5. Kapitel

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LEONIE

Wir saßen jetzt schon seit einer knappen Stunde vor dem Labor und spielten Karten. Yuki gewann dauernd und ich hatte langsam keine Lust mehr. Wir waren erst als dritte Gruppe dran. Dann kam endlich die zweite Gruppe freudestrahlend und mit einer hochgewachsenen Lehrerin um die 30 raus und mit einem Schlag war ich wieder so richtig aufgeregt. Vielleicht hätte ich doch etwas zum Frühstück essen sollen. Naja jetzt war es zu spät. Pi schien genau zu wissen wo er langlief, wusste er eigentlich immer, also folgten wir ihm. Er führte uns an verschiedenen Laboratorien vorbei, zu einem das ganz in hellgelb gestrichenen war, wahrscheinlich dass man sich besser konzentrieren konnte, denn ich hatte mal gelesen, dass man sich bei gelben Wänden besser konzentrieren kann und kreativer ist. Vor diesem Labor standen Charlotte und ein Lehrer der sich uns als Will vorstellte, so um die 40, Halbglatze, Brille und freundliches Gesicht mit Lachfalten. Sie baten uns herein und wiesen uns ein paar Stühle zu auf die wir uns setzen sollten."Wir fangen an mit ... ähm... Leonie!", meldete sich Charlotte zu Wort. Ich stand auf und machte das was sie mir sagten. "Stell dich auf den weißen Punkt und schau zur gelben Wand oder schließe deine Augen." Ich schloss meine Augen. " Jetzt mache deine Hand auf und fühle das Gold." Ich fühlte das Gold. Es lag schwer in meiner Hand, obwohl es nur ein kleines Kügelchen war. Woher ich das wusste? Ich fühlte es. " Werde Eins mit deinem Element. Findet zueinander wie alte Freunde." Ich spürte es. Das Gold wanderte an seinen echten Platz, in mir, mit mir. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Als würde das Gold mich komplett ausfüllen, als wäre ich endlich vollständig. Alles war komplett außer meinem Herzen doch in diesem Moment war auch mein Herz ausgefüllt, es fühlte sich an wie eine Feuerkugel. Ich fühlte mich mächtig und ließ all diese Kraft aus mir herausbrechen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl.

FIRELIGHT

Alter was ging mit Leo. Wir schauten alle zu, wie Leo das kleine Goldkörnchen auf die Hand bekam und in sich einsog. In diesem Moment änderte sich etwas an ihrem Gesichtsausdruck. Er wurde für einen Moment erstaunt, dann verrückt und schließlich glücklich. Und dann schossen viele kleine Goldbälle und Feuerbälle um sie herum. Wir starrten sie alle schockiert an. Ein Blick zu den Lehrern verriet mir, dass sie genauso geschockt waren wie wir anderen. Was ging hier vor sich? Als erstes sagte Charlotte wieder etwas: " Leonie, kommst du bitte mit?" Leo stand wie in Trance vom Boden auf, ohne dass irgendjemand gemerkt hatte, wie sie da hin kam. Charlotte brachte sie in einen anderen Raum und wir versuchten so normal wie möglich weiter zu machen. Als nächstes war Pi dran er versuchte zu überspielen, dass er immer noch ein wenig von Leo erschrocken war. Er bekam also das Neon auf die Hand das so kalt war, dass es flüssig war. Das er das ertragen konnte, diese Kälte, aber es war ja sein Element. Im Laufe der Ausbildung können wir Alle unsere Elemente selber dermaßen runter kühlen. Er schien direkt ein Gefühl für sein Element zu haben und hielt die Temperatur, sodass es flüssig blieb. Es dauerte ein wenig länger als bei Leo, wahrscheinlich da er sich zusätzlich auf das Kühlen konzentrieren musste. Doch auch bei ihm ging es relativ schnell. Und wie bei Leo flogen plötzlich Bälle um ihn herum, bloß dass es bei ihm Wasser- und Neonbälle waren. Okay also noch jemand besonders begabtes oder so. Jetzt kamen nacheinander noch An und Yuki dran und bei allen passierte das mit den Bällen und alle wurden in den Raum geschickt, in den auch Leo gebracht wurde. Bei jedem der 4 wurde Charlottes Gesichtsausdruck fassungsloser. Als ich dran war, waren nur noch ich und sie im Raum. Aus irgendeinem Grund wollte ich genauso sein wie meine Freunde, ich wollte nicht Einzelgänger oder Ausgeschlossener der WG sein. Ich war so nervös, dass ich kaum Spürte, wie sie mir mein Element auf die Hand gab. Ich brauchte 5 Versuche um es einzusaugen doch danach fühlte es sich an als wäre es schon immer ein Teil von mir gewesen, was es, wie ich feststellte auch gewesen war, irgendwie. Als ich die Bälle sah, die um mich herum flogen, war ich fast schon erleichtert, nicht der 'Dumme' der WG zu sein. Charlotte war anscheinend zu überfordert und brachte mich vollkommen stumm zu den anderen.

CHARIS

Wenn sie doch endlich verstehen würden, dass ich nichts mehr hatte. Alles weg. Das ganze Erbe. Wegen Ihnen. Wegen der Flucht. Aber nein, sie verfolgten mich weiter. Ich schaute nach unten links, zu meinem neuem Freund, meinem einzigen Freund, Only Friend, ein guter Name. Mein Begleiter seit zwei Monaten. Seit ich gemerkt hatte, dass das Geld zur Neige ging, hatte ich angefangen mich vorzubereiten. Ich hatte recherchiert und hatte mit Züchtern Kontakt aufgenommen. Ich suchte einen Jagdhund, der mir half zu überleben, denn nach längerer Überlegung entschied ich mich in die endlosen Wälder Minnesotas zu gehen und zu versuchen, dort ein ruhiges Einsiedlerleben zu führen. Nach Beratungen und Überlegungen entschied ich mich schließlich für einen Windhund.Allerdings hatte meine Rasse ein dickeres Fell haben müssen, das war schwieriger, doch schließlich hatte ich den richtigen Hund, der richtigen Rasse, vom richtigen Züchter gefunden. Ein Silken Windhound. Ich betrachtete meinen Hund genau, Er lief genau so anmutig wie am ersten Tag an dem ich ihn gesehen hatte. Ich war bei den Züchtern gewesen, ein nettes Ehepaar mittleren Alters mit einer Tochter in meinem Alter. Sie zeigten mir den Wurf: 4 kleine Welpen die durch die Wohnung tapsten. Ein weißer, ein weiß-schwarzer, ein grauer und meiner mit seinem braun-melierten Fell und seinen schwarzen Augen. Er war perfekt gewesen und das war er immer noch. Ich hatte ihn so gut es ging trainiert. Er vertraute mir, und ich ihm. Er war mein Only Friend.

Wir waren gerade auf dem Weg zu einem schmuddeligen Hostel mitten in Lutsen. Morgen war der Tag, an dem ich meinen Selbstmord vortäuschen würde. Ich hoffte sie würden es glauben und nich versuchen mich weiterhin zu verfolgen.




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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 19, 2016 ⏰

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