien verbrachten wir unsere Zeit mit lernen, besuchen in Hogsmead und das Gryffindor Quidditchteam anzufeuern. Ich hatte mich zwar noch nie wirklich dafür interessiert, aber wenn man mit James Potter zusammen ist, ist es wahrscheinlich unvermeidbar, dass man anfängt sich damit zu beschäftigen.

Dann in den Winterferien lernte James meine Eltern kennen. Erst war es ziemlich merkwürdig, schließlich hatte ich meine Familie Jahre lang damit zu getextet, wie nervig und arrogant und selbstverliebt er war und zu erklären, wie aus diesem 'Idioten' mein Freund wurde war, sagen wir, nicht ganz einfach...

Kurz vor Sylvester besuchte ich dann die Potters, die wirklich sehr nett waren. Sirius, der ja dort wohnte, machte hin und wieder ein paar nervige Bemerkungen, aber das ignorierten wir einfach alle.

Als die Schule dann wieder los ging nahm alles wieder seinen gewohnten Lauf: Unterricht, Hausaufgaben, lernen, ein kleines bisschen Freizeit und wieder von vorne. Ein bisschen eintönig, aber ich genoss jeden einzelnen morgen an dem ich in Hogwarts auf wachen, jeden Tag den ich dort verbringen und jeden Abend an dem ich dort einschlafen durfte. Ich weis wie das klingt, aber genauso war es.

Die Zeit verging schnell, viel zu schnell und ohne, dass ich es wollte waren die Prüfungen geschrieben, die Koffer gepackt und wir waren auf dem Weg zu den Kutschen. Kurz vor dem Eisentor drehte ich mich noch ein mal um. Ich betrachtete das Schloss noch einmal um mir möglichst alle Details genau einzuprägen. Dieses Schloss war sieben Jahre lang mein zweites Zuhause gewesen. Hier hatte ich so viel erlebt: Alicia kennen gelernt, James und die Anderen Rumtreiber gehasst, Severus verloren, mich mit James, Sirius, Remus und Peter angefreundet und so vieles mehr.

Ich hatte Tränen in den Augen, als James einen Arm um meine Schultern legte und Alicia sich neben mich stellte. Hier stand ich, mit den zwei Menschen, die mir mit am meisten bedeuteten um mich von einem Lebensabschnitt zu verabschieden.

"Mach's gut, Hogwarts. Ich hoffe wir sehen uns wieder", flüsterte ich und drehte mich langsam um. Ich weinte, als ich in die Kutsche stieg und dem Schloss dabei zusah wie es hinter den Bäumen verschwand. Auch James, Alicia, Remus, Sirius und Peter sagten kein Wort. Alle waren traurig und hingen Erinnerungen nach.

Die Zugfahrt nach London verging schnell. Wir erzählten Geschichten, über die letzten sieben Jahre.

"Wisst ihr noch, wie ich Lily mal geküsst hab, und sie mir einen Schlag auf den Mund verpasst hat? Die Narbe an der Lippe hab ich immer noch", grinsend sah James mich an. "Oh ja, das weis ich noch sehr genau", meinte ich und lächelte, als ich mich an den Abend erinnerte, an dem ich mir ungefähr zwanzig mal die Zähne geputzt hatte, weil James mich geküsst hatte.

So lief es, bis der Zug in London hielt. James half mir meinen Koffer auf den Bahnsteig zu tragen dann warteten wir. Schüler liefen auf dem Bahnsteig hin und her. 

"Das war's also", meinte Remus traurig, während wir alle dort standen und uns den Hogwartsexpress ansahen. Der Ort an dem wir alle uns alle das erste mal begegnet waren, würde keiner von uns je vergessen.

"Nein, das war es nicht. Irgendwann kommen wir alle gemeinsam hier her zurück. Bringen unsere Kinder auf's Gleis 9 3/4. Dann werden sie hier ihre Abendteuer erleben", sagte Sirius. James knuffte ihn in die Seite. "Wusste gar nicht, dass du so erwachsen sein kannst, Tatze", grinste er seinen besten Freund an.

"Kommt, lasst uns gehen", sagte Alicia, nachdem wir noch eine Weile so dort gestanden hatten. Und genau das taten wir: Wie hakten uns bei einander unter und liefen gemeinsam durch die Absperrung zur Muggelwelt.

Es würde merkwürdig sein, nie wieder nach Hogwarts zurück zu gehen... sehr merkwürdig sogar und auch irgendwie sehr traurig. Aber eines war uns geblieben, etwas, das uns niemand würde nehmen können: Die Erinnerung.

Und wenn man genau darüber nachdachte, sogar noch etwas: unsere Freundschaft, die in der Zeit so stark wurde, dass ich wusste, das nichts uns trennen könnte.


*****

Hey ihr lieben,

so, das war es also: das letzte Kapitel... Aber vergesst nicht: es kommt auf jeden Fall noch der Epilog, an dem ich schon arbeite!

bis zum nächsten Kapitel

Sternchen*  

Jily FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt